Raus aus dem Badehotel

Raus aus dem Badehotel
Türkische Riviera. Dort sind nicht nur die Strände schön. Ausflüge zahlen sich aus, etwa in den Nationalpark Köprülü Kanyon oder auf den 2365 Meter hohen Tahtali.

Die Türkische Riviera, die sich an der Mittelmeerküste zwischen Fethiye und Alanya erstreckt, ist ein Hotspot für Badeurlauber. All-inclusive-Paläste und Clubanlagen gibt es hier wie Sand am Meer. Das attraktive grüne Hinterland, die antiken Sehenswürdigkeiten oder die Küstenmetropole Antalya haben viele Strandurlauber aber noch nie gesehen. Da sie meist all inclusive gebucht haben, scheuen sie Nebenkosten wie der Teufel das Weihwasser, bleiben nur im Hotel, grillen wie Döner in der Sonne. Für Ausflüge ist oft kein Geld in der knapp bemessenen Urlaubskassa vorgesehen.

 

Natursafari

Raus aus dem Badehotel

"Schade! Die Gäste wissen nicht, was Ihnen entgeht", sagt die engagierte Reiseleiterin Anja. Sie betreut für den deutschen Veranstalter alltours, bei dem mittlerweile mehr als 71.000 Österreicher ihren Urlaub buchen, die Kunden an der Türkischen Riviera. Bei der Präsentation des Sommerprogramms von alltours in der Region Alanya hatte der KURIER die Gelegenheit, einige interessante Ausflüge zu testen.

Von unserer Logis, dem familienfreundlichen, mit allem Pipapo und großen Zimmern ausgestatteten 5*-Hotel Mukarnas in Okurcalar bei Alanya, fahren wir in den Nationalpark Köprülü Kanyon, um dort eine "Natursafari" zu unternehmen. Während der Fahrt erzählt Guide Oguz Wissenswertes über Olivenöl und dass die Bauern am Golf von Antalya nun vermehrt Granatäpfel ernten. "Diese Frucht ist derzeit besonders gefragt, die Ernte ist schon verkauft, bevor die Äpfel wachsen."

 

Raus aus dem Badehotel

Die kurvenreiche Zufahrtsstraße zum Köprülü Kanyon führt durch Zypressen- und Mischwälder. Kurz hinter dem Dorf Beşkonak beginnt die etwa 14 Kilometer lange und bis zu 100 Meter tiefe Schlucht des Köprü-Flusses. In Jahrmillionen hat er sich sein Bett durch die Taurus-Felsen gefressen. Berühmt ist der Nationalpark unter anderem für seine Raftingmöglichkeiten. "Das Revier ist nicht anspruchsvoll, hier können auch Kinder den Ritt auf den Stromschnellen wagen", sagt Oguz.

Raus aus dem Badehotel

Wir verkosten mit Zimt und Zucker bestreutes türkisches Fladenbrot, sehen beim Spaziergang Steppenkerzen, Myrthesträucher, Feigen- und Johannisbrotbäume sowie steinerne Zeugen aus der Römerzeit (Oluk- und Bügrüm-Brücke). Danach startet Oguz in einer typischen kleinen "locanta" am Fluss seine amüsante Kochshow. Auf dem Speiseplan stehen im Weinblatt und mit Lorbeer gegrillte Forellen, türkisches Tsatsiki (mit Minze und Gurke zubereitet), grüner Salat mit Granatapfelsirup und Tomatensalat mit viel Zwiebel, Petersilie und schmackhaftem Sumak-Gewürz.

Vom Meer auf den Berg

Raus aus dem Badehotel

Ein anderes, nämlich hochalpines Erlebnis bietet der Ausflug von der Küste auf den 2365 Meter hohen Berg Tahtali in der Region Kemer. Die vom österreichischen Seilbahn-Experten Doppelmayr gebaute Gondelbahn Olympos Teleferik wurde im Juni 2007 in Dienst gestellt, die zwei Kabinen fassen jeweils 80 Personen. Von oben offenbart sich bei Schönwetter ein wunderbares Panorama. Im Wanderparadies locken mehrere Rastplätze. Sonnenterrassen, Aussichtsplattformen und Restaurants bieten die notwendige Infrastruktur.

Ein weiteres schönes Naturerlebnis ist der Besuch beim Wasserfall von Manavgat. Auf Fotos schaut er zwar fast so aus wie die Niagarafälle, in Wirklichkeit ist er aber nur 50 Meter breit und zwei Meter hoch. In der Hochsaison ist er abends beleuchtet. Im Park kann man es sich bei einem Picknick bequem machen und die plätschernde Atmosphäre genießen.

Raus aus dem Badehotel

Auch historisch Interessierte kommen in der Region Antalya nicht zu kurz. Nur sieben Kilometer von Manavgat entfernt liegt der hoch touristische Urlaubsort Side, der neben unzähligen Logis- und Shoppingmöglichkeiten auch antikes Flair verströmt. Die bedeutendsten römischen Ruinen in der Hafenstadt stammen aus dem 2. und 3. Jahrhundert. Besonders interessant sind das Theater, die Große Therme, die Säulenstraße und der Apollon-Tempel.

Küstenmetropole

Raus aus dem Badehotel

Urbanes Feeling bietet Antalya. "Die Küstenmetropole hat 1,2 Millionen Einwohner, 1989 waren es 89.000", weiß Reiseleiterin Anja. Wir flanieren durch die malerische Altstadt, durch begrünte Fußgängerzonen, neben denen Straßenbahnen aus Nürnberg verkehren. "Am günstigsten shoppt man am Mittwochsmarkt neben dem Versicherungsgebäude Sigorta", gibt Anja Tipps, "und traumhafte preiswerte Hochzeitskleider bekommt man in der sogenannten Hochzeitsstraße, wo sich ein Brautshop neben den andere reiht." Schuhe und Taschen ersteht man am besten in der einen Kilometer langen Einkaufsstraße im Stadtteil Güllük. Am mit Palmen gesäumten Atatürk-Prachtboulevard locken auch Designerläden. An seinem Ende steht das imposante Hadrianstor, das zur Erinnerung an den Besuch des römischen Kaisers 130 n. Chr. errichtet wurde. Entlang der küstennahen alten Lara-Straße befindet sich die teuerste Wohn- und Hotelgegend der Stadt – mit Parks und Fahrradwegen. Ganz neu angelegt wurde der Düden-Park, von dem ein 65 Meter hoher Wasserfall ins Meer stürzt.

Raus aus dem Badehotel

Alanya ist das östliche (und klimatisch heißeste) Ende der Türkischen Riviera. Der besonders beliebte Badeort hat eine schöne Altstadt und gilt als das Mallorca der Türkei – hier haben mehr als 10.000 Deutsche einen fixen Wohnsitz.

Auskünfte:

Türkei Information in Wien, Tel.: 01/512 21 28
www.turkinfo.at,

www.goturkey.com

Kommentare