Crowdfunding-Tipp "Aelderman": Machtkampf im goldenen Zeitalter der Hanse
Wir schreiben das Jahr 1340 und die deutschen Hafenstädte zählen zu den wichtigsten Handelszentren Europas. Es ist die goldene Zeit der Hanse, also jenes Städtebundes, zu dem sich Kaufleute und Seefahrer zusammengeschlossen haben, um ihre Waren auf die große Reise zu schicken – und ihren Profit zu mehren.
Eine faszinierende Ära, als Setting für ein Ressourcenmanagement- und Handelsspiel geradezu prädestiniert. Und so nehmen wir die Herausforderung an, vor die uns Aelderman stellt.
Wir befinden uns in der norddeutschen Stadt Lübeck – und unser Ziel als junger Kaufmann ist klar: Wir wollen in das einflussreichste Amt der Hanse gewählt werden und als der (namensgebende) Aelderman den Bund anführen.
Entstanden ist die Idee für das Expertenspiel allerdings nicht im rauen Norden. Hinter Aelderman steckt der junge Wiener Spieleverlag „Rockerl Games“, der sich Anfang dieses Jahres gegründet hat. „Ein Familienbetrieb“, sagt Sabrina Eckerl, die den Verlag gemeinsam mit ihrem Mann Joachim, ihrem Schwager Johannes und Schwägerin Doris führt.
Aelderman ist das erste Projekt der vier begeisterten Spieler – eine Idee, die lange durch die Köpfe geisterte, und die nun endlich Realität werden soll. Erhältlich ist das Spiel – noch – nicht. Derzeit suchen die Spieleentwickler via Crowdfunding nach Unterstützern.
Das Finanzierungsziel, das man sich auf der beliebten Crowdfunding-Plattform Kickstarter gesetzt hat: 35.000 Euro. Viel fehlt nicht mehr – und an positiven ersten Rezensionen aus der Spiele-Community mangelt es für den Prototyp nicht.
Aelderman (Rockerl Games)
- Die Daten: Für 1 bis 4 Spieler ab 12 Jahren, Dauer: 100 bis 180 Minuten
- Mechanik: Ressourcenmanagement-Spiel mit Area Control, Worker Movement, Biet- und Auktionselementen
- Schwierigkeitsgrad: Expertenspiel mit kooperativer Kuurzvariante
- Richtet sich an: Erfahrene Spieler
Und tatsächlich lockt Aelderman nicht nur mit einem sauber aufgearbeiteten Thema (gut, dass mit Johannes ein Geschichtslehrer unter den Entwicklern ist) und professioneller Grafik (hierzu hat man den professionellen Illustrator Ryan Lowe engagiert). Sondern vor allem mit einem vielversprechenden, ausgeklügelten Mix an Spielmechaniken.
Spielmechaniken
Mit je einem Schiff ziehen die Spieler entlang der Seehandelsrouten los (ein klassisches Worker-Movement-Element), um in den Hafenstädten rund um Lübeck Waren ein- und zu verkaufen. Wer geschickt vorausplant, sichert sich die Einflussmehrheit in den Seezonen – ein Area-Control-Element also.
Besonders stolz ist man auf die innovativen Warenräder), die jeder Spieler sein Eigen nennt: Sie drehen sich im Verlauf der Runden – und legen für jeden Spieler Angebot und Nachfrage in den einzelnen Handelszonen fest.
Dem nicht genug – Aelderman soll dem Prädikat Expertenspiel schließlich gerecht werden –, gilt es in der Heimatstadt Lübeck in den Stadtbezirken Grundstücke zu kaufen und Gebäude zu errichten, die dem eigenen Imperium weiteren Auftrieb geben.
Und auch „ein spannendes psychologisches Element“ habe man eingebaut, sagt Sabrina Eckerl: Am Hansetag können die Spieler bei einer Auktion verdeckt mit ihrem kostbaren Einfluss auf weitere Privilegien bieten. Und siegen kann am Ende freilich nur der, der über die meisten Ratsstimmen verfügt.
Das Crowdfunding läuft noch bis 22. Dezember – wird das Ziel erreicht, sollen die Unterstützer ihre Spiele bereits im Herbst 2023 in Händen halten.
Alle Infos zum Spiel und zur Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter finden Sie direkt hier.
Kommentare