Austria tankt gegen WAC Selbstvertrauen

Die Austria ließ gegen den WAC keine Zweifel aufkommen.
Überlegene Austrianer machten früh im Spiel alles klar.

Nach nicht einmal einer halben Stunde war der Arbeitstag für die Austria gelaufen. Denn da führten die Violetten gegen den WAC schon 3:0, der Heimsieg wurde nicht mehr infrage gestellt, die Generalprobe für das erste Spiel in der Gruppenphase der Europa League am Donnerstag in Bukarest war gelungen.

Die Gäste aus Kärnten erleichterten den Wienern deren Aufgabe, vor allem bei den ersten beiden Gegentoren. Einen hohen Ball verlängerte Friesenbichler, der statt Kayode stürmte, per Kopf, Venuto nützte den Sekundenschlaf der WAC-Abwehr, um Goalie Kofler im zweiten Versuch zu bezwingen – 1:0 (14.). Die verdiente Führung aufgrund einer optischen Überlegenheit.

Freistoß-Spektakel

Beim 2:0 durch einen Holzhauser-Freistoß verdiente sich WAC-Goalie Kofler einen Assist-Punkt. Selbstkritisch gab er zu: "Ich habe im letzten Moment die Hände weggezogen, weil ich dachte, dass der Ball daneben geht." Holzhauser, der König der Standard-Situationen, erzielte sein erstes Saisontor und präsentierte dabei einmal mehr sein überaus sensibles linkes Fußerl bei ruhenden Bällen. Aus 31,5 Metern traf er punktgenau. Grünwald wollte seinem Kollegen um nichts nach stehen, das tat er auch nicht, als er ebenfalls einen Freistoß ebenso voll von Gefühl zum 3:0 versenkte (26.). Hier war Kofler frei von jeder Schuld.

Frei von jeglicher Konzentration war die Austria knapp nach der Pause, dies nützte Prosenik zum 1:3 (48.). Die Wolfsberger zeigten sich bestrebt, den Schaden an diesem frühen Abend im Prater zu begrenzen und hätten das Ergebnis durch Jacobo beinahe auch kosmetisch korrigiert, die Austria trachtete die eigenen Kräfte zu schonen, ohne den Sieg zu gefährden.

Beides gelang, wenngleich das in der zweiten Hälfte Dargebotene lange Zeit eher dürftig anmutete. Zunächst vergaben noch Venuto und Friesenbichler gute Chancen, knapp vor dem Ende schloss Grünwald einen Konter mustergültig zum 4:1 ab (79.). Am Ende feierte man einen souveränen und ungefährdeten Erfolg. Austria-Co-Trainer Sebastian Hahn und der neue Assistent Nestor El Maestro dirigieren sich heute nach Rumänien, um Donnerstag-Gegner Astra Giurgiu zu beobachten.

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 5.018 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tore: 1:0 (14.) Venuto2:0 (17.) Holzhauser, 3:0 (26.) Grünwald, 3:1 (48.) Prosenik, 4:1 (79.) Grünwald

Austria: Almer - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko (83. Salamon) - Serbest (46. Tajouri), Holzhauser - Venuto, Grünwald, Pires (77. Windbichler) - Friesenbichler

WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Klem - Wernitznig (63. Jacobo), Hüttenbrenner (83. Rabitsch), Tschernegg (71. Offenbacher), Nutz - Hellquist, Prosenik

Thorsten Fink (Trainer Austria): "Ich bin mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden, wir hatten nur die ersten fünf Minuten Probleme. Die Mannschaft hat sich nicht in einen Rausch gespielt, aber wir hatten gutes Positionsspiel, haben den Ball laufen lassen. Unzufrieden bin ich, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht so weitergespielt haben. Ich wollte, dass wir kein Gegentor bekommen. Aber der WAC war dann besser, hat uns vor Probleme gestellt. Nach dem vierten Tor kann man dann auch wieder zufrieden sein."

Alexander Grünwald (Doppeltorschütze Austria): "Wir haben die Chancen eiskalt genutzt. Danach haben wir den Ball gut laufen lassen, wenn man seine Chancen nutzt, kann man eine Überlegenheit noch besser ausnutzen. Der WAC hatte vielleicht nicht den besten Tag, wir einen guten. So kommt so ein Ergebnis zustande."

Heimo Pfeifenberger (Trainer WAC): "Der Sieg der Austria ist aufgrund der ersten Halbzeit verdient, die Partie war nach dem 3:0 schnell vorbei. Die ersten Halbzeit war katastrophal. Wir hatten individuelle Fehler, das ist sehr bitter. In der zweiten Halbzeit haben wir alles probiert, ein anderes Gesicht gezeigt. Da haben wir alles gegeben. Das wollte ich eigentlich von Anfang an sehen. Doch wir konnten das nicht abrufen."

Michael Sollbauer (Kapitän WAC): "Das war in Summe viel zu wenig von uns. Wir sind zunächst nicht in die Zweikämpfe gekommen, waren überhaupt nicht im Spiel. Zweite Halbzeit waren wir dann besser."

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