Box-Weltmeister Joshua: "Rassismus ist eine Pandemie"

Protest against the death of George Floyd, in Watford
Der verletzte 30-Jährige war bei "Black Lives Matter"-Marsch in Watford nahe London auf Krücken dabei.

Der britische Schwergewichts-Box-Weltmeister Anthony Joshua sprach am Samstag während einer Teilnahme an einem "Black Lives Matter"-Marsch in Watford über Rassismus von einer "Pandemie". "Das Virus wird als Pandemie bezeichnet", sagte der ganz in Schwarz gekleidete Joshua. "Es ist außer Kontrolle. Ich rede aber nicht über Covid-19. Das Virus, über das ich rede, heißt Rassismus."

Der 30-jährige Joshua war auf Krücken und mit einer Kniestütze unterwegs, nachdem er sich in den Tagen zuvor im Training eine Knieverletzung zugezogen hatte. Ein Sprecher des Sportlers sagte, dass es wegen der Blessur noch Untersuchungen geben werde, aber kein Grund zur Besorgnis bestünde. Joshuas für 20. Juni angesetzte gewesene Titelverteidigung nach IBF-, WBA-, WBO- und IBO-Version gegen den Bulgaren Kubrat Pulew in Tottenham war Anfang April wegen der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

An einem Protestmarsch in Milwaukee wiederum haben am Samstag zahlreiche Basketballer des NBA-Clubs Milwaukee Bucks teilgenommen, darunter "MVP" Giannis Antetokounmpo. Das Septett hat Leibchen mit der Aufschrift "I can't breathe" (Ich kann nicht atmen, Anm.) getragen. "Wir wollen eine Änderung, wir wollen Gerechtigkeit", sagte Antetokounmpo. "Ich möchte, dass mein Kind keine Angst haben muss, wenn es auf die Straße geht. Es macht keinen Unterschied, ob wir schwarz, weiß oder gelb sind. Wir sind alle Menschen."

Die mittlerweile weltweit stattfindenden Anti-Rassismus-Demonstrationen waren durch den Tod des Schwarzen George Floyd ausgelöst worden. Floyd war am 25. Mai in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen. Minutenlang hatte ihm ein Polizist das Knie in den Nacken gedrückt. Floyd hatte dabei mehrmals mit "I can't breathe" darauf aufmerksam gemacht, dass er keine Luft bekomme.

Kommentare