Bundesliga-Vizemeistertitel wurde aufgewertet
Es ist ziemlich genau zweieinhalb Jahre her, da fehlten Millimeter, sonst hätte Rapid Historisches geschafft – die Qualifikation für die Champions League als Vizemeister, der nicht aus einer der Top-10-Ligen kommt.
Doch Robert Beric und Philipp Prosenik ließen im Play-off in Lwiw gegen Schachtar Donezk in der Nachspielzeit tolle Möglichkeiten aus. Es blieb beim 2:2, Rapid schied wegen der 0:1-Heimniederlage aus, ein dritter Auswärtstreffer hätte den Aufstieg bedeutet.
Im Sommer bekommt der Vizemeister erstmals seit 2015 die Chance, sich für die lukrative Gruppenphase der Champions League zu qualifizieren. Derzeit dürfen sich mit Sturm, Admira, Rapid und LASK vier Klubs realistische Hoffnungen auf Platz zwei machen, der durch die Europacup-Reform noch mehr aufgewertet wurde.
Früherer Start
Österreichs Meister wird zwar nicht erst wie noch vor zweieinhalb Jahren in der dritten, sondern schon in der zweiten Qualifikationsrunde in den Bewerb einsteigen, aber es warten nicht mehr Klubs aus den Top-Ligen Spanien, England, Deutschland und Italien auf dem Weg in die Gruppenphase der Champions League.
Nach der aktuellen Reform sind die Tabellendritten aus Frankreich und Russland sowie die Vizemeister aus Portugal, Belgien und der Ukraine nach aktuellem Stand die stärksten möglichen Gegner für den österreichischen Vizemeister in der Champions-League-Qualifikation im Juli und August.
Einfacher wird es für Klubs aus den kleineren Ligen wie Österreich aber wohl nicht: Denn statt wie in den letzten Jahren immer fünf sind über den sogenannten "Nicht-Meister-Weg" ab diesem Sommer nur mehr zwei Startplätze in der Champions-League-Gruppenphase reserviert – vorerst für die kommenden drei Saisonen.
Interessante Veränderungen
Zwei Neuerungen machen die Champions-League-Qualifikation für den österreichischen Vizemeister aber trotzdem noch interessanter:
1. Erreicht dieser die dritte Qualifikationsrunde der Champions League und scheidet in dieser aus, dann ist er trotzdem bereits fix für die Europa-League-Gruppenphase qualifiziert. Zum Vergleich: Der Cupsieger muss zwei Qualifikationsrunden, der Tabellen-Dritte und -Vierte müssen sogar drei Qualifikationsrunden überstehen, um sich für die Gruppenphase der Europa League zu qualifizieren. Den Startplatz in der Europa-League-Gruppenphase erhält der Liga-Zweite natürlich auch, wenn erst im Champions-League-Play-off Endstation sein sollte.
2. Bei einem Ausscheiden in der zweiten Champions-League-Qualifikationsrunde ist die Europacupsaison dazu - anders als bisher - auch noch nicht zu Ende. Dann würde es für den Vizemeister in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation weitergehen.
Wichtiges Duell
Vor dem letzten Saisondrittel trennen den Zweiten Sturm und den Fünften LASK neun Punkte. Der Rückstand des Aufsteigers könnte sich am Samstagnachmittag verringern. Denn in der ersten Partie der 25. Runde treffen die Linzer und die Grazer in Pasching aufeinander. Im Herbst fügte der LASK Sturm die erste Saisonniederlage zu, mittlerweile wartet der Winterkönig seit dem 9. Dezember 2017 (3:2 gegen SKN St. Pölten) auf einen Sieg in der Bundesliga.
Aber auch die Admira (derzeit fünf Punkte hinter Platz zwei) und Rapid (derzeit sechs Punkte Rückstand) sind auf Schlagdistanz zu den schwächelnden Grazern. Die Südstädter, die drei Spiele in Serie gewonnen haben, gastieren Samstag in Mattersburg, wo im September ein 5:0 gelang. Die Hütteldorfer spielen am Sonntag im Hit bei Leader Salzburg.
Mögliche Gegner
Wer auch immer das Rennen im Kampf um Platz 2 macht, aus welchen Ligen die möglichen Gegner in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation kommen, steht schon fest. Es sind dies die Vizemeister aus der Türkei, Tschechien, der Schweiz, den Niederlanden und Griechenland. Da sind sicher Hürden dabei, aber wohl keine, die unmöglich zu nehmen sind.
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