Von fliegenden Füchsen und Kärnta Låxn am Faaker See

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Sport am Berg, Entspannung am See: Die Region bietet viele Möglichkeiten, Natur zu erleben, wie spektakuläre Drohnenvideos zeigen.

„Steig einfach ins Leere!", sagt der Bergführer. Ha! Wie soll das gehen, mit einem Bein balancierend an einer fünfzig Meter hohen Felswand? Es sperrt sich einfach alles dagegen. Es geht nicht - vorerst zumindest.

Am Flying Fox am Kanzianiberg in Finkenstein ist dieser Zwist genau der Thrill, den manche suchen. Alleine darf man nicht fliegen. Die Bergführer die einen begleiten, wissen natürlich, wie sie mit der Angst ihrer Schützlinge umgehen: „Schau zu mir in Richtung Bergwand, setz dich ordentlich ins Klettergeschirr. Na schau, das ist doch wie am Sessellift.“ Naja, fast. Befolgt man die Anweisungen, fühlt man sich tatsächlich ein wenig sicherer, der Puls bleibt trotzdem auf Tausend. Man will zurück, weiß aber, dass auch das nicht einfach geht, denn allein der Weg zur Absprungkante ist die reine Nervenprobe. Man klettert am Klettersteig über die Bergkante. Das Gefühl, wieder zurück zu müssen, ist plötzlich gleich dem, vorwärts über den Flying Fox zu fliegen. Dann resigniert man, erkennt, dass beides irre ist und springt ab.

Von fliegenden Füchsen und Kärnta Låxn am Faaker See

Fliegen am Flying Fox

Am Flying Fox ist es dann tatsächlich ein bisschen wie am Sessellift, aber eben ohne Sessel und über einer fünzig Meter tiefen Schlucht - fast wie Fliegen. Beim ersten Mal hinunter zu schauen, ist schwierig. Man ist froh, auf der anderen Seite wieder sicheren Boden unter den Füßen zu haben. Mit zitternden Händen löst man die Sicherungskarabiner vom Flying Fox und hakt sie an der Ankunfts-Felswand wieder ein. Man atmet tief durch, hat sich noch kaum vom Schock erholt und es geht schon wieder weiter. Das Abseilen an einer Felswand steht am weiteren Programm und dann geht es über eine Hängebrücke. Die Hängebrücke klingt einfach. Allerdings stellt sich heraus, dass damit drei Drahtseile gemeint sind, die über eine weitere gähnende Schlucht gespannt sind. Hängebrücke ist in der Kletterwelt ein wahrlich dehnbarer Begriff. Nicht-Routiniers zittern in Zentimeter-Schrittchen über die Drahtseile, unter ihnen lange nichts, dann erst der Boden. Der Blick zum Boden fällt wieder schwer. Besser geht es mit starrem Fokus geradeaus. Trotzdem ringt man um Fassung und konzentriert sich aufs Ein- und Ausatmen. Ja, sogar das Atmen ist plötzlich schwierig.

Klettertour „Steig einfach ins Leere“

Der Kanzianiberg ist eines der ältesten Sportklettergebiete in Österreich. Mehr als 300 Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden mit spektakulären Felswänden und zahlreiche Klettersteige begeistern die einen und verängstigen die anderen. Für Wander-Interessierte ist der Kanzianiberg ein idealer „Lernberg“. Kletterschulen wie die ansässige Alpinschule Highlife bieten ein vielseitiges Kursangebot für Einsteiger und Fortgeschrittene. Die Kurse umfassen Trainings für das richtige Verhalten am Berg, von der Trittschule für das Gehen oder Klettern auf steileren Passagen bis hin zu Hochalpin- oder Eiskletterntrainings. Toni Sauper ist der Obmann der Österreichischen Berg- und Ski-Führer, Sektion Kärnten.

An der Region im Dreiländereck von Österreich, Slowenien, Italien schätzt Sauper die Vielseitigkeit und das alpin-mediterrane Klima. Er ist auf den Bergen der ganzen Welt zu Hause und lebt für seinen Beruf. Vor unüberlegten Bergtouren warnt er grundsätzlich. Sehen Sie das KURIER-Interview mit Toni Sauper am Kanzianiberg hier:

Die Unfallstatistik ist überraschend

Das Gebiet im Dreiländereck hat noch weitere nahezu unzählige Spazier-, Wander- und Radwege zu bieten. Highlights sind die Weitwanderwege am Dobratsch, der Alpe-Adria-Trail, der vom Großglockner bis zur Adria führt, und die farbenprächtigen Wald-Wanderwege um die italienischen Fusine Seen nahe der Stadt Tarvis. Der Mittagskogel trennt als einer der höchsten Berge der westlichen Karawanken (2.145 Meter) Slowenien von Kärnten. Erst kürzlich wurden in Finkenstein zwei neue, insgesamt drei Kilometer lange Mountainbike-Trails eröffnet.

Die Reise rund um den Faaker See in Bildern:

Der Faaker See zählt zu den wärmsten Seen Österreichs und erreicht im Sommer bis zu 28 Grad Celsius. Wer es aushält, kann bereits ab Mai bei ca. 15 Grad baden. Die Badekultur hat am Faaker See Tradition, das zeigen auch alteneingesessene Hotels wie zum Beispiel der Karnerhof seit 1930.

