ROMY 2022: Susanne Schnabl, nominiert in der Kategorie Information
Susanne Schnabl teilt die innenpolitische Woche in die Tage vor und in jene nach dem "Report". Ohne das Politikmagazin zu sehen, ist eine Navigation durch die Nachrichtenlandschaft erschwert. Seit 2013 moderiert Schnabl die Sendung überaus kompetent und mit viel Engagement über das unmittelbare Geschehen hinaus. Als die Fakenews-Krise überschwappte, lud sie die Seher zu einer Debatte über die Arbeitsweise der Journalisten. Als Innenminister Herbert Kickl einen Sager platzieren wollte, wonach das Recht der Politik zu folgen habe, tat er dies bei der Journalistin im "Report". Und auch die Pandemie begleitete der Report - und Schnabl wurde nun erneut für die ROMY in der Kategorie Information nominiert.
Schnabl hat sich - auch - dem Thema Debatten verschrieben: Ihr 2018 erschienenes Buch "Wir müssen reden" ist ein wirkungsvolles Plädoyer für mehr Streitkultur: Sachlichkeit statt Drama, forderte Schnabl angesichts immer aufgeheizterer Konflikte, die von Social Media auf die Politik und wieder zurück schwappten.
Das Live-Politikerinterview ist für die Moderatorin "die ehrlichste Form des Journalismus. und das beste innenpolitische Service, das man unseren Zusehern bieten kann: Die können sich gleich mehrere Bilder in Echtzeit machen. Wenn man konkrete Antworten bekommt, ist das ein Erkenntnisgewinn. Es kann aber auch sein, wenn jemand partout nicht antworten will, das auch das ein atmosphärischer Erkenntnisgewinn sein kann."
2000 begann sie im Journalismus, war Redakteurin bei Ö3 und ZiB. Wichtige Journalistenpreise sind ihr bereits zugesprochen worden: 2011 wurde sie mit dem österreichischen Staatspreis für Bildungsjournalismus ausgezeichnet. 2016 erhielt sie den Robert-Hochner-Preis. Im Jahr 2017 wurde Schnabl als Teil des Report-Teams mit dem Walther Rode-Preis des Medienhauses Wien ausgezeichnet.
Susanne Schnabl (eigentlich: Susanne Schnabl-Wunderlich) ist mit Ö3-Redakteur Thomas Wunderlich verheiratet und Mutter eines Sohnes und einer Tochter.
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