Rapid hat ein Ö-Topf-Problem

Steffen Hofmann droht die Zuschauerrolle.
Trainer Djuricin muss am Sonntag in Salzburg auf einen fitten Legionär freiwillig verzichten. Es wird wohl Ehrenkapitän Steffen Hofmann erwischen.

Rapid ist der einzige Bundesliga-Klub, der im Sommer nur Legionäre verpflichtet hat, insgesamt vier. Da mit Lucas Galvao, Thanos Petsos und Veton Berisha drei davon erst in den letzten Transfertagen geholt worden sind, muss Trainer Goran Djuricin vor dem heutigen Hit in Salzburg eine heikle Entscheidung treffen.

Rapid hat nämlich nun wieder acht Legionäre im Kader. Um die Vorgabe des Ö-Topfs zu erfüllen, dürfen aber nur sechs auf dem Spielbericht stehen. Da lediglich der noch lange nicht fitte Ivan Mocinic fehlt, muss ein fitter Spieler gestrichen werden.

Die drei Neuen wurden vom Coach gelobt. Joelinton, Giorgi Kvilitaia sowie Boli Bolingoli gelten – sofern keine Wehwehchen auftauchen – als Fixstarter im Matchkader. Vieles spricht dafür, dass es Steffen Hofmann treffen wird. Damit würde der Ehrenkapitän am Tag nach seinem 37. Geburtstag erstmals fehlen, obwohl er fit ist.

Wiederholung

Kurioserweise gab es schon vor genau einem Jahr diese Diskussion. Damals stand nach der Länderspielpause die Partie bei Sturm an. Ex-Trainer Mike Büskens löste die verzwickte Situation so: Hofmann blieb im Kader, aber ohne Spielminute. Dafür verlor Jan Novota seinen Status als Nummer 1 und war plötzlich nur noch Tribünengast.

Ein Ausweg wäre mit sieben Legionären im Matchkader und damit der bewusste Verzicht auf das Geld aus dem Ö-Topf für das erste Saisonviertel. "Das sollte aber nur in Notsituationen angedacht werden", meint Geschäftsführer Christoph Peschek. Einer der Österreicher bei Rapid ist heute wohl nur Ersatz: Philipp Schobesberger musste zuletzt wieder eine Trainingspause einlegen.

In so eine Notsituation mit Legionären wird der heutige Rapid-Gegner nie kommen. Denn Salzburg verzichtet schon seit 2005 auf die Einnahmen aus dem Ö-Topf. Auch heute werden mehr als die erlaubten sechs Legionäre dabei sein, obwohl fünf ausländische Spieler verletzt sind und der Brasilianer Paulo Miranda angeschlagen ist.

Trainer Marco Rose wird also experimentieren müssen – für den Deutschen kein Problem: "Das ergibt die Möglichkeit für andere zu spielen und aufzuzeigen."

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