Remis zwischen St. Pölten und Rapid

Rapid und St. Pölten teilen sich die Punkte.
Die St. Pöltener erkämpften sich einen hochverdienten Punkt.

Erstmals in der Bundesliga war die NV-Arena mit 8000 Zuschauern ausverkauft. Die Sympathien für die Klubs waren ungefähr 50:50 verteilt. Ältere Semester erinnerten sich an glorreiche St. Pöltner Siege, der Vorgängerklub VSE hat von elf Heimspielen gegen Rapid nur eines (1989 ) verloren. Auch der SKN hielt bei der Premiere gut mit. Am Ende gab es eine verdiente Punkteteilung und für die Wiener bereits das vierte Remis. Zu wenig für die Titelansprüche.

Rapid startete wie seit Jahren gewohnt in Auswärtsspielen gegen Außenseiter: ruhig, auf Ballkontrolle aus, aber ohne den nötigen Nachdruck. Taktgeber Ivan Mocinic saß nur auf der Bank.

Remis zwischen St. Pölten und Rapid
24.09.2016 St. Poelten , Fussball , NV Arena St. Poelten - Rapid Michael Huber , Cassio Joelinton. Copyright DIENER / PhilippSchalber
St. Pölten hat sich nach dem Fehlstart vom spielerischen Stil aus dem Aufstiegsjahr verabschiedet. Für die Grünen hatte Trainer Karl Daxbacher einen klaren Plan: Im 4-4-2 defensiv gut stehen, aggressiv verteidigen und wenn sich die Chance bietet, schnell nach vorne spielen. So wie in Minute 11, als Daniel Schütz die Rapid-Defensive überlief. Richard Strebinger musste wieder einmal seine Stärke im 1-gegen-1 beweisen und rettete.

Dass die Hütteldorfer auf dem bewusst stumpf gehaltenen Rasen Probleme hatten, schnell zu kombinieren, überraschte nicht. Die fehlende Präzision bei den vielen Standardsituationen hingegen schon. Deswegen gab es vorerst nur einen gefährlichen Angriff. Ein Kopfball von Christoph Schösswendter fiel zu schwach aus (26.).

Warmgelaufen

Erst als sich Stefan Schwab gegen den starken Manuel Martic etwas besser befreien konnte, lief es runder. Die beste Chance leitete Schwab ein, Louis Schaub vergab den Stanglpass aus kurzer Distanz (36.).

Remis zwischen St. Pölten und Rapid
24.09.2016 St. Poelten , Fussball , NV Arena St. Poelten - Rapid Christoph Riegler , Tor zum 0:1 , Torschuetze , Cassio Joelinton. Copyright DIENER / PhilippSchalber
So wie beim Ligastart des SKN gegen die Austria ging auch der Wiener Erzrivale mit der letzten Aktion vor der Pause in Führung. Ein Schaub-Kopfball wäre im Gesicht von Manuel Hartl gelandet. Der SKN-Kapitän wehrte mit den Händen ab. Weil es aber kein "Schutz-Hands" gibt, entschied Schiedsrichter Fedayi San aus der Schweiz regeltechnisch korrekt auf Elfmeter. Joelinton verwertete sicher (45.+2).

Weil Schaub direkt nach Wiederbeginn die Vorentscheidung vergab, blieb es spannend. Auch beim Ausgleich war eine Hand im Spiel. Nach einem Freistoß gewannen Daniel Segovia und Hartl ihre Kopfballduelle, Christopher Dibon "klärte" mit der Hand, Marco Petrovic staubte zum 1:1 nach 59 Minuten ab.

Bemühte Schlussphase ohne Erfolg

Das Spiel wurde offener, der neue SKN-Stürmer Alhassane Keita hatte die Führung am Fuß, auf der Gegenseite hielt Christoph Riegler nach der schönsten Rapid-Aktion gegen Schaub (77.).

Im Finish durfte der auch von allen Zuschauern begeistert empfangene Ex-Rapidler Andreas Dober mitwirken. Zum Gegenspieler wurde Kelvin Arase. Der 17-jährige Joker hat vorerst den Kaderplatz von Arnor Traustason erkämpft.

Den Rest der starken Ersatzbank rund um Steffen Hofmann ließ Trainer Mike Büskens lediglich aufwärmen. Zu sehen gab es noch eine Top-Chance: Dibon köpfelte aus drei Metern wieder weg vom Tor (93.).

Bundesliga, 9. Runde

St. Pölten, NV-Arena, 8.000 Zuschauer, SR San (SUI)

Tore: 0:1 Joelinton (45+3, E), 1:1 Petrovic (59.)

St. Pölten: Riegler - Stec, Petrovic, Huber, Parvulescu - Perchtold, Hartl (80. Dober), Schütz, Martic (92. Grasegger) - Keita, Segovia (83. Luckassen)

Rapid: Strebinger - Pavelic, Dibon, Schößwendter, Schrammel - Grahovac, Schwab - Schaub, Szanto (78. Arase), Murg - Joelinton

Gelbe Karten: Stec (29.), Petrovic (74.) bzw. Schwab (13.)

Karl Daxbacher (Trainer St. Pölten): "Unser Matchplan ist aufgegangen. Wir haben Rapid spielen lassen und versucht, mit langen Bällen zu arbeiten und in der Defensive nichts zu riskieren. Der Punkt geht in Ordnung."

Mike Büskens (Trainer Rapid): "Wir hatten vor, drei Punkte mitzunehmen, wir konnten den Ball aber nicht richtig zirkulieren lassen. Wir haben etwas die Kontrolle verloren. Letztendlich können wir nicht zufrieden sein. Wir haben uns im ersten Viertel den einen oder anderen Punkt mehr erhofft."

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