Axel Schulz: Vom ewigen Verlierer zum erfolgreichen Unternehmer

Axel Schulz (re.) mit dem deutschen Star-Koch Tim Raue
Der ehemalige deutsche Boxer ist heute eine Marke, die für eine Vielfalt von Produkten steht.

Axel Schulz zählt zu der Sorte von Sportlern, die immer nur nah dran am großen Erfolg waren. Drei Mal hatte der Schwergewichtsboxer eine Hand am WM-Gürtel, drei Mal musste er sich geschlagen geben. Die Niederlagen in den WM-Kämpfen gegen George Foreman, Francois Botha und Michael Moorer blieben in kollektiver Erinnerung haften, ebenso wie das Image des ewigen Verlierers an Schulz

Darüber kann der 51-Jährige mittlerweile nur noch lachen, denn am Ende wurde es doch noch etwas mit der Siegerkarriere. Axel Schulz verkauft unter dem eigenen Namen längst eine Vielfalt von Produkten von der Grillsauce über Protein-Drinks bis zur Thüringer Bratwurst. Mehr als 50 Produkte umfasst "Axels Genusswelt" mittlerweile. Demnächst wird die Produktpalette erweitert. "Zum Grillen gehört für mich einfach Bier, und ich habe ein megacooles gefunden", verrät der Ex-Boxer welt.de

Alles Zufall oder was?

Begonnen hat das Ganze eher zufällig. Während eines Golf-Urlaubs mit Freunden in Florida verliebt sich Schulz in einem Steakhaus in eine Sauce und fragt die Bedienung nach dem Rezept. Die Kellnerin weigert sich dieses herzugeben, es sei ein Geheimrezept. 

Auch nach der Rückkehr in die Heimat lässt ihn der Geschmack nicht los, mit einem Freund googelt er sich das Basiswissen zusammen und beginnt, die Sauce, die ihn so ins Schwärmen gebracht hatte, nachzukochen. Nach einer Weile fand er die eigene genauso schmackhaft wie die in den USA

Durchgeboxt

Schulz ist so angetan von dem eigenen Produkt, dass er es überallhin mitnimmt und Werbung dafür macht. Auf die Sprünge half ihm auch der Präsident des deutschen Bundesligisten Schalke 04, Clemens Tönnies. Der Wurst-Fabrikant ermöglichte Schulz die Produktion. 

Nach einer Verfeinerung der einen und Entwicklung zwei weiterer Geschmacksrichtungen besorgte sich der Ex-Boxer alle nötigen Lizenzen. "Axels Genusswelt" war geboren. "Ich musste viel Lehrgeld zahlen. Ich war am Anfang einfach zu hitzköpfig", gesteht Schulz, der aber offenbar nicht allzu viel falsch machte, denn mit der Zeit trudelten immer mehr Angebote für zahlreiche Lizenzprodukte ein. 

Darunter sind auch einige, die zum überzeugten Fleischesser Schulz einfach nicht passen. Nachdem er wegen Schmerzen am Meniskus abnehmen musste, entschied er sich für eine Umstellung seiner Ernährung. In dieser Zeit bastelte er an einem eigenen Müsli und einem Protein-Drink, der sich als ein absoluter Volltreffer erweisen sollte: Schulz verkauft 1,2 Millionen Drinks pro Jahr und die Tendenz ist klar steigend. 

Für 2,99 Euro verkauft er nun sogar auch "Axel's Veilchen". Anfangs habe er sich dagegen gesträubt, Blumen zu verkaufen. "Ich sagte: Ich habe zwar geboxt wie ein Mädchen, aber wenn ich jetzt noch Blumen verkaufe, bin ich in der Box-Szene unten durch."

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