Canadi: Beurlaubung während Krammers Urlaub
Nach dem schwachen Auftritt beim 1:1 in St. Pölten hat Fredy Bickel dem Cheftrainer noch das Vertrauen ausgesprochen. Nach dem Offenbarungseid beim 0:3 in Ried wollte das der Sportdirektor nicht mehr tun. Ob der Schweizer garantieren könne, dass Damir Canadi gegen Altach auf der Bank sitzt? „Nein, das kann ich heute nicht sagen. Wir müssen reden“, antwortete Bickel.
Der entscheidende Gesprächspartner für Bickel (der Canadi zwar nicht ausgesucht, aber immer unterstützt hat) ist Michael Krammer. Bei einem Out im Cup wäre das Ende von Canadi besiegelt gewesen. Nach dem Aufstieg ist Krammer einigermaßen erleichtert in den Urlaub gefahren.
Davor hat er klargestellt, dass er auch auf Reisen erreichbar sein wird. Und dass Canadi nicht „nur“ im Amt bleiben sollte, weil der Ex-Altacher sein Wunschmann war: Eitelkeit dürfe nicht zum „Undenkbaren“, zum (mittlerweile nur noch fünf Punkte entfernten) zehnten Platz führen.
Erinnerung an Pasching
Die letzte dermaßen peinliche Leistung lieferte Rapid 2013 gegen Pasching (0:1) im Cup ab. Das kostete Peter Schöttel den Job. Wie konnte es in Ried so weit kommen? „Dass die Grundtugenden fehlen, muss ich auch auf meine Kappe nehmen. Es ist eine Willensfrage. Vielleicht haben wir nach dem Cup zu viel regeneriert“, sagte Canadi.
„Wir haben alle versagt, niemand wollte den Ball“, erkannte Stefan Schwab. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, so ein Spiel abzuliefern“, sagte der eingewechselte Steffen Hofmann.
Canadis Ausblick: „Egal, wie es mit Rapid ausgeht – für mich ist das ein riesiger Lernprozess.“ Wahrscheinlich endet dieser noch am Sonntag durch die Beurlaubung des (vom Punkteschnitt) erfolglosesten Trainers in der Rapid-Historie.
Übernehmen soll vorerst ein Team an Interimstrainern. Rapid beschäftigt einige Coaches mit Erfahrung. Selbst der von Canadi ins Out bugsierte Ex-Assistent Thomas Hickersberger hat noch einen aufrechten Vertrag.
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