Carolin Kebekus
Der „Köln Reporter“ schrieb, sie verleihe der Gosse Glanz und Gloria: Carolin Kebekus, laut Jürgen von der Lippe, die witzigste Frau im deutschen Fernsehen, ist erstmals für die ROMY nominiert. Mit dem österreichischen Fernseh- und Filmpreis hatte die „Alpha-Pussy“ schon einen Berührungspunkt - in ihrer legendären Parodie auf Helene Fischer. Mit etwas Glück treffen die beiden einander in Wien.
„Pussy Terror TV“ ist seit 2015 ihre televisionäre Visitenkarte - beim WDR, der zwei Jahre davor noch eine Kirchensatire von ihr zensiert hatte. Seit 2016 gastiert "Pussy Terror TV" nun bereits in der großen ARD. So ändern sich die Zeiten.
Darin zeigt Carolin Kebekus die ganze Bandbreite ihres Talents: Sie spielt, singt, parodiert, unterhält und ist dabei nie um einen Sager verlegen, wie sie es in Köln Ostheim gelernt hat. Manche, vorzugweise männlichen Geschlechts, macht es agressiv, dass sie bei ihren Sprüchen immer noch eine Lade tiefer gehen kann, wobei sie im Öffentlich-Rechtlichen die Handbremse dezent angezogen hat.
Die lässt sie sofort los, wenn sie auf Tour ist – so bringt sie ihr jüngstes Programm „Pussy Nation“ am 19. und 20. 10. ins Globe Wien. Dann gilt die Devise: proll, laut, vulgär. So wird Gesellschaftskritik geübt und Feminismus verpackt. Denn Kebekus ist nicht nur Comedian, sondern hat auch Haltung und hält damit nicht außen vor. Männern, die sich damit schwer tun, ist der Hashtack #mimimitoo zu empfehlen.
1980 geboren, hat die Vita des Kölsche Mäd’sche einen „schwarzen Fleck“: Sie kam in Bergisch-Gladbach zur Welt – wie Heidi Klum, eine der Lieblingszielscheiben von Kebekus, deren Model-Contest schon mal zu „Hunger Games“ wird. Denn Kebekus‘ Welt sind Bier und Mettbrötchen und nicht Schampus und Wattebäuschchen.
Zufall
Ihre Karriere begann Kebekus als Praktikantin bei den „RTL Freitag Nacht News“. Weil sich dort Schauspieler verspäteten, sprang sie ein und punktete in der Folge etwa mit Parodien auf Bill Kaulitz, dem Bruder von Klums neuen Bettgeher. Das fanden allerdings Tokio-Hotel-Fans damals nicht so gut und es kam zu Drohungen und Beschimpfungen – sie kennt das also schon lang.
Mit ihrer Karriere ging es indes weiter steil nach oben: Seit 2013 ist Carolin Kebkus regelmäßig Teil des Ensembles der „heute-show“ im ZDF und mit Stand-Up Kurzauftritten häufiger Gast in Sendungen wie z.B. „Nuhr im Ersten“, „Die Anstalt“, „Ladies Night“ und „Mitternachtsspitzen“.
Wenn es die große Solo-Tour „Pussy Nation“ und weitere Verpflichtungen zulassen, ist Kebekus auch noch mit ihrer Band BeerBitches unterwegs. Diese Frau hat tatsächlich Power.
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