"Für das kommende Heilige Jahr erwarten wir viele Pilger. Städtetouristen bleiben zum Teil höchstwahrscheinlich aus, weil sie glauben, dass 2016 sehr viel los sein wird", sagt Reiseführerin Valentina Fazio.
Die römisch-katholische Kirche steht vom 8. Dezember 2015 bis 20. November 2016 ganz im Zeichen der Barmherzigkeit. Papst Franziskus hat ein außerordentliches Heiliges Jahr einberufen, um das Jubiläum der Barmherzigkeit zu feiern. Außerordentlich ist es, weil Jubiläumsjahre eigentlich nur im Vierteljahrhunderttakt stattfinden. Das letzte war im Jahr 2000. Aber ob nun ordentlich oder außerordentlich, die Heilige Pforte im Petersdom wird immer geöffnet sein und erst zum Abschluss der Feierlichkeiten wieder geschlossen werden.
Alte Kultur
Ob man nun als Pilger oder Städtetourist kommt – zu sehen gibt es in Rom einiges: Viele "alte Steine", sprich Ruinen und die Überbleibsel der alten römischen Kultur, wie etwa das Forum Romanum und das Kolosseum. Einkaufsstraßen, wie die Via Cola di Rienzo (Nähe Vatikan) und die Via del Corso (Verbindungsstraße zwischen Piazza del Popolo und Piazza Venzia) sind verlockend, und natürlich gibt es monumentale Gebäude, etwa das Denkmal Vittorio Emanuele II. (wegen seiner Form "Die Schreibmaschine" genannt) auf der Piazza Venezia, und imposante Brunnen zu bestaunen. Apropos Brunnen: Von ihnen gibt es in der Stadt unzählige. Viele kleine stehen, ähnlich wie Hydranten, am Gehsteig und das Wasser fließt ununterbrochen – die sogenannten "Nasoni" sind ideal für durstige Touristen und Einheimische, die ihre Trinkflasche kostenlos auffüllen wollen.
Vespas in der Altstadt
Rom erkundet man am besten zu Fuß. 15 bis 20 Kilometer täglich sind schnell erreicht, schmerzende Füße bleiben da nicht aus, sind es aber definitiv wert. Rom ist eine bezaubernde Stadt in der Geschichte lebt und Dutzende Mythen ihren Ursprung haben. Doch die ewige Stadt bietet auch modernes Leben. Der Verkehr ist lebhaft und oft chaotisch. Zebrastreifen und Ampeln werden fröhlich ignoriert – besonders von Vespa-Fahrern. Sie prägen das Stadtbild, und, wie Reiseleiterin Valentina erklärt, das kommt daher, weil in der Altstadt Autos nur beschränkt erlaubt, zweirädrige Vehikel aber gestattet sind. Für weite Distanzen eignen sich öffentliche Verkehrsmittel, besonders die U-Bahn.
Bei den Versuchen eine weitere U-Bahn-Linie zu bauen, stoßen die Bautrupps aber immer wieder auf antike Stätten. Das römische U-Bahn-Netz beschränkt sich daher auf zwei Linien: A und B. Die verbinden wichtige (touristische) Orte, wie den Vatikan, die Spanische Treppe oder das Kolosseum, dessen Reinigungsarbeiten gerade ebenso abgeschlossen wurden wie die Renovierung des berühmten Trevi-Brunnen. Ganz im Gegenteil zur Spanischen Treppe, die noch bis Ende des Frühjahres generalsaniert wird.
Nicht mit der U-Bahn erreichbar sind die berühmten "sieben Hügel" auf denen Rom erbaut worden sein soll. Man muss sie schon zu Fuß erklimmen. Besonders Palatin und Aventin haben eine spektakuläre Aussicht. Auch der Pincio, keiner der sieben aber ebenso fantastisch, bei der Piazza del Popolo bietet einen traumhaften Blick über die Stadt und besonders auf die Petersdomkuppel.
Neues in Ostiense
Für Freunde der Moderne eignet sich ein Spaziergang durch das ehemalige Industrieviertel Ostiense. Am nördlichen Ende des südlichen Stadtteils hat vor Kurzem eine "Eataly Roma"-Filiale eröffnet. Es ist eine Art Gourmet-Meile, die italienisches Essen in allen Variationen anbietet. Das typisch italienische Flair darf aber nicht erwartet werden, sterile Supermarktatmosphäre herrscht vor. Auf vier Stockwerken lockt ein Shop-in-Shop-Konzept, mit Spezialitäten aus allen Ecken Italiens. Das eine oder andere Schmankerl lässt sich da schon entdecken und erstehen, wie zum Beispiel luftgetrocknete Salami aus der Provinz Parma.
