Geht es Louis Schaub gut, geht’s auch Rapid gut

Comeback: Louis Schaub spielt gegen den WAC, zumindest als Joker.
Optimismus und ein Comeback sollen Rapid im Schlüsselspiel gegen den WAC retten.

Goran Djuricin ist ein höflicher und sozialer Mensch. Auf dem Weg zum Allianz Stadion sah der Interimstrainer von Rapid einen älteren Herren mit Krücken. "Er hatte Probleme. Ich wollte ihm helfen und hab’ ihn dann auch noch nach Hause gefahren", erzählt Djuricin, der sich deshalb beim Medientermin vor dem Heimspiel gegen den WAC (18.30 Uhr) verspätet hat. "Dafür hat Rapid jetzt einen Fan in Wien mehr."

Mit etwas Verspätung stellt sich Djuricin der Realität im Abstiegskampf: "Wir sind nicht blind und haben nach dem 2:3 bei der Admira Tacheles gesprochen. Niemand darf sich künftig zu schade sein, die nötigen Meter auch in die Defensive zu machen." Christopher Dibon stimmt zu: "Wer es jetzt noch nicht kapiert hat, der kennt sich nicht aus." Der Absturz würde sehr stark mit der greifbaren Verunsicherung zusammen hängen: "Da spielt sich viel im Kopf ab."

Selbst in der Hand

Den Optimismus, für den Djuricin bekannt ist, will sich der Wiener vor dem Schlüsselspiel nicht nehmen lassen: "Wir haben alles selbst in der Hand, es warten noch drei Heimspiele. Es wäre nicht gut, panisch zu werden." Außerdem kommt Louis Schaub zurück – zumindest als Joker. Der am Meniskus verletzte Linksverteidiger Thomas Schrammel fehlt hingegen noch zwei Wochen.

Platz zehn in der Frühjahrstabelle kann Djuricin nicht erschüttern: "Ich sehe uns nicht in einer so argen Krise und positiv in die Zukunft. Die erste Hälfte gegen die Admira war sehr gut." Auch, wenn mit dem WAC, Salzburg und Sturm drei Gegner warten, gegen die Rapid in neun Duellen keinen einzigen Sieg einfahren konnte. Festhalten will Djuricin am wieder offensiveren Stil: "Dafür steht Rapid, spätestens seit Zoki Barisic." Was den 42-Jährigen mit Vorgänger Canadi verbindet, ist die Statistik-Skepsis: "Die interessieren mich überhaupt nicht."

Dabei gäbe es Zahlen, die einen Abstieg undenkbar erscheinen lassen: Rapid ließ nur 276 Schüsse der Gegner zu – die wenigsten in der Liga. Andererseits: die Ergebnisse sprechen somit nicht für die (drei) Rapid-Torhüter.

Meister-Bilanz

Eindeutig ist jedenfalls die Schaub-Bilanz: Geht es dem 22-Jährigen gut, geht es auch Rapid gut. Sollte dem Spielmacher beim Comeback ein Tor oder ein Assist gelingen, hat der WAC kaum eine Chance: Bisher gab es in allen Saisonspielen mit Torbeteiligungen von Schaub elf Siege, ein Remis und keine Niederlage (siehe unten).

Geht es Louis Schaub gut, geht’s auch Rapid gut
Dementsprechend abhängig ist Rapid vom Linksfuß. In Partien, die Schaub ohne Scorerpunkt bestritten hat, gab es zwölf Remis und 13 Niederlagen – aber nur einen Sieg: das 3:1 im Dezember gegen Ried, bei dem Schaub das 2:1 zwar nicht aufgelegt, aber eingeleitet hat. "Schaub ist in vielen Bereichen ein absoluter Top-Spieler für Rapid. Er kann uns Impulse geben", weiß Djuricin.

In der Wirtschaft dürfte der Glaube an Rapid übrigens ungebrochen sein: das ebenso erfolgreiche wie umstrittene Transportunternehmen "Uber" wurde als 13. neuer Sponsor seit Saisonbeginn präsentiert.

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