Ein Tennis-Star hautnah: Auszeichnung für "Thiem-Spirit"

Ein Tennis-Star hautnah: Auszeichnung für "Thiem-Spirit"
Ein halbes Jahr mit dem Tennis-Star: Die Doku von ServusTV ist in der Kategorie „Beste Dokumentation“ für die ROMY nominiert.

Dominic Thiem von allen Seiten. Grund genug, ein Jahr des besten österreichischen Sommersportlers genauer zu durchleuchten. Gesagt, getan. Und belohnt. Die  Doku „Der Thiem-Spirit“ (23. März, 21.15/live ServusTV) ist  in der Kategorie „Beste TV-Dokumentation des Jahres“ für die ROMY nominiert.
Ein halbes Jahr lang begleitete ServusTV Österreichs Tennis-Ass hautnah.

Sportler-Filme werden ja generell über die größten Legenden  gemacht. Über Niki Lauda und James Hunt zum Beispiel, über Muhammad Ali oder die Beziehung zwischen Björn Borg und John McEnroe. Dominic Thiem darf sich auch schon eine Dokumentation daheim ins Kastl stellen. Und muss nicht mehr zu Eltern laufen, um alte Kindervideos zu sehen. Denn Karin und Wolfgang waren so frei und warfen das Bildmaterial gewissermaßen in die Öffentlichkeit.

TENNIS: GENERALI OPEN IN KITZBÜHEL

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Die  Doku „Thiem-Spirit“ von Max Foidl, die erstmals am 29. Juli 2019 in ServusTV lief, wurde zum Augenschmaus. Seit dem Trainingslager auf Teneriffa Ende 2018 bis zu den French Open wurde Thiem begleitet, er gab Einblicke in sein Leben auf den Courts, gewährte aber auch Einblicke in sein Privatleben. Alte Videoaufnahmen der Eltern und Großeltern, die ebenfalls zu Wort kommen, runden das Bild aus 26 Jahren ab.

Startschuss Teneriffa

Im Hotel Bahia del Duque an der Südküste Teneriffas, wo Thiem zum siebenten Mal mit seiner Entourage die Vorbereitung absolvierte, saß Günter Bresnik entspannt auf der Terrasse. Und in großer Erwartung. „Ein Team von ServusTV wird in den nächsten Tagen kommen. Sie wollen eine Doku drehen“, erzählte Bresnik dem privat anwesenden KURIER. Sie kamen, und bald darauf waren die ersten Bilder im Kasten. Der Startschuss einer Erfolgsgeschichte. Einer 52 Minuten langen. 90 Stunden Rohmaterial wurden zusammengeschnitten. Man hätte auch eine siebenteilige Serie daraus machen können.

Legenden am Wort 

Nicht nur Dominic Thiem darf etwas sagen, auch andere gaben ihre Urteile über den Lichtenwörther ab. Es sprechen Tennis-Ikonen wie Rafael Nadal und Roger Federer, aber auch John McEnroe und Boris Becker. Und natürlich nehmen auch sein nunmehriger Ex-Langzeit-Coach Günter Bresnik und Österreichs (noch) einziger Grand-Slam-Einzel-Champion Thomas Muster  ausführlich Stellung. Vor allem der Steirer streute Rosen: „Er ist jetzt schon besser als ich es war.“

Was Nadal in der Doku sagt, macht ebenfalls Mut: „Das Einzige, was er braucht, ist Zeit. Er ist einer der wenigen Spieler, die immer mit der maximalen Intensität spielen und trainieren. Wir besitzen beide den Willen, den Punkt so zu spielen, als wäre er der letzte.“

Auch der 20-fache Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer sieht alle Möglichkeiten für Thiem. „Vielleicht, wenn Dominic eines Tages Nummer eins wird oder Grand-Slam-Champion wird oder große Matches gewinnt: Ja, dann wird er der nächste Tennis-Superstar sein neben anderen Spielern. Das wünsche ich ihm von Herzen. Dann hätten wir eine super Welt-Nummer-eins und (er ist) ein netter Typ auch noch, das wäre schön fürs Tennis.“ Doch der Blick richtet sich nicht nur in die unmittelbare Vergangenheit.

Baby Thiem

ServusTV besuchte auch Lichtenwörth. Dort, wo die Familie Thiem zu Hause ist, wo Dominic zur Schule ging und seine ersten Tennisbälle geschlagen hat. Die Eltern und Großeltern erinnern sich zurück, viele Privataufnahmen präsentieren das Kind Dominic.

Früh übte sich, wer ein Tennis-Meister werden will. Schon im Alter von 14 Monaten schlug er mit einer Fliegenklatsche auf Luftballons. „Alles mit Bällen war etwas Besonderes“, erinnert sich Vater Wolfgang noch heute.  

„1997 waren wir in Griechenland im Urlaub, da war er vier Jahre. Da sind wir am Strand spazieren gegangen, wahrscheinlich eine Stunde in eine Richtung und eine Stunde zurück. Und er hat durchgehend Vor- und Rückhandschläge simuliert. Die Leute, die da am Strand vorbeigegangen sind, werden sich gedacht haben, der hat ein bisserl einen Klopfer.“ Im Fernsehen hat es Thiem damals allerdings eine andere Sportart am meisten angetan, eine Sportart, die mit seiner wohl überhaupt nichts zu tun hat: Skispringen. „Er hat als Kind alle Skispringer am Helm erkannt“, erinnerte sich Vater Thiem. „Ich bin als Kind schon die Stufen runtergesprungen“, klärte Thiem junior nach der Veröffentlichung des Kunstwerks auf. Nicht zuletzt aus diesem Interesse heraus entwickelte sich später auch eine Freundschaft mit Österreichs Skisprungstar Gregor Schlierenzauer, der bei der Präsentation am 17. Juli 2019 in Wien ebenfalls dabei war.

Fortsetzung folgt

Bei der Premiere im Filmmuseum in der Wiener Albertina im vergangenem Juli schauten unter anderem auch ÖTV-Präsidentin Christina Toth, ihr Geschäftsführer Thomas Schweda, Manager Herwig Straka, auch Turnierboss in Wien, Kitzbühel-Turnierdirektor Alexander Antonitsch, Fitness-Legende und Trainer Sepp Resnik,  die gesamte Familie Thiem und selbst Trainer Nicolás Massú vorbei. Auch der Chilene hat’s genossen: „Wirklich gut gelungen.“

Sie alle werden noch mehr sehen. Denn 2020 wird es eine Fortsetzung der Dokumentation geben. 90 Stunden Bildmaterial lassen eben viel zu. Vom ersten Teil war Dominic Thiem schon begeistert. „Sensationell. Wahnsinnsjob, unglaublich. Es sind auch einige Erinnerungen hochgekommen, an die ich schon ewig nicht gedacht habe“, freute sich der Tennis-Star.

Kommentare