Djuricin: "Aber hallo – wir sind hier bei Rapid"
Am Samstagabend hat für Goran Djuricin die heiße Phase der Vorbereitung begonnen. Der Rapid-Cheftrainer sieht den gestrigen Test gegen den schottischen Meister Celtic Glasgow in Amstetten, der 1:1 endete, als ersten wichtigen Gradmesser für sein geplantes Ranking.
"Natürlich ist das tägliche Training wichtig, aber wo ein Spieler steht, entscheidet sich auch in den Tests auf hohem Niveau. Ich muss den psychischen Faktor miteinbeziehen: Es gibt immer wieder Trainingsweltmeister, die das Potenzial dann in Spielen nicht abrufen können."
Da Djuricin trotz einiger Ausfälle zwei Mannschaften stellen könnte, "wird mit Celtic und noch ein, zwei Testspielen ein Ranking erstellt". Die geplante Kaderreduktion gestaltet sich zwar mühsam, ist Djuricin aber wichtig. "Da geht es nicht ums Wegschicken oder Bestrafen, sondern um einen sinnvollen Weg für alle." Der Cheftrainer verspricht Ehrlichkeit: "Seit Donnerstagabend führe ich Gespräche mit Spielern über ihre Zukunft." Sorgen um das Mannschaftsklima macht sich der Wiener keine: "Ich kann das gut steuern. Es ist kein Problem, wenn jemand mal angefressen ist. Wenn einer einen halben Tag nicht mit mir spricht, ist das okay."
Verhaltensregeln
Die Grenze ist das Verhalten im Training: "Niemand darf die Mannschaft schädigen. Etwa, wenn einer dann reinhaut. Aber da ist die Mannschaft sehr professionell. Die gehen gut damit um."
Djuricin glaubt, dass er sogar damit umgehen könnte, wenn der gewünschte schnelle Stürmer als vorerst achter Legionär dazustößt: "Der Stürmer wäre der letzte Neue. Und ich bin für jeden guten Spieler dankbar." Der Ö-Topf mit maximal sechs Legionären im Matchkader wird eingehalten: "Momentan sind zwei Legionäre verletzt. Und wenn einmal wirklich zwei auf der Tribüne sitzen müssen, ist das so. Punkt. Das ist nicht wünschenswert, aber hallo – wir sind hier bei Rapid."
Dafür verteidigt Djuricin einen Spieler, der durch die Begeisterung der Fans über den Kauf von Boli Bolingoli voreilig als Reservist angesehen wird: "Im Cupfinale war Thomas Schrammel ganz stark. Wir haben Bolingoli geholt, weil es Ersatz braucht für Schrammel, der doch schon öfter verletzt war. Aber wenn er immer so spielt wie gegen Salzburg, wird er auch immer spielen. Dann kann sich Bolingoli als zusätzliche Option für das linke Mittelfeld empfehlen."
Viel Optimismus
So wie Spätstarter Eren Keles (23), der zum unerwarteten Aufsteiger der Vorbereitung wurde. Sein "enormes Potenzial" will Djuricin auch gegen stärkere Gegner (aus)testen. Co-Kapitän Stefan Schwab ist jedenfalls optimistisch wie schon lange nicht: "Wir versuchen wieder, so zu spielen, wie es zum Kader und Rapid passt. Mit einer Viererkette und einem offensiven Mittelfeld. Druckvoll, kreativ und offensiv."
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