Nach dem Urteil: "Die Vienna wird es weiter geben"

Am Boden: Die Vienna ist nur noch ein Fünftligist
Der älteste Verein des Landes erreicht den Tiefpunkt, Kapitän Katzer will aber auch in der 5. Liga nicht aufgeben

123 Jahre nach der Gründung hat der älteste Fußballverein des Landes den Tiefpunkt erreicht: Die Vienna muss in die 2. Landesliga, also in die fünfte Spielklasse absteigen. Das besagt das OGH-Urteil vom 15. November, das am Dienstag veröffentlicht wurde. Platz 13 in der Ostliga ist damit Geschichte, die dritte Leistungsstufe wird im Frühjahr mit 16 Teilnehmern fertiggespielt.

Wie konnte es so weit kommen?

Die neue Führung unter Geschäftsführer Krisch hatte nach dem plötzlichen Tod von Geldgeber Kristek den Absturz im Frühjahr verhindert, aber im Sommer zu viel riskiert. Die Regelung "Konkurs = Zwangsabstieg" wurde bis in die letzte Instanz bekämpft. Die Möglichkeit, in der Stadtliga zu starten und den sofortigen Wiederaufstieg anzupeilen, wurde ausgeschlagen. Mit einer einstwilligen Verfügung wurde der Abstieg aufgeschoben, aber nicht verhindert.

Keine Aufstiegschance

Jetzt bleibt nur noch der Platz vom Zweierteam "Vienna 1b". Es drohen eineinhalb Jahre in der 2. Landesliga. Denn Tabellenführer WAF Brigittenau liegt zur Saisonhälfte 21 Zähler vor den achtplatzierten Vienna-Talenten.

Kapitän Markus Katzer erfuhr in Helsinki vom OGH-Urteil. Der 37-Jährige ist auf der Reise nach Seoul, um in seinem Zweitberuf als Spielerberater seinen Schützling Richard Windbichler beim Cupfinale von Südkorea zu besuchen.

Katzers Optimismus

"Im Sommer haben die Anwälte gemeint, dass unsere Chancen sehr gut stehen. Mittlerweile bin ich nicht mehr überrascht vom Urteil, aber enttäuscht", sagt der Ex-Teamverteidiger. Katzer will seinen Vertrag bis Sommer erfüllen: "Wenn der Spielbetrieb gewährleistet ist, will ich weiterhin helfen."

Katzer findet sogar etwas Positives: "Endlich gibt es Klarheit. Ich bin sicher: Die Vienna wird es weiter geben."

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