3:0-Sieg: Altach führt die Austria vor

Altach jubelt gegen behäbige Austrianer.
Die Vorarlberger legten gegen den Vizemeister einen Blitzstart hin, schossen aber auch zwei Abseitstore.

Altach hat einen neuen Lieblingsgegner: Das 3:0 gegen die Austria war der fünfte Sieg in den jüngsten sieben Duellen mit den Wienern. Für die Veilchen steht nach der Abfuhr hingegen fest: So wird es sicher nichts mit dem selbst ausgerufenen Titelkampf gegen Salzburg.

Bereits nach 20 Sekunden hatte Altach den ersten Abschluss. Die Austria war davon aber nicht gewarnt. Locker sollte vor dem eigenen Strafraum kombiniert werden. Dobras attackierte forsch, Serbest verlor den Ball und Hannes Aigner vollendete mit all seiner Erfahrung von 36 Jahren.

Doch das 1:0 nach nur 45 Sekunden hatte einen massiven Schönheitsfehler: Aigner war beim Zuspiel von Dobras rund zwei Meter im Abseits. Das Schiedsrichterteam um Manuel Schüttengruber gab den frühesten Altacher Treffer in der Bundesliga-Geschichte trotzdem.

Das 2:0 für die Vorarlberger fiel wieder nach fremder Hilfe. Diesmal legte der neue Austria-Verteidiger Westermann ungeschickt vor. Kristijan Dobras nahm sich den Ball in Ruhe an und knallte ihn aus großer Distanz über den verdutzten Hadzikic ins Netz. Nach nur neun Minuten waren die Wiener 0:2 zurück – das ist ihnen in der Bundesliga noch nie passiert.

Die Gäste (ohne den gesperrten Holzhauser) wirkten wie beim Cup in Ebreichsdorf anfangs pomadig. Erst nach 19 Minuten hatte Grünwald die erste Chance.

Die besseren Möglichkeiten hatten die durch den Europacup besser eingespielten Altacher. Ngamaleu setzte einen Kopfball freistehend daneben (21.). Aigner verfehlte eine Dobras-Flanke (26.).

Umstellung

Nach der Pause sahen die 4300 Zuschauer mit Friesenbichler (statt Prokop) einen zweiten Austria-Stürmer. Gefährlicher blieb trotzdem die Mannschaft von Klaus Schmidt. Nach perfekter Vorlage von Ngamaleu verfehlte Wattens-Einkauf Gebauer knapp (52.). Nach einem Lienhart-Solo rettete Goalie Hadzikic (61.).

Sollten die seit fünf Auftaktspielen ungeschlagenen Austrianer den Auftakt verpatzen? Ismael Tajouri, der in diesem Duell schon für beide Vereine traf, musste De Paula Platz machen.

Mehr Eindruck machte ein Altach-Joker. Adrian Grbic vergab in Minute 66 allein vor Hadzikic. Zwei Minuten später machte es der frühere Stuttgart-Legionär besser. Eine Schreiner-Flanke versenkte Grbic per Kopf zu seinem ersten Bundesligator.

Und wieder gab es ein Abseits, das übersehen worden war. Damit stand fest: die seit elf Ligaspielen sieglosen Altacher gewinnen erstmals seit dem 11. März (2:0 gegen Mattersburg) wieder. Es hätte sogar noch höher als 3:0 ausgehen können.

Altach, Cashpoint-Arena, SR Schüttengruber, 5243 Zuschauer

Tore: 1:0 (1.) Aigner, 2:0 ( 9.) Dobras, 3:0 (68.) Grbic

Altach: Kobras - Lienhart, Zech, Zwischenbrugger, Schreiner - Piesinger - Ngamaleu (75. Müller), Nutz (69. Salomon), Dobras, Gebauer - Aigner (63. Grbic).

Austria: Hadzikic - Larsen, Westermann, Filipovic, Martschinko - Serbest - Tajouri (64. De Paula), Prokop (46. Friesenbichler), Grünwald, Pires - Monschein.

Gelbe Karten: Schreiner bzw. Westermann, Friesenbichler, Filipovic, Martschinko

Klaus Schmidt (Altach-Trainer): „Es war ein Auftakt nach Maß. Wir wollten die Austria hoch erwischen, haben sehr lange hervorragend und diszipliniert gespielt. Wir dürfen aber nicht vergessen, woher wir kommen. Wir sind noch immer das kleine Altach. Aber das Spiel bestätigt, dass wir eine Idee haben und uns etwas überlegen.“

Thorsten Fink (Austria-Trainer): „Unabhängig davon, ob das erste oder dritte Tor abseits waren: Wir hätten heute hier nie gewonnen. Altach ist uns in dieser Phase der Meisterschaft einfach überlegen, was mich nicht überrascht, weil sie bereits im Rhythmus sind und für mich zu den Top-Vier-Mannschaften der Liga gehören. Auch die Überlegung mit zwei Stürmern nach der Pause ist in die Hose gegangen. Am Donnerstag in der Europa League wird man die andere Austria sehen.“

Kommentare