Martin Scherb: "Stillstand bedeutet Rückschritt"

Scherb: Der neue Trainer lässt in Altach etwas offensiver spielen.
Der neue Altach-Trainer spricht vor dem Spitzenspiel gegen Salzburg über seine ersten drei Monate im Amt.

Während in seinem früheren zweiten Wohnzimmer NV-Arena der Abstiegsschlager St. Pölten – Rapid stattfand, bereitete sich Martin Scherb auf das Spitzenspiel gegen Salzburg vor. Der langjährige SKN-Coach geht in seiner Tätigkeit als neuer Altach-Trainer voll auf und blickt auf seine ersten drei Monate mit Höhen und Tiefen zurück.

"Es ist sehr intensiv und schon so viel passiert, dass ich das Gefühl habe, ich wäre schon viel länger hier", sagt der 47-jährige Herzogenburger. Wie bei jeder neuen Aufgabe warten Überraschungen. "Bestätigt worden bin ich darin, dass mit Sportdirektor Zellhofer und Manager Längle zwei absolute Top-Männer im Verein sind", sagt Scherb. "Aber überrascht hat mich, dass Altach ein echter Mitgliederverein ist. Da helfen bei den Heimspielen so viele Ehrenamtliche mit, um als 6700-Einwohner-Gemeinde eine volles Stadion zufriedenstellen zu können. Das gibt dem Klub ein besonderes Flair."

Zuletzt gab es Aufregung, weil der Trainer manchen Spielern vorwarf, lieber zu den Beratern als im Spiel zu laufen. "Ich habe das mit der Mannschaft ausgesprochen: Es ist für Altach eine neue Situation, dass mehrere Spieler begehrt sind. Wir haben vereinbart, dass auf dem Rasen wieder 100 Prozent für Altach gegeben werden. Danach kann auch mit Beratern verhandelt werden."

Diese "neue Situation" entstand durch die Tabellenführung. Trotzdem sollte Scherb "sanfte Veränderungen" starten. "Es war ein klarer Auftrag des Vereins, neben dem 3-5-2 andere System intus zu haben und etwas offensiver zu agieren. Diese spielerische Entwicklung benötigt Zeit." Außerdem bremsen schwere Verletzungen von Leistungsträgern.

Veränderungen

Warum wollte ausgerechnet der Winterkönig etwas ändern? "Die Verantwortlichen hatten schon den Eindruck, dass sich die Konkurrenz auf das 3-5-2 besser einstellt. Stillstand bedeutet im Fußball Rückschritt, weil die Konkurrenz immer den nächsten Schritt setzt. Deswegen versuchen wir, in einer sehr guten Ausgangslage Gas zu geben." Konkret wird auch mit Viererkette gespielt und versucht, mit mehr Ballbesitz im Angriffsdrittel zum Erfolg zu kommen. Scherb bleibt dabei Realist: "Wir müssen – wie alle anderen – passende Resultate liefern. Drei Punkte fehlen." Gegen Salzburg könnte das Minus ausgeglichen werden. "Wir freuen uns auf die Challenge mit dem besten Team. Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Aber, dass wir gerne Europacup spielen würden, ist klar."

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