Romantik und würzige Luft
Filme sorgen für Abkühlung im Kopf.
Die Gäste kommen wieder wegen der guten alten Sommerfrische." Edelgastronom Heinz Reitbauer braucht nur die Vorlieben seiner Kunden im berühmten Steirereck am Pogusch zu studieren. "Tagsüber ist es heiß, die Nächte sind kühl. Gut schlafen zu können, ist eines der höchsten Güter der Städter." Mitten in der Hochsteiermark liegt der Pogusch auf 1059 Meter Seehöhe. Der Standort boomt trotz seiner Abgeschiedenheit. Täglich kommen rund 300 Gäste. "Der Esstourismus wird immer stärker", bestätigt Reitbauer einen Trend. "Die Sommerfrische gibt es natürlich auch auf dem Teller." Nicht nur bei Grete und Heinz Reitbauer, auch bei anderen Wirten. Die Hochsteiermark habe einen tatsächlichen Mehrwert, sagt Reitbauer. "Nach einem All-Inclusive-Aufenthalt am Meer brauchst du wahrscheinlich erst recht noch Erholung." Paare, Familien und Singles suchen keine teuren Hotelbetten. 100 Romantik-Zimmer bei 29 Bauern in der Region werden der intakten Natur mit würziger Luft gerecht.
Ein Euro für zwei
"Es brennen keine Wälder ab, die Seen trocknen nicht aus." Neuerdings kann man auch gleich neben dem Steirereck sein Nachtlager aufschlagen: In gediegenen Heu-, Stroh-, Schaf-, Ziegen- sowie Fuchs&Henne-Zimmern. 47 Tourismusgemeinden zählen zur Hochsteiermark, die sich von Leoben über Bruck bis Mürzzuschlag erstreckt. "Hier ist ein Euro noch zwei wert", betont Reitbauer das faire Preis-Leistungsverhältnis. "Der neue Sommerfrischler will leistbaren Luxus, Qualität und Bodenständigkeit." Fad wird’s nicht in der Region. "Rund um den Hochschwab kann man unglaublich gemütlich die Almen erwandern. Der Gebirgszug selbst bietet unterschiedliche Schwierigkeitsgrade." Für Action stehe der Erzberg mit seinen Sportveranstaltungen speziell auch für die jüngeren Leut’.
Kraftplatz
Und die Kanufahrer kämen an der Salza auf ihre Kosten. Der Erlaufsee, der Grüne See: Wahre Naturjuwele seien das. "Was ist das wichtigste in Mariazell? Die Maria natürlich." Einen Abstecher auf das Alpl in die Waldheimat empfiehlt Reitbauer auch. "Ein Peter Rosegger zieht halt immer noch." Der persönliche Kraftplatz des Seniorchefs ist die Himmelreichkapelle am Pogusch. "Da kann ich über Gott und die Welt nachdenken, reflektieren, ob ich bisher alles richtig gemacht habe in meinem Leben", erzählt der dynamische 70-Jährige. Unbehagen vor Schlechtwetterphasen versucht Reitbauer zu nehmen. "Warum ist die Hochsteiermark so grün? Es muss zwischendurch regnen."
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