Ein Hauch von Vergangenheit
Das „Wiener“ im Begriff „Wiener Alpen“ hören die niederösterreichischen Bürgermeister entlang des neuen Alpenbogen-Wegs nicht gerne. Alternativvorschläge gibt es allerdings auch keine. Daher werde sich der Name Wiener Alpenbogen als Bezeichnung für die Hausberge der Wiener durchsetzen. Das sagt Gerda Walli, Wanderführerin aus der Buckligen Welt im Süden Niederösterreichs.
Sportberg
Die eigentlichen „Zauberberge“ liegen auf der anderen Seite der Passhöhe: die „1000er“ Pinken-, Semmering- und Wolfsbergkogel sind vom Skitourismus unberührte Waldgipfel, die erstiegen oder zumindest berührt werden. Vom Bahnhof aus spaziert man zunächst am Waldrand entlang und beobachtet die Natur im Hochsommer – Orchideen, Türkenbundlilien und Schwalbenschwanz. Die blau-weiße Markierung mit dem Schriftzug „Wiener Alpen“ leitet zu den Aussichtspunkten wie dem 20-Schilling-Blick mit Aussicht auf Ghega-Bahn und Rax. „Hier weht der Hauch der Vergangenheit“, meint Walli. Einziges Manko der höchstens mittelschweren Tour: Nach dem 20-S-Blick hört die blau-weiße Markierung auf. Karte mitnehmen!
Karte und Gebiet
Semmering
Die verkehrstechnische Erschließung gelang durch die Semmeringbahn des Carl Ritter von Ghega in den Jahren 1848 bis 1854. Der Bahn-Wanderweg entlang der historischen Strecke und ein Museum im Bahnhof des Ortes erinnert an diese Pioniertat. Im Gefolge des Kaisers kamen Geldadel, wohlhabende Beamte und gehobenes Bürgertum zur Sommerfrische in das Bauernland um den Semmering. Bald standen die ersten Villen und Hotels – das erste war das Südbahn-Hotel. Dessen Chefkoch war so erfolgreich, dass er sich selbstständig machte und sein eigenes Haus gründete, das Hotel Panhans.
Der Name
Semmering ist slawischen Ursprungs und bezieht sich auf eine häufige Weidepflanze, den Weißen Germer, mundartlich „Hemmert-Wurz“ genannt.
Anfahrt
Bahnhof Semmering: Ab Wien Meidling bzw. Graz Hauptbahnhof bis zu 10 Zugverbindungen täglich.
Mit dem Auto: Die Passhöhe ist jeweils 3,5 km von der S 6 Semmering Schnellstraße, Abfahrt Maria Schutz-Semmering, bzw.
von Spital am Semmering entfernt.
Route/Gehzeit
Von der Passhöhe bis zum Aussichtspunkt „20-Schilling-Blick“ am Wolfsbergkogel sind es circa 1–1,5 Stunden zu Fuß, mit Spielplatz am Weg. Vom „20-Schilling-Blick“ weitere 20 Minuten zum nächsten Parkplatz. Diese leichte Aufbautour (in der Karte rot eingezeichnet) ist Teil des neuen Alpenbogen-Wegenetzes.
Auskünfte
www.semmeringbahn.at, www.wieneralpen.at
Tourismusverband
Tel.: 02622/78960 60
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