Derby-Referee Lechner: "Der Strafstoß war ein Fehler"

Im Fokus: Der 34-jährige Wiener Harald Lechner
Der KURIER sprach am Tag nach dem Derby mit dem Spielleiter, der einen Fehler eingesteht.

KURIER: Der Elfmeterpfiff wurde heftig diskutiert. Wie beurteilen Sie jetzt die Szene?

Harald Lechner: Ich habe einen Kampf um den Ball und ein Foul gesehen. Weil meine Wahrnehmung war, dass Sonnleitner zuerst Grünwalds Kopf trifft. Dafür hat auch die weitere Flugrichtung des Balls gesprochen.

Und nach dem TV-Studium ...

... sehe ich einen Pressball, also kein Foul. Aber das ist nur durch Zuhilfenahme technischer Hilfsmittel plus der Zeitlupe eindeutig zu erkennen. Ich hatte, wie so oft, im Spiel eine 50:50-Chance.

Rapid-Tormann Strebinger sprach davon, dass Sie "gefährliches Spiel" geahndet hätten.

Dann hätte ich keinen Strafstoß, sondern indirekten Freistoß geben müssen. Nein, ich habe einen Körperkontakt wahrgenommen. Der Strafstoß war ein Fehler, dazu stehe ich. Wahrzunehmen war er aber nur im TV, also nicht offensichtlich. Herr Büskens hat das dann auch sehr fair analysiert.

Zugespitzt gesagt, könnten Sie zum Ende von Trainer Büskens bei Rapid beigetragen haben. Denken Sie an das?

Ich analysiere jede Leistung, will mich immer verbessern. Bis auf diesen Pfiff war es in Ordnung. Kleinigkeiten kann man immer anders sehen. Ich sehe mich aber nicht als verantwortlich für Personalentscheidungen. Spieler, die große Chancen auch verwerten, könnten den Trainer retten.

Kommentare