Remis im Spitzenspiel zwischen Sturm und Rapid

Beim 1:0 durch Schulz war Strebinger machtlos.
Rapid und Sturm trennen sich in Graz mit einem schlussendlich gerechten 1:1-Unentschieden.

Rapid startete mit Köpfchen in das Spitzenspiel der siebten Runde. Geschickt wurde der Ball laufen gelassen, um den bissigen Grazern gar nicht die Chance auf Zweikämpfe zu geben. Schösswendter prüfte nach dem ersten Corner Goalie Gratzei per Kopf (2.). Auch die zweite große Chance per Kopf wurde vergeben. Nach Schaub-Lupfer vergab Joelinton am Fünfer (10.).

Bei Sturm durfte Alar wegen der Verletzung von Edomwonyi auf seiner Lieblingsposition ganz vorne spielen. Strebinger rettete bei seinem ersten Einsatz als Nummer 1 gerade noch gegen den Ex-Kollegen, stieß dabei aber auch mit Dibon zusammen. Der Innenverteidiger musste durch Max Hofmann ersetzt werden.

Der Kapitän trifft

Trotz der Kulisse traten die Grazer wie eine Auswärtsmannschaft auf und warteten auf Konter. So wie bei einem weiten Pass auf Hierländer, der Strebinger ausspielte. Mocinic rettete gerade noch – aber nur für wenige Sekunden. Beim anschließenden Eckball von Matic bekam Christian Schulz kaum Gegenwehr. Der Kopfball des Kapitäns senkte sich über Strebinger ins Tor (22.).

Remis im Spitzenspiel zwischen Sturm und Rapid
10.09.2016 Graz , Fussball , Bundesliga , Merkur Arena , Graz - Rapid Sascha Horvath , Ivan Mocinic. Copyright DIENER / PhilippSchalber
Es entwickelte sich trotz der Hitze ein flottes Hin und Her mit steigender Fehlerquote bei Rapid. Die größten Möglichkeiten ergaben sich aus Standards für Lykogiannis (33.), sowie Schösswendter nach Gratzei-Patzer (40.).

In Minute 51 rettete nach einem Fehler von Max Hofmann Strebinger gegen Hierländer. Statt 2:0 stand es drei Minuten später 1:1. Nach einem Solo des überragenden Schaub parierte Gratzei, sowie den Nachschuss des (im Abseits stehenden) Joelinton. Im dritten Versuch war Tamas Szanto per Abstauber mit seinem ersten Profi-Treffer zur Stelle.

Immerhin war Gratzei warmgeschossen, wie er mit einer Parade gegen Joelinton bewies (56.). Die Wiener waren überlegen, aber der Leader blieb gefährlich. Nach einem sensationellen Pass von Matic lief Hierländer wieder auf Strebinger zu. Erneut siegte der Goalie (71.).

Rapid-Trainer Büskens war mit dem Punkt zufrieden, wie im Finish die Einwechslung von Grahovac für Spielmacher Szanto bewies.

Graz, Merkur Arena, 16.604 Zuschauer, SR Drachta

Tore: 1:0 (22.) Schulz, 1:1 (54.) Szanto

Sturm: Gratzei - F. Koch, Spendlhofer, Schulz, Lykogiannis - Jeggo, Matic - Huspek (77. Dobras), Hierländer, Horvath (72. Schmerböck) - Alar (85. Kienast)

Rapid: Strebinger - Pavelic, Schößwendter, Dibon (19. M. Hofmann), Schrammel - Mocinic, Schwab - Schaub, Szanto (88. Grahovac), Traustason (74. Murg) - Joelinton

Gelbe Karten: Jeggo, F. Koch bzw. Mocinic, Schwab

Mike Büskens (Rapid-Trainer): "Es war ein hitziges und hochintensives Spiel, sehr interessant für die Zuschauer und auch ein Spitzenspiel, weil keine Mannschaft nur einen Zentimeter zurückgewichen ist. Wir sind gut in die Partie gekommen, haben den Ball gut laufen lassen und hatten auch die ersten Chancen. Durch Unkonzentriertheiten haben wir aber Sturm ins Spiel gebracht. Sturm hat auf Ballverluste gelauert, bei dem Tor von Schulz haben wir einfach nicht gut genug reagiert. Wir sind nach der Pause mit dem 1:1 belohnt worden, aber auch der Gegner hatte dann noch Möglichkeiten, weil wir die Räume nicht geschlossen haben. 'Ritschi' hat heute bei 1:1-Situationen seine Qualitäten bewiesen."

Franco Foda (Sturm-Graz-Trainer): "Wir waren am Anfang zu passiv, haben nur reagiert, statt agiert. In der Phase sind wir aber durch eine Standardsituation in Führung gegangen. Es hat sich ein Spiel auf taktisch sehr hohem Niveau entwickelt. Wir hatten in der zweiten Hälfte Riesenmöglichkeiten und haben den Ausgleich kassiert, als wir am Drücker waren und der war auch noch Abseits. Mich ärgert, dass der Schiedsrichter das Spiel nicht unterbrochen hat. Die Sichtverhältnisse waren sehr schlecht, sonst hätte der Linienrichter vielleicht auch das Abseits erkannt. Beide Mannschaften haben bis am Schluss auf Sieg gespielt, ich kann aber mit dem Unentschieden leben."

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