Auftakt-Sieg für Dream-Team-Nachfolger
Was haben Kevin Seraphin, Nicolas Batum, Tony Parker, Boris Diaw und Ronny Turiaf gemeinsam? Sie sind alle Basketballer, spielen alle in der NBA und ...
... sie sind alle Franzosen. Ja, Franzosen.
Und noch etwas: Sie waren chancenlos. Nicht etwa so chancenlos wie alle Gegner des ersten Dream-Teams 1992 in Barcelona, aber doch chancenlos.
Es lief nicht alles rund bei jenen Basketball-Millionären, die hier in London angetreten sind, um die Dream-Team-Legende neu aufleben zu lassen. Doch es gibt weiterhin nur einen Olympia-Teilnehmer, dessen Goldchancen bei den Wettbüros höher eingestuft werden als die der amerikanischen Basketballer: Auf den englischen Finn-Segler Ben Ainslie werden von einigen Buchmachern gar keine Wetten mehr angenommen.
Mit einem Pfund auf das US-Team könnte man immerhin noch Gewinn machen: und zwar einen Penny (0,01 Pfund). Da müsste man aber schon das Jahresgehalt von Kobe Bryant setzen, um ein bisserl etwas davon zu haben. Der noch 33-Jährige verdient bei den Los Angeles Lakers rund zwanzig Millionen Euro im Jahr. Na gut: 200.000 Euro Gewinn? Die Gefahr, dass die 20 Millionen dann weg sind, ist aber eben geringfügig größer ...
Hollywood
Bryant hat jedenfalls ebenso wenig wie LeBron James und Chris Paul vor, die in Peking wiedergewonnene Ehre der US-Basketballer aufs Spiel zu setzen. Immerhin: Das hat man gemerkt.
Kobe – das ist inzwischen ein ganzes Unternehmen, wie es einst Michael Jordan war: Seit 1998 wurde er immer ins Allstar-Team der NBA gewählt, fünf Mal hat er mit den Los Angeles Lakers den Titel gewonnen. Bryant ist außerdem der einzige Sportler, der seinen Fußabdruck auf dem Hollywood Boulevard verewigen durfte.
Die Zuschauer (unter ihnen Österreichs Sportminister Darabos) waren teilweise begeistert, teilweise etwas reserviert. Gut: Basketball ist bekanntlich keineswegs das Lieblingshobby der Engländer. Doch eine Dunking-Serie und ein paar durchaus ansprechende Spielzüge rangen anfangs nervösen Superstars gegen Ende das eine oder andere Lächeln ab.
Für Zauberei waren die Franzosen einfach zu stark. Eindrucksvoll war der 98:71-Sieg jedoch allemal.
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