Ein Leipziger ist neuer Trainer bei Salzburg
Es hat sich gezogen wie ein Strudelteig, aber nun ist es endlich fix. Salzburg-Trainer Oscar Garcia ist der neue Trainer von AS St-Etienne. Seit einer Woche war publik, dass den Mittelständler der franzöischen Ligue 1 und den Spanier nur Details wie etwa die Zusammensetzung des Trainerteams trennen. Nun konnten diese offensichtlich aus der Welt geschafft werden. Oscar unterzeichnete bei St-Etienne einen Zwei-Jahres-Vertrag. Das wurde am Feiertag kurz vor 18 Uhr auf der Klub-Homepage des französischen Erstligisten bestätigt.
Salzburg bekommt also schon wieder einen neuen Trainer, obwohl das eigentlich nicht so geplant war. Deshalb wurde erst vor elf Monaten Oscars Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis Sommer 2018 verlängert. Deshalb bekommen die Salzburger aber nun wenigstens ein finanzielles Trostpflaster, das sich irgendwo in der Höhe von einer Million Euro bewegen dürfte.
Youth-League-Sieger
Wer der zehnte Salzburger Cheftrainer der Ära Red Bull, also seit 2005, wird, steht ebenfalls schon fest. Der Youth-League-Gewinner Marco Rose macht den großen Sprung von der Salzburger Unter 18 zur Profimannschaft. Der 40-jährige gebürtige Leipziger ist noch eine Erfindung von Red-Bull-Fußball-Mastermind Ralf Rangnick, der den neuen Cheftrainer 2013 nach Österreich holte.
Rose, der in seiner aktiven Profi-Laufbahn für VfB Leipzig, Mainz und Hannover kickte, begann seine zweite Karriere als Co-Trainer der zweiten Mannschaft von Mainz. In der Saison 2012/'13 betreute er dann den deutschen Regionalliga Klub Lok Leipzig - bisher seine einzige Cheftrainerstation im Erwachsenen-Fußball. In Salzburg führte er sowohl die U16 als auch die U18 zum Meistertitel. Im April gewann er mit der Unter 19 die UEFA Youth League und feierte damit den größten internationalen Erfolg der Red-Bull-Geschichte.
Trainingsstart am Montag
Der Deutsche erhält einen Vertrag bis Sommer 2019. Am Freitag Nachmittag wird Rose der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt. Trainingsbeginn bei den Salzburgern ist am kommenden Montag. An diesem Tag wird auch die zweite Qualifikationsrunde der Champions League ausgelost. Die Salzburger werden zu den gesetzten Mannschaften gehören.
„Ich freue mich auf die bevorstehende Aufgabe. Ich bin nun seit vier Jahren beim FC Red Bull Salzburg und kann mich mit dem eingeschlagenen Weg zu 100 Prozent identifizieren. Unser Ziel muss es weiterhin sein, junge Spieler zu entwickeln, zugleich wollen wir aber auch mit attraktiven und erfolgreichen Fußball überzeugen“, meint Rose zu seiner Beförderung. Auch sein Trainerteam steht fest: Rene Maric (Co-Trainer) und Patrick Eibenberger (Athletik-Trainer) bringt Rose von seiner alten Mannschaft mit. Aus dem Trainerteam von Oscar bleiben Tormanntrainer Herbert Ilsanker und Co-Trainer Rene Aufhauser.
Die Nummer 4
Roses Vorgänger Oscar war also knapp 18 Monate Salzburg-Trainer. Damit reiht er sich in der Red-Bull-Trainerliste von der Verweildauer her gesehen als Nummer 4 im oberen Mittelfeld ein. Giovanni Trapattoni und Roger Schmidt (je zwei Saisonen) sowie Huub Stevens (21 Monate) waren länger im Amt. Ricardo Moniz (14 Monate), Kurt Jara, Co Adriaanse und Adi Hütter (je eine Saison) sowie Peter Zeidler (fünf Monate) hingegen kürzer.
Nimmt man die nationalen Titel als Maßstab, dann war Oscar der erfolgreichste Trainer in der Salzburger Klubgeschichte. Er gewann mit seiner Mannschaft 2016 und 2017 sowohl die Meisterschaft als auch den Cup. Mehr war nicht möglich. Die Champions League hat aber auch er nicht erreicht. Und die Europa League schied Salzburg erstmals seit 2010 schon in der Gruppenphase aus.
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