Ausrutscher im Regen: Altach verliert beim WAC
Der Wolfsberger AC hat in der Fußball-Bundesliga angeschrieben. Die Kärntner feierten in der dritten Runde beim 1:0 gegen den SCR Altach den ersten Saisonsieg. Bernd Gschweidl besorgte nach 241 torlosen Bundesliga-Minuten den ersten Treffer der Elf von Trainer Heimo Pfeifenberger. Die Altacher hingegen zeigten drei Tage nach dem erfolgreichen Europacup-Auftritt gegen Gent einen matten Auftritt.
Beide Trainer plagten vor dem Spiel Personalsorgen: WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger musste neben dem gesperrten Issiaka Ouedraogo auch Daniel Offenbacher angeschlagen vorgeben. Sein Gegenüber Klaus Schmidt musste nach dem harten Europacup-Fight am Donnerstag gegen Gent (3:1) auf Simon Piesinger, Louis Ngwat-Mahop und den angeschlagenen Kapitän Philipp Netzer verzichten.
Blitz-Gelb für Topcagic
Die Kärntner starteten übermotiviert: Mihret Topcagic sah bereits nach 22 Sekunden nach einem rüden Einsteigen gegen Benedikt Zech die Gelbe Karte. Es war gleichzeitig der letzte Aufreger für lange Zeit: Die Altacher übernahmen recht bald die Kontrolle und ließen den Gegner kaum in Tornähe kommen. Zu Chancen kam die Elf von Trainer Klaus Schmidt aber vorerst nicht.
Bei den Hausherren war die Verunsicherung nach dem verpatzten Saisonstart spürbar. Etliche technische Fehler und unpräzise Abspiele machten es den müde wirkenden Altachern in der Anfangsphase leicht, die Kärntner Angriffe zu unterbinden. So dauerte es, ehe sich beide Mannschaften dem Tor annäherten. Abwehrroutinier Nemanja Rnic setzte einen Kopfball neben das Tor (28.). Auf der Gegenseite kam Mouni Ngamaleu bei einem Gebauer-Zuspiel einen Schritt zu spät (30.).
Mit Fortdauer der ersten Hälfte konsolidierten sich die Wolfsberger und kamen kurz vor der Halbzeitpause zur ersten Topmöglichkeit: Mihret Topcagics Kopfball ging zu zentral auf Altach-Goalie Martin Kobras (43.). Auch nach Wiederbeginn fand die Pfeifenberger-Elf die erste Großchance vor: Gschweidl tauchte nach einer Flanke vor Kobras auf, doch Altach-Verteidiger Jan Zwischenbrugger warf sich gerade noch in den Schuss (47.).
Dauerregen schadet der Partie
Danach setzten in der Lavanttal-Arena heftige Regenfälle ein, die 3.030 Zuschauer sahen eine zerfahrene Partie, in der Gschweidl den 241-minütigen Torbann brach. Altach-Torhüter Kobras verlor nach einer Zündel-Flanke das Luftduell mit Topcagic, Gschweidl köpfelte ins leere Tor ein. Die Freude über den Treffer währte nur kurz: Zündel attackierte Dobras zu ungestüm, Referee Dieter Muckenhammer zückte Rot.
Altach-Coach Schmidt reagierte und brachte mit Adrian Grbic einen zweiten Stürmer neben Hannes Aigner. Eine heftige Drangphase der Gäste blieb aber auch in numerischer Überlegenheit aus. Die beste Chance vergab Stefan Nutz, der nach Aigners Kopfballvorarbeit im Fallen drüberschoss (81.). Nach fünf ungeschlagenen Duellen setzte es für die in der Fremde seit 25. Februar sieglosen Vorarlberger wieder eine Niederlage.
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Muckenhammer
Tor: 1:0 Gschweidl (61.)
WAC: Kofler - Zündel, Hüttenbrenner, Rnic, Palla - Flecker, Rabitsch (76. Wernitznig), Leitgeb, Nutz - Gschweidl (76. Orgill), Topcagic (65. Frieser)
Altach: Kobras - Sakic, Zech, Zwischenbrugger (76. Janeczek), Galvao - Salomon - Ngamaleu, Nutz, Dobras, Gebauer (68. Grbic) - Aigner
Gelbe Karte: Topcagic (1.), Flecker (29.) bzw. Galvao (29.), Ngamaleu (83.)
Rote Karte: Zündel (63.)
Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Natürlich war die Partie phasenweise hektisch, so ist es, wenn es um die ersten Punkte überhaupt in der Saison geht. Aber wir sind über die Schmerzgrenze hinausgegangen und haben füreinander gekämpft. Der Sieg geht in Ordnung."
Bernd Gschweidl (WAC-Goldtorschütze): "Die drei Punkte bzw. das Tor war unglaublich wichtig. Für mich persönlich ist es unglaublich schön, mein erstes Tor erzielt zu haben. Gerade weil es das Siegestor war. Wir haben uns jetzt das nötige Selbstvertrauen erarbeitet, ich denke wir können in den kommenden Partien befreit aufspielen."
Thomas Zündel (WAC-Spieler) über seine Rote Karte: "Ich war voll motiviert für den Zweikampf und bin leider einfach zu spät gekommen. Das Bein war gestreckt und der Ball schon weg, man kann Rot geben. Auch wenn ich den Gegenspieler kaum berührt habe."
Stefan Nutz (Altach-Spieler/via Sky): "Es ist schwierig zu sagen, warum wir uns so schwergetan haben. Ich glaube, es war heute generell kein gutes Bundesliga-Spiel. Uns ist es nicht gelungen, unsere Leistungen auf den Platz zu bringen. Ich bin gerade auf 180, so wie wir uns heute präsentiert haben."
Anm.: Beim SCR Altach standen nach den TV-Interviews weder Trainer Klaus Schmidt noch Spieler für Wortspenden bereit.
Kommentare