ROMY 2023: Sophie Rois, nominiert als Beliebteste Schauspielerin Film

ROMY 2023: Sophie Rois, nominiert als Beliebteste Schauspielerin Film
Glänzte in „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“.

Sie zählt zu den markantesten und profiliertesten Schauspielerinnen ihrer Generation, absolut unverkennbar in ihrer Einsatzbereitschaft und ihrem Gestaltungswillen, in ihrer markanten Stimme, ihrer künstlerischen Unbedingtheit und ihrem Selbstironie einschließenden spielerischen Selbstbewusstsein: Die Österreicherin Sophie Rois ist auf der Bühne und im Film präsent, zuletzt in „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“, und nun für eine ROMY in der Kategorie Beliebteste Schauspielerin Film nominiert.

In dem Film spielt sie die Schauspielerin Anne, die ein Verhältnis mit einem deutlich jüngeren Mann hat. Bevor aber die Liebe zuschlägt, wird Anna von genau diesem Burschen die Handtasche gestohlen: „Ich fand es sehr sexy, eine Liebesgeschichte mit jemanden anzufangen, der mich beraubt hat“, grinste Rois damals im KURIER-Gespräch. Überhaupt hätte ihr die Konstellation gefallen: „Beide sind Außenseiter. Aber natürlich macht es einen Unterschied, ob man in der vollen Blüte seiner Jugend steht oder, wie Anna, schon seine Abschiedsrunden dreht ...“

Auch das Spiel mit Milan Herms, dem jungen Darsteller des Adrian, war erfreulich, erinnert sich Sophie Rois: „Ich fand es immer toll, wie er mich ansieht und dachte: Oh ja, der Junge steht mir gut.“

Sophie Rois, in Linz geborene Schauspielerin und fast ein Vierteljahrhundert fix an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz engagiert, ist derzeit  Ensemblemitglied des Deutschen Theaters. Dass sie 1998 für eine Salzburger Festspielsaison die Buhlschaft im Domplatz-„Jedermann“ verkörperte, zeigt nur ihre Bereitschaft, ganz ohne Schauklappen alles auszuprobieren und sich auf alles einzulassen.

Als sie 2018 - nach ihrer Kündigung an der Volksbühne - den Gertrud-Eysoldt-Ring erhielt, würdigte die Jury „ihr langjähriges Bekenntnis zum Ensembletheater an der Berliner Volksbühne“ und bescheinigte Rois „Professionalität, inhaltliche Unbestechlichkeit und ungeheuren Spielwitz“.

Am 1. Juni 1961 in Linz geboren, wuchs Sophie Rois in Ottensheim auf und machte im Lebensmittelgeschäft ihrer Eltern eine Lehre zur Lebensmitteleinzelhandelskauffrau. Danach studierte sie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Schon ihre ersten Engagements führten die Oberösterreicherin ab 1987 nach Berlin - an das Renaissance-Theater, an die Freie Volksbühne und an das Schillertheater. Ihre künstlerische Heimat wurde die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, der sie von 1993 bis 2017 angehörte, und wo sie nach der Ernennung von Chris Dercon zum Intendanten kündigte. Unzählige Inszenierungen, u.a. von Frank Castorf, Christoph Schlingensief, Christoph Marthaler und René Pollesch, prägte sie mit.

„Ich denke mir: Was bin ich für ein Glückspilz, dass ich diese besonderen Leute getroffen habe und den Quatsch machen konnte, den ich gemacht habe“, sagte sie dem KURIER

Neben ihrer Bühnentätigkeit drehte sie auch zahlreiche Kino- und Fernsehfilme. Für ihre Rolle in „Drei“ (Regie: Tom Tykwer) wurde sie mit dem Deutschen Filmpreis 2011 für die beste Hauptrolle ausgezeichnet, für die Rolle der Erika Mann im Fernseh-Mehrteiler „Die Manns - Ein Jahrhundertroman“ erhielt sie den Grimme-Preis.

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