Rapid-Tormann Strebinger: "Ich bin als Person gereift"

Strebinger hat sich im Rapid-Tor gegen Knoflach durchgesetzt.
Die neue alte Nr. 1 spricht über seine Veränderung und die Chance als Rapid-Tormann.

Am Abend vor dem Cup-Start hat Rapid-Trainer Djuricin die heikelste Entscheidung getroffen: Tobias Knoflach wird von Richard Strebinger wieder als Nr. 1 abgelöst. "Wir wurden nach dem Abendessen getrennt voneinander informiert", erzählt Strebinger, der wenig überrascht war: "Djuricin hat mir nach dem Cupfinale eine faire Chance angekündigt. Ab da war ich überzeugt, dass ich es schaffen kann."

Knoflach dürfte hingegen emotional überfordert gewesen sein. Anders ist sein Facebook-Posting ("ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen") nach dem 2:0 in Schwaz nicht erklärbar. Auch wenn der Text vom 23-Jährigen Sonntagnacht wieder gelöscht wurde – einen Gefallen hat er sich damit intern sicher nicht gemacht.

Strebinger sagt: "Es ist nicht so freundschaftlich wie mit Novota, aber ich habe ein kollegiales Verhältnis mit Knoflach. Das Wichtigste ist, dass sich immer alle in den Dienst des Teams stellen. Ich habe im Frühjahr meine Interessen auch hintangestellt."

Auf Vereinssuche ist der von Ex-Trainer Canadi ausgebootete Goalie aber nicht gegangen: "Ich habe wie ein Verrückter extra trainiert. In der Kraftkammer, mit dem Fuß, am Eins-gegen-Eins."

Bessere Ausstrahlung

Im Trainingslager merkte Sportdirektor Bickel schon an, dass Strebinger nun die Ausstrahlung einer Nr. 1 habe. "Die letzte Saison war schwierig. Ich bin dadurch als Person gereift, das überträgt sich dann auf den Rasen", erklärt der Familienvater.

Die Partie in Schwaz fasste die zwei Saisonen für Rapid gut zusammen: Zuerst mit dem Fuß eine gute Chance für Schwaz aufgelegt, wenig später mit dem Fuß die beste Möglichkeit der Tiroler stark pariert. "Coach Helge Payer sagt immer: Fehler können passieren. Das Wichtigste ist, sie sofort abzuhaken und wieder voll da zu sein."

Hilfreich ist dabei auch das Mentaltraining des 24-Jährigen: "Ich arbeite mit Visualisierungen, um besser und schneller auf Spielsituationen reagieren zu können."

Bei der Visualisierung des Ligastarts gegen Mattersburg kriegt Strebinger "schon jetzt Gänsehaut: Vor diesen Fans als Nr. 1 – davon träume ich, seit ich ein Bub bin."

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