Sturm Graz baut Tabellenführung aus
Tabellenführer Sturm Graz hat sich in der 11. Runde der Fußball-Bundesliga keine Blöße gegeben. Ohne zu glänzen fuhren die Grazer am Samstag einen 1:0-Heimsieg gegen die SV Ried ein. Das Mini-Hoch der Innviertler mit zwei Siegen und drei Unentschieden ist damit ad acta gelegt. Sturm hat nach dem neunten Saisonsieg - dem vierten en suite - acht Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger SCR Altach.
Im 308. Spiel von Franco Foda auf der Sturm-Betreuerbank - womit der Deutsche einen neuen Rekord aufstellte - gingen die Grazer durch Bright Edomwonyi (18. Minute) etwas glücklich, aber nicht unverdient in Führung. Sturm dominierte die Partie vor der Pause quasi nach Belieben, hatte knapp 70 Prozent Ballbesitz. In der zweiten Hälfte präsentierte sich Ried stark verbessert, blieb nach vorne aber wirkungslos. In mehr als 90 Minuten brachten die "Wikinger" keinen einzigen Schuss auf das Tor von Christian Gratzei.
Sturm Graz mit starkem Beginn
Die erste Viertelstunde in der Merkur Arena verstrich ohne nennenswerte Höhepunkte. Sturm tat sich mit vertikalen Kombinationen in die Spitze noch schwer. Deni Alar deutete in der 15. Minute mit einem gekonnten Dribbling dann das erste Mal seine Gefährlichkeit an, Ried-Goalie Thomas Gebauer wehrte seinen Schuss ab. Ein Kopfball von Edomwonyi (16.) nach Lykogiannis-Flanke verfehlte das lange Eck.
Der Stürmer stand dafür in der nächsten Szene goldrichtig, um einen von der Rieder Mauer abprallenden Ball blitzschnell zu verarbeiten. Edomwonyi drehte sich, sah und schoss wuchtig ins lange Eck ein - das vierte Saisontor für den Nigerianer, der im September mit einer Muskelverletzung außer Gefecht gesetzt war.
Ried wehrt sich und hat Pech
Strafstoß hätte es auch in der 47. Minute geben können - diesmal für Ried, nachdem Sturm-Kapitän Christian Schulz Dieter Elsneg im Sechzehner gefällt hatte. Die Pfeife von Schörgenhofer blieb abermals stumm. Die Oberösterreicher zeigten sich nun aggressiver, stellten die Sturm-Defensive bei ihren Vorstößen aber vor keine allzu großen Probleme. Vorwiegend kam Ried über Standards, da fehlte es aber an Genauigkeit.
Am Ende war der knappe 1:0-Sieg Gewissheit. Sturm Graz blieb das vierte Mal in Folge ohne Gegentor und kann sich schön langsam mit dem Thema Herbstmeisterschaft vertraut machen.
Graz, Merkur-Arena, 11.000 Zuschauer, SR Schörgenhofer
Tor: 1:0 Edomwonyi (18.)
Sturm: Gratzei - Koch, Schulz, Spendlhofer, Lykogiannis - Jeggo, Matic (90. Lovric) - Huspek (82. Dobras), Alar, Hierländer - Edomwonyi (71. Zulechner)
Ried: Gebauer - Hart, Özdemir, Reifeltshammer, Prada - Ziegl, Zulj - Walch (90.+1 Möschl), Nutz (83. Bergmann), Honsak - Elsneg (75. Fröschl)
Gelbe Karte: Jeggo (43.), Alar (90.+5) bzw. Nutz (41.), Elsneg (50.)
Christian Benbennek (Ried-Trainer): "Es gibt Schlimmeres, als 0:1 beim Tabellenführer zu verlieren. Wir sind nicht gut in die Partie gekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir etwas besser und engagierter, insgesamt hat Sturm aber das Spiel hochverdient gewonnen. So eine Kulisse wie hier darf uns nicht beeindrucken. Das gibt es ja nur bei Rapid und in Graz. Auch wenn es ein klarer Elfmeter für uns war, sind wir trotzdem selber daran schuld, dass wir nichts mitnehmen konnten."
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Ich hatte das Gefühl, dass es in der ersten Halbzeit beim Foul an Spendlhofer, aber auch in der zweiten Hälfte bei der Situation mit Elsneg ein Elfmeter war. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, weil Ried eine extrem gefährliche Mannschaft ist. In der zweiten Halbzeit war das Spiel offener. Wir haben aber keine Konter zugelassen. Deswegen bin ich auch mit dem Ergebnis hochzufrieden. Wir müssen ruhig, bodenständig und hoch konzentriert bleiben. Es gibt noch 25 Spiele, und wir müssen nur auf uns schauen. Mit Philipp Zulechners Debüt bin ich sehr zufrieden."
Dieter Elsneg (Ried-Stürmer): "In der ersten Halbzeit waren wir nicht ebenbürtig. In der zweiten Halbzeit waren wir besser in den Zweikämpfen und bei den zweiten Bällen. Sturm weiß, wie man eine 1:0-Führung über die Runden bringt. Der Schiedsrichter muss die Elfmetersituation erkennen."
Christian Schulz (Sturm-Verteidiger und -Kapitän): "Es war ein hartes Stück Arbeit. Schön, dass das Plus an Punkten immer größer wird. Zu Beginn haben wir häufig 3:1 gewonnen, jetzt gibt es das 1:0. Wir gehen in jedem Spiel an unsere Grenzen und dürfen keinen Schritt weniger machen. Am Samstag gegen Mattersburg geht es wieder bei Null los. Bei der Situation mit Elsneg kann man schon Elfmeter geben."
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