ÖFB-Cup: Rapid zieht ins Finale ein

Die Hütteldorfer feierten den knappen Sieg ausgelassen.
Rapid bezwang in einer hochspannenden Schlussphase den Aufsteiger LASK mit 2:1.

Dieser Cup-Fight fällt mit dem Last-Minute-Sieger Rapid in die Kategorie kurios: Eine Hälfte lang war Zweitliga-Meister LASK nicht nur auf Augenhöhe, sondern diese Rapidler überragend. Dann steigerte sich der Favorit, ging in Führung, kassierte in der Nachspielzeit den Ausgleich – und stieg doch mit einem 2:1 ins Finale gegen Salzburg (in Klagenfurt) auf.

Doch der Reihe nach: Bereits nach 64 Sekunden hatten Christopher Dibon und Tobias Knoflach das erste Missverständnis. Es sollte nicht das letzte bleiben. Den folgenden Kopfball setzte Dogan Erdogan über das Tor.

Der erste Schuss aufs Tor kam von einem Rapidler. Allerdings auf den eigenen Kasten, Max Wöber hatte mit einem Rettungsversuch beinahe Knoflach überlistet (7.). Der LASK blieb gegen verunsicherte Hütteldorfer überlegen. Die 16.600 Rapid-Fans unter den immerhin 18.200 Besuchern freuten sich schon über den ersten Eckball. Doch wie so viele Bälle von Steffen Hofmann kam auch diese Flanke nicht an. Dem Kapitän, 36, war das dritte Spiel von Beginn an in zwölf Tagen deutlich anzusehen. In der Pause kam Philipp Malicsek als Ersatz.

Ex-Hütteldorfer bereiten Schwierigkeiten

Zweitkapitän Stefan Schwab war als einziger defensiver Mittelfeldspieler im neuen 4-1-4-1 anfangs überfordert. Ausgerechnet gegen Fabiano, den Ex-Rapidler.
Der Brasilianer hatte auch die beste Chance der ersten Hälfte. Der sonst starke Dibon sah vor seinem Rückpass nicht, dass Rene Gartler bei Knoflach lauerte. Der LASK-Stürmer überholte den Goalie und spielte auf Fabiano, der aber an Knoflach scheiterte (31.). Und die Hütteldorfer? Ohne Chance.

„Mehr Power im letzten Spieldrittel“ hatte Djuricin gefordert. Doch so weit nach vorne kam Rapid kaum. Dabei wäre die Aufstellung mit sechs gelernten Offensivspielern ausgesprochen mutig gewesen. Die linke „Notvariante“ mit dem Doppelcomeback von Andreas Kuen und Arnor Traustason spielte auch dementsprechend.

In der zweiten Hälfte wurde Rapid deutlich gefährlicher, was nicht schwer war. Bei der besten Chance rutschte Giorgi Kvilitaia aus (54.). Noch näher kam der LASK dem Tor. Peter Michorl traf die Stange, Fabiano scheiterte beim Nachschuss wieder einmal an Knoflach (60.).

Endlich gab es auch Rapid-Kombinationen zu sehen, wie vor einer Murg-Hereingabe, die Pavao Pervan klären konnte. Bei einem Schuss von Thomas Murg war der LASK-Goalie aber chancenlos. Ein guter Pass von Wöber war durch Malicsek noch besser weitergeleitet worden. Am gelungensten war der Schuss von Murg aus 20 Metern genau ins Eck.

Sollten die Linzer nach 17 Pflichtspielen (mit 15 Siegen) wieder einmal verlieren? Der volle Auswärtsblock (mit der größten Lautstärke seit dem Besuch der Grazer von Sturm) wollte es noch nicht wahrhaben.

Turbulentes Ende

Und tatsächlich brandete nach einem Getümmel im Strafraum in Minute 91 Jubel auf. Nur nicht beim Torschützen. Nach 20 Jahren in Hütteldorf bewies Rene Gartler nach seinem 1:1 mit stiller Freude Größe.

Eine Verlängerung gab es aber nicht. Schwab erkämpfte den Ball. Joker Joelinton setzte sich mit etwas Glück durch und schoss Rapid vor einer nun tobenden Kulisse ins Glück – 2:1 (93.).

Wien, Allianz-Stadion, SR Jäger

Tor: 1:0 Murg (76.), 1:1 Gartler (90.+1), 2:1 Joelinton (90.+3)

Rapid: Knoflach - Pavelic, Dibon, Wöber, Kuen (53. Auer) - Szanto, Schwab - Murg (87. Joelinton), S. Hofmann (45. Malicsek), Traustason - Kvilitaia

LASK: Pervan - Otavio, Ramsebner, Luckeneder, Ranftl - Rep, Michorl, Erdogan, Riemann (70. Imbongo) - Fabiano (78. Raguz), Gartler

Gelbe Karte: Kuen (26.), Kvilitaia (59.) bzw. Michorl (81.), Ramsebner (81.), Otavio (90.)

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