„Die Fans sind wie natürliches Doping“

Nikola Pavlicevic war Viennas bester Scorer bei der Auftaktniederlage in Schweden.
BC Vienna absolviert sein erstes Europacup-Heimspiel der Vereinsgeschichte. Eine Initialzündung?

Petar Stazic Strbac kann es kaum noch erwarten: „Am Dienstag werden wir sehen, wie sehr Wien Basketball liebt.“ Stazic Strbac ist General Manager von BC Zepter Vienna. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten spielt ein Wiener Basketball-Verein im Europacup, in der EuroChallenge trifft der Klub heute (20 Uhr) auf den estnischen Meister Tartu Rock. „Man wird in Wien Basketball sehen, wie man es schon lange nicht mehr gesehen hat“, sagt Stazic Strbac. „Die Fans können uns helfen. Sie sind für uns wie natürliches Doping.“

Im ersten Spiel in Gruppe C war der schwedische Meister Södertälje BK noch eine Nummer zu groß: 82:73 gewannen die Gastgeber vor einer Woche. „Einige in unserer Mannschaft haben zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, auf diesem Niveau zu spielen“, sagt Coach Darko Russo. „Wir haben uns gut verkauft, müssen aber noch viel dazulernen.“ So hofft der Serbe, die EuroChallenge „als besseres Team zu beenden, als wir es zu Beginn des Bewerbes waren“.

Dennoch fühlt man sich für das heutige Duell gerüstet, die Stadthalle B wurde herausgeputzt. 1500 Fans finden auf den erweiterten Tribünen Platz (Eintritt 15 Euro, Kinder 7 Euro), die Linien wurden neu geklebt, um den international erforderlichen Abstand zu den Rängen zu gewährleisten. Aufgelockert wird der Abend durch einen Auftritt der Gardemusik des Bundesheeres, die Trompeten brennen lassen wird, sowie eine Breakdance-Show. Das Licht darf in der alten Halle jedoch nicht gedimmt werden – es würde 30 Minuten dauern, bis es wieder brennt.

Hallenfrage

„Die Fans sind wie natürliches Doping“
BC Vienna, Stadthalle B, Training, Basketball
Nicht nur deshalb denken die Wiener über eine Heim-Alternative nach. Eine Option wäre die Albert-Schultz-Halle der Vienna Capitals, die 7000 Zuschauer fasst. „Langfristig gesehen ist das ein Thema“, sagt Petar Stazic Strbac. „Die ersten Gespräche mit Capitals-Präsident Hans Schmid sind positiv verlaufen. Doch um diese Idee zu verwirklichen, brauchen wir viel Zeit.“ Die Capitals würden eine flexible Bande benötigen, die Basketballer ein technisch ausgereiftes Bodensystem.

Zuvor ist abzuwarten, ob in Wien tatsächlich eine Basketball-Begeisterung entfacht werden wird. Ein erster Schritt dazu kann im Europacup gemacht werden. Heute und in den weiteren zwei Heimspielen gegen Ventspils (Lettland/19. 11.) und Södertälje BK (3. 12.).

Kommentare