Sprudel trifft auf Frucht: Warum Männer jetzt auf Sekt stehen

Sprudel trifft auf Frucht: Warum Männer jetzt auf Sekt stehen
Erstmals gibt es bei der ROMY-Gala einen eigens kreierten Cocktail mit Rosé-Sekt und Passionsfrucht.

Traditionalisten lieben noch immer ihren Weißen Gespritzten – doch Aperol, Hugo und Inge kratzten ordentlich am Image des klassischen Sommergetränks. "Der Trend geht eindeutig Richtung Sekt-Cocktails. Aus diesem Grund haben wir vor zwei Jahren einen halbtrockenen Sekt eingeführt, der gut zu fruchtigen Sommer-Spritzern passt", erzählt Markus Graser, Pressesprecher von Schlumberger. Die Herausforderung bei der Entwicklung war, wie man das Prickeln des Schaumweins "On Ice" mit Eiswürfeln vereinen kann. "Obwohl die Eiswürfel Wasser abgeben, bleibt der halbtrockene Sekt fruchtig. Für den kühlen, erfrischenden Effekt braucht es allerdings viele Eiswürfel."

Das Wiener Unternehmen ist heuer ROMY-Kooperationspartner – gemeinsam mit Pago, Red Bull, Vöslauer und dem Weingut Zahel – und kreierte für die Gala einen speziellen Cocktail auf Basis des "On Ice Rosé", einem Passionsfrucht-Likör und Pago-Johannisbeere. Ein Drink für Frauen? "Der Konsum von Sekt hat sich gewandelt. Das Vorurteil, dass ein fruchtiger Sekt ein Frauen-Getränk sei, stimmt nicht mehr. Laut Marktforschung trinken immer mehr Männer Sekt – nicht zuletzt auch durch die Trend-Cocktails im Sommer." Der jungen Zielgruppe seien Klischees egal, solange der Drink auf Eis auf der Terrasse genossen werden kann oder es nur wenige Zutaten zum Nachmixen braucht.

Sekt-Markt erholt sich

Sprudel trifft auf Frucht: Warum Männer jetzt auf Sekt stehen

SCHLUMBERGER SEKTKELLEREI

Neben dem Rosé-Sekt erfreut sich Pet Nat – ein Schaumwein ohne zweite Gärung – immer größerer Beliebtheit. Auch bei Sekt ist Regionalität ein bedeutender Faktor und österreichische Konsumenten greifen lieber zu einem heimischen Produkt. Als die Regierung im März 2014 die Schaumweinsteuer wieder einführte, verzeichnete der österreichische Markt Einbußen von 20 Prozent. 2016 stabilisierte sich die heimische Branche wieder – Deutschland ist nach wie vor der größte Sekt-Markt Europas. Graser: "Für uns bessert sich die Situation: Wir haben im Jahr 2016 rund 177,5 Millionen Euro umgesetzt. Eine Lösung ist eben, neue Produkte zu schaffen, die den Konsumenten die Sektsteuer vergessen lassen."

Das Sekthaus produziert im Jahr rund sieben Millionen Flaschen Sprudel. Ab Mitte 2019 wird die 170 Jahre alte Produktionsstätte in Wien-Heiligenstadt in Etappen aufgelassen und ins Burgenland verlagert – die Kellerwelten sowie die Firmenzentrale bleiben in Wien.

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