Maierhofer sieht Mattersburg als Investition in eigene Zukunft
Stefan Maierhofer ist zurück auf der heimischen Fußballbühne. Aber ist der "Major" auch "all in"? Nach einem halben Jahr ohne Arbeitgeber nimmt der einstige ÖFB-Teamstürmer mit Mattersburg die Mission Klassenerhalt in Angriff, der Optimismus beim 34-Jährigen ist groß. Selbst wenn es für den ehemaligen Torschützenkönig der Liga nicht immer für einen Platz in der Startelf reichen sollte.
Maierhofer ist höchst motiviert, auch mit seiner Fitness ist er zufrieden. "Ich bin jetzt drei Wochen in vollem Training, bin körperlich in einer sehr guten Verfassung und habe eigentlich alles komplett mitgemacht", erzählt der ehemalige Rapid- und Salzburg-Akteur.
Im vergangenen Sommer stemmte Maierhofer mit Trencin noch den slowakischen Meister- und Cuppokal. Danach war vorläufig Funkstille, der Niederösterreicher trainierte dennoch "so, als würde ich im Profibetrieb stehen". Dass er auf seinem inzwischen schon 13 Stationen umfassenden Karriere-Highway nun die "letzte Ausfahrt Mattersburg" genommen habe, verneinte Maierhofer.
"Vor einem Jahr habe ich eine Anfrage aus Südkorea abgesagt, da fühle ich mich einfach noch zu fit. Und vor ein paar Tagen hatte ich Angebote von BATE Borissow (mehrfacher weißrussischer CL-Teilnehmer) und aus der zweiten deutschen Liga", sagte Maierhofer. "Da habe ich aber nicht dasselbe Vertrauen verspürt wie in Mattersburg. Auf ihrer Stürmer-Liste war ich die Nummer eins." Gerald Baumgartner scheint überzeugt: "Er ist ein Spieler, der uns von seiner Persönlichkeitsstruktur her entscheidend helfen kann", erklärte Mattersburgs Neo-Coach.
Mattersburger "Handschlagqualität"
Den Burgenländern attestierte Maierhofer "Handschlagqualität. Das ist man im heutigen Fußball nicht mehr gewohnt." Gelingt der Klassenerhalt, auf den derzeit vier Punkte (St. Pölten) fehlen, würde sich sein Vertrag automatisch verlängern. Der stets selbstbewusste 2,02-m-Mann geht quasi davon aus. "Ich bin überzeugt davon", sagte Maierhofer, den mit Baumgartner auch eine gemeinsame Vergangenheit im "Bullen"-Stall verbindet: Maierhofer kickte von August 2011 bis Ende 2012 in Salzburg, Baumgartner war zwischen 2005 und 2011 bei den Juniors als Co-Trainer und Trainer aktiv.
"Ein cooler Typ, der einen Plan hat", meinte Maierhofer, der mit dem 52-jährigen Salzburger "offen kommunizieren" kann. Gerade über seine eigene Rolle. Als Ersatzspieler sieht sich Maierhofer klarerweise nicht, im 4-3-2-1-System, das Baumgartner in der Vorbereitung präferierte, will er von Beginn an den Solostürmer geben, kann sich aber auch vorstellen, an der Seite von Patrick Bürger ein Offensivduo zu bilden.
Mit Bürger, Florian Templ und dem derzeit verletzten Markus Pink stehen jedenfalls Angreifer mit ähnlicher Anlage zur Verfügung. "Mit 34 habe ich auch kein Problem, wenn ich einmal von der Bank komme", betonte Maierhofer.
Zweites Standbein
In Mattersburg geht es dem ehemaligen Bayern-Amateure-Kicker, der 2006 auch zwei Kurzeinsätze für die Münchner Profis verbuchte, aber nicht nur um Spielzeit. "Ich kann hier in der Akademie mithelfen, Praxis für meine Trainerlizenz sammeln, in der Woche ein, zwei Trainings mit dem Nachwuchs machen", erklärte Maierhofer, der derzeit die UEFA-A-Lizenz im Visier hat.
"Ich kann mich auch als Person weiterentwicklen, möchte überall reinschnuppern, damit ich mitreden kann. Das war auch ein Kriterium für die Entscheidung. Ich möchte hier ja nicht um 10 Uhr kommen und um 12 gehen." Denn Maierhofer, der sich mit seiner Berateragentur Sportscon vor gut zwei Jahren schon beizeiten ein zweites Standbein geschaffen hat, sieht seine Zukunft auch nach der aktiven Karriere im Fußball.
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