Rapid: Das Einkaufswagerl soll gefüllt werden

Das Einkaufswagerl ist das Ziel: Die Rapidler beim Zielschießen
Rapid-Coach Canadi überrascht beim Training seine Spieler - und heute auch Gegner Admira?

Rapid-Trainer Damir Canadi lässt sich für seine Spieler immer wieder etwas Neues einfallen. Am Donnerstag wurde für das Admira-Spiel mit drei Einkaufswagerln trainiert.

Der Platzwart im Prater reagierte überrascht und machte sich um den Rasen Sorgen. Böse Zungen meinen, diese Sorgen hätten sich die Vertreter der "Sportstadt Wien" angesichts der ramponierten Wiese neben dem Happel-Stadion schon vor Monaten machen sollen.

Die Spieler hatten jedenfalls ihren Spaß. Aufgeteilt in drei Gruppen mussten sie zuerst den Ball quer über den Platz mit dem Kopf in der Luft halten und dann mit zwei Kontakten im Einkaufswagen versenken. Nicht alle Kicker glänzten. "Diese Übung gewinnt uns kein einziges Spiel", sagt Canadi. "Aber mir ist es wichtig, auch mal für Auflockerung zu sorgen."

Neues System?

Anspruchsvoller wurde es danach. Denn Canadi, der die Aktionen im Training fast ohne Pause kommentiert, hat beim Debüt von Admira-Trainer Buric gegen Altach (1:1) "einiges Überraschendes gesehen". Die Startelf war zwar zu erwarten, "aber die Anreihung der Spieler war neu. Die Admira war sehr stabil."

Natürlich will der Wiener den Kroaten Buric im Gegenzug überraschen. Nicht nur wegen der Sperre von Joelinton wird umgestellt. Mehrere Varianten wurden geübt, es könnte gegen die Südstädter erstmals ein 3-4-2-1-System zum Einsatz kommen.

Canadi will im Vergleich zum Derby "mehr Tempo, mehr Druck auf den Gegner. Außerdem waren wir zu linkslastig". Am wichtigsten ist dem Chefcoach weiterhin, kompakter zu werden: "Wenn Teams im Kollektiv nicht funktionieren, bekommen sie den Arsch ausgehaut. Das hat man zuletzt auch bei großen Teams in der Champions League gesehen."

Während die Admira früher der Angstgegner war, ist Rapid in dieser Saison nur noch gegen die Südstädter ohne Punkteverlust. Mario Sonnleitner ist sicher, dass der dringend benötigte Sieg gelingen wird: "Unser Trend zeigt nach oben."

Helfen soll der bislang beste Besuch 2017 in Österreich: mehr als 17.000 Karten sind verkauft.

"Es werden viele Schweizer im Stadion sein. Ich habe zu meinem Heim-Debüt für Rapid viele Freunde und Bekannte eingeladen", erzählt Sportdirektor Fredy Bickel.

Patient Schobesberger

Ebenfalls nur zuschauen kann Philipp Schobesberger. Während Max Hofmann und Thomas Schrammel wieder fit sind, sowie Max Wöber im Aufbautraining schon sehr weit ist, leidet der Flügelflitzer. Seit dem voreiligen Comeback unter Canadi im November schmerzt ein Knochenmark-Ödem im Knie.

Die jüngsten Therapien haben nicht gegriffen. Die Trainer befürchten bereits, dass Schobesberger diese Saison gar nicht mehr spielen könnte.

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