Wie man sich vor einem Burn-out schützt

Wie man sich vor einem Burn-out schützt
Immer mehr Menschen fühlen sich kraftlos und ausgebrannt. Der KURIER fragte Coach Thomas Nagy (Buch: Burn-out - Ring of Fire), was er Betroffenen rät.

KURIER: Warum leiden immer mehr an Burn-out?
Thomas Nagy: Burn-out ist kein Krankheitsbild, doch steckt hinter den Symptomen oft eine Depression oder eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Burn-out klingt aber besser. So kann man "entschuldigen", dass es einem schlecht geht.

Fakt ist: Viele fühlen sich von der Arbeit überfordert.
Ja, sicher. Nicht von der Arbeit, aber in Folge von Missmanagement in einem Unternehmen oder mangelnder Anerkennung. Ob jemand tatsächlich seelisch leidet, hängt aber sehr stark von der Widerstandsfähigkeit des Einzelnen ab.

Warum können manche fast ununterbrochen arbeiten, ohne krank zu werden und anderen ist alles zu viel?
Es liegt am Einzelnen, inwieweit er seinen Job mit Sinn erfüllen kann. Das gilt für den Straßenkehrer genauso wie für den Lehrer. Ob er das schafft, hängt wesentlich davon ab, ob er eben "sein Ding" macht. Wer nur einen Beruf wählt, weil der z. B. sicher ist, aber nicht, weil es seine Berufung ist, läuft leicht Gefahr, auszubrennen.
Sind wir nicht einfach gestresst, weil das Arbeitstempo immer höher wird?
Sicher. Das hohe Tempo führt leider dazu, dass die Menschen keine Zeit mehr haben, ihre Berufung und sich selbst zu entdecken.

Wellnesshotels bieten derzeit "Anti-Burn-out"- Tage an. Bringen die etwas?
Die Ursachen für Burn-out (z. B. Perfektionismus) kann man nicht in wenigen Tagen beheben. Man kann aber einen ersten Impuls erhalten, sein Leben umzukrempeln. Besser als eine kurze Auszeit wäre, sich täglich eine Stunde "Selbst-Kur " zu gönnen.

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