20:18 gegen Südafrika: Neuseeland im WM-Finale

Erstmals konnten die All Blacks einen Halbzeit-Rückstand in der K.-o.-Phase einer WM noch umdrehen.

Mit 12:7 führte Südafrika im WM-Semifinale gegen Neuseeland zur Pause, dann aber schlug der nervöse Titelverteidiger zurück – Drop Goal Dan Carter, Try Beauden Barrett, Conversion Carter – in der 53. Minute stand es 12:17. Zwar kamen die Springboks noch auf 18:20 heran, doch Titelverteidiger All Blacks ließ sich den Aufstieg ins WM-Finale nicht mehr nehmen. Das war, man glaubt es kaum, eine Premiere: Nie zuvor hatte Neuseeland in einer WM-K.-o.-Phase einen Halbzeit-Rückstand noch in einen Sieg ummünzen können.

Entscheidenden Anteil hatte Dan Carter mit seinen beiden Kicks zu Beginn der zweiten Halbzeit. Nach der WM wechselt er zu Racing Metro 92 nach Paris, wo er rund 1,5 Millionen Euro im Jahr verdienen und so zum bestbezahlten Spieler des Planeten aufsteigen wird. Und einen Anteil hatte auch Südafrikas Star Bryan Habana (Bild unten), der ab der 52. Minute mit seiner Gelben Karte für eine zehnminütige Unterzahl der Springboks sorgte. Zwar erzielten die All Blacks in dieser Phase nur einen weiteren Penalty, doch das Verteidigen mit 14 Mann kostete viel Energie, die im Finish fehlte.

"Wir haben es heute auf die harte Tour erledigt", resümierte Neuseelands Kapitän Richie McCaw. "Wir mussten alles zeigen, aber es war toll, Teil eines solchen Spiels zu sein." Und McCaw ist auch Teil eines Rekords: Der 13. WM-Sieg en suite ist eine neue Bestmarke.

WM-Semifinale: Südafrika - Neuseeland 18:20 (12:7). Tries: Keiner; Kaino, Barrett. Conversions: Keiner; Carter (2). Penalties: Pollard (5), Lambie; Carter. Drop Goals: Keiner; Carter.

Am Sonntag (17.00 MEZ, live Eurosport) ermitteln Australien und Argentinien den Gegner. Die Wallabies können wieder auf die Stammkräfte David Pocock und Israel Folau bauen, die sich nach ihren Verletzungen zurückgemeldet haben. Bei den Pumas kehrt der gesperrte Marcelo Bosch ins Team zurück.
Australien wird vor allem hoffen müssen, dass Standardkicker Bernard Foley sein Visier besser eingestellt hat als beim knappen Viertelfinalsieg gegen Schottland, als er in der ersten Halbzeit drei von drei Conversions neben das Tor setzte. Die Argentinier wiederum haben mit Nicolas Sánchez den drittbesten Scorer des gesamten Turniers in ihren Reihen: vier Spiele, 74 Punkte. Mehr haben nur Schottlands Greig Laidlaw und Südafrikas Handre Pollard (je 79) erzielt.

Dämpfer in Wien

Einen Rückschlag setzte es für Österreichs Team auf der Wiener Hohen Warte: Das Heimspiel im European Nations Cup gegen Luxemburg ging 6:34 verloren. Zwar konnte Max Navas einen frühen Rückstand durch zwei Penalties in eine 6:3-Führung umwandeln, danach aber zeigte der Leader in Division 2C seine Klasse.

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