Nächstes Kapitel in der Causa Vienna

Der Kampf der Vienna geht weiter.
Der Klub erzwingt bis auf Weiteres eine Spielberechtigung in der Regionalliga Ost.

Das Bezirksgericht Leopoldstadt hat eine Hemmung der Vollstreckbarkeit der zweitinstanzlichen Entscheidung des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien in der Causa First Vienna FC angeordnet. Der Verein hatte am Montag einen Revisionsrekurs inklusive Antrag auf aufschiebende Wirkung eingebracht, dem Antrag auf aufschiebende Wirkung wurde stattgegeben.

Damit ist der First Vienna FC bis zur Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in der Regionalliga Ost spielberechtigt. Die Auslosung mit 17 Teams tritt wieder in Kraft. In der Begründung des Bezirksgerichts heißt es, dass der First Vienna FC leicht aus der Regionalliga Ost ausgeschieden werden könne, sollte das Verfahren verloren bleiben.

„Die Verbände wurden überhaupt nicht angehört. Völlig übersehen wird zudem der Schaden, der den betroffenen Verbänden und Vereinen der Regionalliga Ost durch die Entscheidung entsteht. Gerade die Regionalligavereine werden mit großteils ehrenamtlich tätigen Funktionären jetzt zusätzliche Aufwendungen haben, die in der Beurteilung völlig außer Acht gelassen werden. Wir werden umgehend alle verfügbaren Rechtsmittel ergreifen, denn der Fußball benötigt vor allem Rechtssicherheit“, kommentiert ÖFB-Generalsekretär Dr. Thomas Hollerer die Anordnung.

„Alle Versuche, die Thematik nach der Entscheidung der zweiten Instanz einvernehmlich zu lösen, sind an den leider unannehmbaren Forderungen des First Vienna FC gescheitert. Die Vienna ist in dieser Causa kein Opfer, sondern Täter“, so Hollerer weiter.

Zuvor hatte das Landesgericht dem eingebrachten Rekurs gegen die vom First Vienna FC erwirkte einstweilige Verfügung Folge gegeben. Gegen den Verein wurde in der abgelaufenen Saison ein Insolvenzverfahren eröffnet, was gemäß ÖFB-Bestimmungen die Reihung an das Tabellenende und somit den Abstieg aus der dritten Leistungsstufe nach sich zieht.

Die Fußballer-Gewerkschaft VdF kritisiert in dieser Causa vor allem den ÖFB. "Es fehlt an Transparenz und Kontrolle", meint Vorsitzender Gernot Zirngast. "Im Falle einer Wettbewerbsverzerrung und eines Zwangsabstiegs sollte eine Klage des Vereins nicht möglich sein. Das hat per se nichts mit der Vienna zu tun. Aber offensichtlich existieren immer noch ausreichend juristische Schlupflöcher."

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