Ärger über Jukics Freispruch

Ärger über Jukics Freispruch
Die Nichtverurteilung des Schwimmers trotz Verstoßes gegen die Anti-Doping-Bestimmungen löste heftige Reaktionen aus.

Selten habe er in so kurzer Zeit so viele Rückmeldungen bekommen, sagt Wilhelm Lilge. Der Leichtathletik- und Triathlon-Trainer, der sich im österreichischen Sport als einer der führenden Experten im Bereich des Ausdauertrainings und unermüdlicher Kämpfer gegen Doping einen Namen gemacht hat, ist entsetzt und enttäuscht.

Das Urteil im Fall Dinko Jukic, der am Montag trotz zweier Verstöße gegen die internationalen Anti-Doping-Bestimmungen von der Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) nicht gesperrt worden ist, sorgt nicht nur bei Lilge für Kopfschütteln. Auf der Homepage seines Leichtathletik-Klubs (www.team2012.at) nimmt Lilge Stellung: "Dieses Urteil ist ein Schlag ins Gesicht aller Sportler, die sich tagtäglich ehrlich im Training abrackern, um ihre Ziele zu erreichen."

Er wolle nicht darüber urteilen, ob Jukic nun sauber sei oder nicht. Was Lilge jedoch böse aufstößt, ist die Urteilsbegründung. In dieser heißt es, man hätte Jukic kein Verschulden am Nichtzustandekommen der Dopingkontrolle anlasten können. Der Sportler hatte Unstimmigkeiten mit den Kontrolloren über den zeitlichen Ablauf ins Treffen geführt und Recht erhalten.

"Diese Urteilsbegründung ist blamabel und eine Riesensauerei", sagt Lilge - zumal die NADA zur versuchten Dopingprobe wegen der Familie Jukic, die Lilge als "potenziellen Problemfall" bezeichnet, das Kontrollteam mit der größten Erfahrung entsandt hatte.

Verärgerung

Unterstützung und Zuspruch erhält Lilge von einer prominenten Sportlerin, die mit der Szenerie bestens vertraut ist: "Ich ärgere mich sehr über dieses Urteil" sagt die Triathletin Lisa Hütthaler, die 2008 selbst einen positiven Doping-Test abgeliefert und danach ein umfassendes Geständnis abgelegt hat. "Es ist besser, man steckt das Geld, das in die NADA fließt, in die Kindernothilfe."

Ob in der Causa Jukic das letzte Wort gesprochen sei? "Ich fürchte ja", sagt Lilge. "Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA, Anm.) wird nicht von sich aus aktiv werden. Die werden sich wohl damit abfinden." Die WADA müsse Urteile der nationalen Organisationen auch nur dann bestätigen, wenn es sich um einen Schuldspruch und eine Sperre handl

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