Rapid und die Erkenntnisse aus dem Kantersieg

17.03.2018 Fu§ball, Bundesliga, Huetteldorf, Allianz Stadion, SK Rapid Wien - RZ Pellets WAC, Goran Djuricin, Copyright DIENER / Eva Manhart
Nach dem 5:1 will Trainer Djuricin den Schlendrian ansprechen und hat die Qual der Wahl, der WAC sucht einen neuen Trainer.

Das 5:1 von Rapid gegen den WAC hat die Amtszeit von Heimo Pfeifenberger bei den Wolfsbergern beendet (fünfter Trainerwechsel in der laufenden Bundesliga-Saison). Sein Nachfolger, der in den nächsten Tagen bestimmt werden soll, kann die Länderspielpause nutzen. Abstiegsgefahr gibt es mit zehn Punkten Vorsprung auf den noch schlechteren SKN kaum. Auch beim Schlusslicht in St. Pölten wird über (neuerliche) Veränderungen nachgedacht.

Bei Rapid bekommt Trainer Goran Djuricin hingegen etwas Ruhe, um das bisherige Frühjahr zu verarbeiten. Erkenntnisse lieferte nicht zuletzt der Kantersieg einige.

Erkenntnis Nr. 1
Von den "Mentalitätsmonstern" aus Salzburg ist Rapid weit entfernt. Zwar gab es in Hälfte eins die von Sportchef Bickel eingeforderte Reaktion. Nach dem frühen 4:0 (49. Minute) wurde gegen ohnehin geknickte Gäste allerdings das Engagement zurückgefahren, anstatt Gier auf ein historisches Schützenfest zu entwickeln. "Da hat sich der Schlendrian eingeschlichen. Das werde ich deutlich ansprechen", kündigt Djuricin an. Mit dieser Mentalität sind kaum Titel zu gewinnen.

Erkenntnis Nr. 2
Giorgi Kvilitaia und Veton Berisha waren auf dem besten Weg, "Trainingsweltmeister" Lukas Grozurek nachzufolgen. Der Flügelstürmer konnte in der Ära von Zoran Barisic sein immenses Potenzial nur im Trainingsleiberl abrufen. Mit einigen Jahren Verspätung zeigt Grozurek bei der Admira, was er wirklich draufhat. Ob Kvilitaia und Berisha diese Wende noch im Rapid-Dress gelingt? Mit sechs Toren in acht Pflichtspielen hat der Mittelstürmer im heurigen Kalenderjahr zumindest gezeigt, dass er nicht nur auf dem Trainingsplatz trifft.

Erkenntnis Nr. 3
Manuel Thurnwald legte nach langwierigen Verletzungssorgen eine Talentprobe ab. Gegen einen Gegner wie Salzburg wären die Defensivschwächen und körperlichen Defizite (noch) ein Problem. Gegen den WAC war der in der Offensive und beim Kombinieren starke Rechtsverteidiger aber genau die richtige Wahl. Damit rückt der Abschied von Mario Pavelic immer näher. Die Ex-Stammkraft hat im Sommer ein gut dotiertes Angebot zur Vertragsverlängerung ausgeschlagen. Seither gab es keine Verhandlungen mehr.

Erkenntnis Nr. 4
Plötzlich hat Djuricin die Qual der Wahl: Erstmals seit Jahren gibt es keine Verletzten. Für das Spiel in Mattersburg am Ostersonntag drängen mit Schwab, Schobesberger, Joelinton und Auer vier Stammspieler in die Startelf. Nur Schwab hat eine Garantie.

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