Nicht weit entfernt, in und um die Via del Porto Fluviale, befinden sich einige großartige "Murales" (Wandmalereien), sie stehen meistens in Bezug zu dem Haus und sind nicht selten sozialkritisch. So befinden sich etwa auf einer besetzten Kaserne kunstvoll gestaltete Gesichter der dort lebenden Menschen. Rom will mit diesen Murales in die Fußstapfen von hippen Städten wie zum Beispiel New York und London treten.
Museum im Schlachthof
Ebenfalls ganz in der Nähe, im Stadtteil Testaccio, erlebt der ehemalige Schlachthof ein Revival. Heute ist ein Teil der Universität dort untergebracht und das MACRO, ein Museum für zeitgenössische Kunst, hat sich dort ebenfalls einquartiert. Zudem gibt es in der näheren Umgebung viele Lokale und Bars, die besonders bei den Studenten beliebt sind und immer eine Einkehr lohnen.
Andere beliebte Treffpunkte sind die Piazza Navona, wo auch der berühmte Vier-Ströme-Brunnen steht, und die Piazza Campo de’ Fiori. Untertags ist dort ein Markt, abends beginnt das bunte Treiben. Auf der anderen Seite des Tiber, im Stadtteil Trastevere, verhält es sich ähnlich. Erst am Abend sperren die vielen Bars und Clubs auf und die Party beginnt.
Info
Anreise Austrian Airlines, Niki/Air Berlin, Easy Jet, Alitalia und Eurowings verbinden Wien und Rom. Tagesaktuelle Tarife auf den Homepages.
Heiliges Jahr Außerordentlich einberufen von Papst Franziskus. Die röm.-kath. Kirche steht ein Jahr lang, vom 8.12.2015 bis 20.11.2016, im Zeichen der Barmherzigkeit. Die Heilige Pforte in der Petersbasilika ist geöffnet. www.iubilaeummisericordiae.va
Rom-Pass Ermöglicht u. a. Gratis-Eintritt in Museen und archäologische Stätten, Ermäßigung für Ausstellungen und Veranstaltungen, kostenlose Nutzung des öffentlichen Verkehrsnetzes der Stadt. 36 € gültig für 3 Tage, 28 € gültig für 2 Tage. Erhältlich im Callcenter, Tel. 0039/ 060608 (Visa oder Mastercard), in Museen und an touristischen Info-Kiosken in Rom. www.romapass.it
Preisniveau Wasser aus den Nasoni-Brunnen ist trinkbar und gratis (nicht aus Monumental- und Schmuckbrunnen trinken !), Restaurants oft teurer als bei uns – eine Portion Nudeln kostet ca. 12 €.
Ausgehen Der Stadtteil Trastevere verwandelt sich abends in das lebhafte Zentrum. Kaffeehäuser und Bars laden zum angenehmen Tagesausklang ein.
Sehenswert Palatin, Forum Romanum, Kolosseum, Pantheon und Vatikan. Die Spanische Treppe wird derzeit renoviert. Vom Aventin-Hügel und vom Pincio-Hügel tolle Aussicht auf die Stadt.
Castel Gandolfo Die Sommerresidenz der Päpste ist seit 12. September samstags mit historischer Dampflok zu erreichen, wochentags mit Bus und Zug.
Angebote 2016Raiffeisen Reisen offeriert Rom-Städteflüge ab/bis Wien im März (auch in der Karwoche) sowie im April und Mai. Pauschalpreise für Niki-Flüge, 2 N/F im 4*-Hotel Princess und ein Reisehandbuch pro Zimmer je nach Termin um 299 € bzw. 349 €/P/DZ, EZ-Aufpreis 80 €. – Rom mit Papstaudienz und Assisi sind vom 14. bis 18. März und vom 7. bis 11. Nov. je nach Termin um 699 bzw. 799 €/P/DZ zu haben. EZ-Aufpreis 170 €. Buchung: Tel. 01 / 313 75-82, buze@raiffeisen-reisen.at
Kommentare