Von fliegenden Füchsen und Kärnta Låxn am Faaker See

Der See präsentiert sich in strahlendem Türkis und mit einer Insel nahezu karibisch. Eine Kanutour lohnt sich und ist weit weniger anstrengend, als manche denken. Zu zweit im Boot kommt man mit geringem Kraftaufwand relativ schnell voran. Innerhalb einer Stunde ist eine Tour quer über den See durch den Schilfkanal und zurück machbar. Der Schilfkanal schlängelt sich auffallend exakt und elegant, als hätten Menschen nachgeholfen. Die Natur hat das aber ganz allein geschafft.

Dreiländereck: Mit der Drohne über die Seen

Kärntna Låxn und American Ale - regionale Produzenten nahe dem Faaker See

Zwei Betriebe in der Region rund um den Faaker See stechen besonders hervor. Die Fischzucht von Andreas Hofer hat Tradition seit 1950. Er züchtet in Feld am See Kärntna Låxn. Wer jetzt an rosa Fischfleisch denkt, liegt falsch. Es handelt sich um Seeforellen mit schwarzen Punkten. Diese Fischart kam früher zahlreich in einigen Kärntner Seen vor. Zur Laichzeit schwammen die Fische in den einmündenden Flüssen wie Lachse stromaufwärts und wurden dabei gefangen. Hofer züchtet neben den Kärntna Låxn auch einige andere Arten der Gruppe der Salmoniden in Feld am See und weiteren Standorten in Kärnten. Riesige Huchen aber auch Albino-Forellen schwimmen in Hofers Becken. Diese weiße Forellen-Art ist schon lange als Zierfisch beliebt, weil sie in Teichen besser zu sehen ist. Momentan erlebe sie auch in der Gastronomie einen Hype, so Hofer. Gemeinsam mit seiner Frau produziert er rund 200 Tonnen Fisch pro Jahr, dazu auch Fischaufstriche. Das Räuchern und Beizen übernehmen die Hofers selbst. Dass ihre Zucht im Einklang mit der Natur steht und ihrer Produkte von bester Qualität sind, ist ihnen besonders wichtig. Ihr Vertrieb konzentriert sich ausschließlich auf Kärnten und das soll auch so bleiben.

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American Ale auf kärntnerisch wird in der unscheinbaren, familiären Pension Käthe in Faak am See im Keller gebraut. Elisabeth Schusser und ihr Ehemann Dustin produzieren in ihrer „Fein Brewery“ drei Sorten American Ale, das sie an nahe gelegene Restaurants und Hotels verkaufen. Als „Community Brewery“ sieht das junge Paar ihren Braubetrieb. Der Umkreis soll erst mal versorgt werden, auf das schnelle große Business sind sie beide nicht aus. Die Brauerei darf langsam wachsen. Pro Jahr produziert die „Fein Brewery“ 5.000 Liter American Ale. Knapp drei Euro kostet eine Flasche, befüllt und etikettiert wird per Hand. Das junge Ehepaar kommt beruflich aus dem Bereich der Filmproduktion und ist nach einem jahrelangen Aufenthalt in London in Schussers Elternhaus zurück nach Österreich übersiedelt.

 

Der Fischzüchter und die Bierbrauerin

Hoteltipps:

Der Karnerhof startete als Gasthof bereits im Jahr 1930. Heute als vier Stern-Plus Hotel bietet der Karnerhof auf 100.000 Quadratmetern einen Ort der Erholung. Parks mit Blumenwiesen, ein 250 Meter langer Strand mit einem Bootshaus inklusive See-Sauna, mehrere Spa-Bereiche, riesige Panorama- Fenster und großzügige Terrassen toppen die traumhafte Aussicht über den Faaker See. Der Hausherr und Balsamico-Experte, Hans Melcher, bereitet täglich für jeden Gast individuelle Salatvariationen mit speziell gemischtem Balsamico-Essig aus Modena. Das passt zur hippen Gourmetküche des Hotels und des hoteleigenen Restaurants Götzlstube unter dem 34-jährigen Küchenchef Peter Brandstätter. Der Karnerhof zeigt sich als familiär geführter Hotelbetrieb mit herzlicher, persönlicher Betreuung der Gäste auf hohem Niveau. Die Preise für Halbpension starten bei 125 Euro pro Person im Doppelzimmer.

Für schmälere Geldbörsen bietet sich die Hotel-Pension "Haus Peter" an. Gastgeber sind Babsi und Peter, ein sportbegeistertes, junges Paar mit holländischen Wurzeln. Der Hausherr grillt im Sommer sogar für seine Gäste und begleitet sie auch gern zu Kanu- und Raftingtouren. Für ein Doppelzimmer sind zwischen 52 und 63 Euro zu bezahlen (Preis für zwei Personen).

Die Pressereise zu diesem Bericht erfolgte auf Einladung des Hotels Karnerhof. Fotos und Filmmaterial wurden dem KURIER von GMR Photography & Film zur Verfügung gestellt, Filmschnitt Tobias Pehböck.

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