EL: Bärenstarke Austria siegt 4:1 in Rijeka

Die Austria zeigte in Rijeka eine Glanzleistung.
Die Austria trat in Rijeka phasenweise sensationell stark auf und fertigte Rijeka mit 4:1 ab.

Vielleicht sollte die Austria bei der UEFA beantragen, alle Europacup-Spiele ganz einfach auswärts austragen zu dürfen. Denn in den zwei Heimspielen ging man bisher sang- und klanglos unter, in den beiden Auswärtspartien eroberte man vier Punkte.

Am Donnerstag feierten die Wiener ein sehenswertes und wichtiges 4:1 in Rijeka, weshalb sich Platz 2 und der Aufstieg für die Veilchen noch im Bereich des Möglichen befindet. Zudem flossen für den Erfolg 360.000 Euro auf das violette Konto.

Weil Kadiri wieder als Innenverteidiger zur Verfügung stand, konnte Serbest ins Mittelfeld aufrücken, Holzhauser wiederum offensiver agieren. „Wir brauchen Power im Mittelfeld“, meinte Trainer Thorsten Fink. Die Austria musste ja ohnehin in die Offensive gehen. „Auswärts sind wir stark, das ist vielleicht ein gutes Omen“, erwies sich Fink vor dem Spiel schon als Prophet.

Anlaufzeit

Mehr Willen bewiesen zunächst aber die Kroaten, vor allem über die rechte Flanke erzeugten sie immer wieder viel Druck. Die Führung lag in der Meeresluft, doch ausgerechnet Ex-Austrianer Gorgon ließ zwei Sitzer aus. Bei einem Schuss fehlten ihm Zentimeter zum Torjubel (5.), dann streckte sich Austria-Goalie Pentz mit Erfolg und drehte den Ball aus dem langen Eck (18.). Zudem hatten die Veilchen Glück, dass der dänische Schiedsrichter bei einem ungestümen Zweikampf von Kadiri gegen Heber keinen Elfmeter für Rijeka gab.

Die Austria tat sich vorerst schwer, mit flüssigen Kombinationen vor des Gegners Tor zu kommen. Man glänzte dafür mit Effizienz. Zunächst deuteten Serbest per Kopf und Pires mit einem Distanzschuss Gefahr an, in Führung gingen die Wiener aber aus einem Konter, den man sonst nur im Bilderbuch wiederfindet: über Friesenbichler und den flotten Pires kam der Ball zu Prokop. Der Youngster wedelte im Stile eines Marcel Hirscher durch die Rijeka-Abwehr, um die Aktion perfekt mit seinem zweiten Europacup-Tor zum 1:0 abzuschließen (41.).

Prokop hatte gleich nach der Pause das zweite Tor auf dem Fuß, doch Goalie Prskalo war dafür zu aufmerksam. Die Austria war zunächst am Drücker und wollte unbedingt nachlegen. Doch das gelang noch nicht, weil Rijeka frische Kräfte brachte und durch Pavicic nach Gorgon-Vorlage zum 1:1 kam (61.).

Atemlos in Rijeka

Der Jubel der Kroaten währte nur 59 Sekunden, weil die Austria abermals in einem perfekten Konter die richtige Antwort fand – Gluhakovic assistierte Prokop, dem Mann des Abends, bei dessen 2:1 (62.). Selbst beim Zuschauen geriet man nun in Atemnot, das Tempo gelangte nun auf höchstes Niveau. Zwei Minuten später hatte die Austria ein weiteres Tor vor Augen, Pires zog allein auf das Tor, scheiterte aber an Prskalo.

Bei Rijeka flatterten die Nerven, Misic sah nach einer Insultierung gegen Prokop die Rote Karte. Eine Minute danach wurde die Aktion gleich doppelt bestraft, Serbest traf per Kopf zum 3:1. Die Vorlage lieferte ausgerechnet Gorgon mit einem verunglückten Abwehrversuch. Der eingewechselte Monschein setzte mit dem 4:1 den Schlusspunkt unter eine sehenswerte Partie.

Das nächste Spiel bestreitet die Austria in Mailand beim AC Milan. Also ein Auswärtsspiel...

Rijeka, Stadion HNK Rijeka, SR Jakob Kehlet (DEN)

Tor: 0:1 Prokop (41.), 1:1 Pavicic (61.), 1:2 Prokop (62.), 1:3 Serbest (73.), 1:4 Monschein (83.)

Rijeka: Prskalo - Vesovic, Zuparic, Puncec, Zuta - Bradaric, Misic - Acosty (55. Kvrzic), Pavicic, Gorgon (84. Puljic) - Heber (53. Matei)

Austria: Pentz - Gluhakovic, Kadiri, Westermann, Salamon - Serbest - Prokop (90. Alhassan), Holzhauser - Tajouri (86. Sarkaria), Friesenbichler (71. Monschein), Pires

Gelbe Karte: Heber (28.), Vesovic (90.) bzw. Friesenbichler (9.), Holzhauser (30.), Pires (43.)

Rote Karte: Misic (73./Tätlichkeit)

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