Polen: Magie an Oder und Weichsel

Polen: Magie an Oder und Weichsel
Das Land ist fit für die EM. Neue Infrastruktur, restaurierte Städte, das trendige Warschau und Refugien wie die Masuren locken nicht nur Fußball-Fans.

Die neuen Flughäfen, Bahnstrecken und Autobahnen sind so gut wie fertig. Polen ist vor der Fußball-Europameisterschaft (8. Juni bis 1. Juli, gemeinsam mit der Ukraine) schon schnell erreichbar. Hotels und Gastronomie machen sich fit für den Ansturm der Fan-Kolonien aus ganz Europa. Die Spielstädte Warschau, Breslau, Danzig und Posen strahlen im bunten Mix aus sportivem Flair und historischem Charme.

Die EM wird das Land an Oder und Weichsel in neue touristische Sphären heben, weißer Fleck am Reiseglobus ist Polen indes schon längst nicht mehr – jährlich 9 Millionen Besucher machen z. B. die Kulturstadt Krakau neben Prag und Budapest zu einem der Top-Ziele in Mittelosteuropa.

Architektur-Juwel

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Krakau blieb im 2. Weltkrieg verschont. Die ehemalige Hauptstadt glänzt in erhaltener Bausubstanz von Romanik bis Jugendstil, von Gotik bis Renaissance, wirkt fast südlich. Zwei Millionen Kunstwerke, Tausende Baudenkmäler, mehr als 100 historische Kirchen und Klöster, 50 Museen und 200 Kellerkneipen auf elf Themenwegen machen Krakau so attraktiv. Frischer Kultur-Treff ist das "Museum of Contemporary Art Kraków" in der ehemaligen Emaillefabrik "Fabryka Schindlera" (bekannt aus dem Film "Schindlers Liste") mit zeitgenössischer Kunst aus aller Welt.

Polen: Magie an Oder und Weichsel

Reiches architektonisches (Hanse)-Erbe gibt’s auch in Danzig zu bewundern. Die Werft-Stadt des sanften "Solidarność"-Revolutionärs Lech Walesa mauserte sich seit den 1980ern von der grauen Rebellion wider den Sozialismus zur Ostsee-Perle. Heute beeindrucken Bürgerhäuser und historische Gebäude aus der Zeit des Danziger Manierismus, wie etwa auf dem "Königsweg". In der Bar-Szene stechen das "Tiger Pub" des Ex-Weltklasse-Boxers Darius Michalczewski oder das Gazeta Rock Café hervor.

Magnetische Anziehungskraft hat freilich auch die Danziger Bucht mit ihrem Promenierweg und der Waldoper, einer der schönsten Freilichtbühnen Europas.

Aufstrebende Städte

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Wer Polen bereist, soll auch das alte und reiche Posen einplanen. Die Renaissance-Altstadt, im Mittelalter als hölzernes Bollwerk auf einer Insel entstanden und umgeben von einem grandiosen historischen Gebäudekomplex, gehört zu den schönsten im Land. Kontraste dazu bildeten das Stary Browar, ein 2003 eröffnetes Kultur- und Geschäftszentrum in einer ehemaligen Brauerei oder das alte kaiserliche Residenzschloss, heute markantes Kulturzentrum "Zamek".

Einen Pflichtbesuch verdient auch das geschichtsträchtige Breslau, einst Hauptstadt von Schlesien an der Bernsteinstraße. Respektvoll rekonstruierte Altstadt mit einem der schönsten gotischen Rathäuser Europas, urigen und preiswerten Kneipen, lebendigem Nachtleben, den meisten Grünflächen in polnischen Großstädten und einem der prachtvollsten botanischen Gärten Europas. Breslau gehört mit 112 Oder-Brücken nach Venedig, St. Petersburg, Amsterdam, Hamburg und Berlin zu den großen Brückenstädten. Und mit vielen modernen Türmen auch zur europäischen Tower-Elite.

Baustelle Warschau

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Polen ist natürlich auch Warschau, die boomende Moderne. Seit der Wende 1989 eine der ganz großen "Baustellen" Europas mit glitzernden Shopping-Meilen, Business-Centern und spektakulären "gläsernen Monumenten" wie dem Blue Tower, den modernen Hochhäusern in den "Johannes Paul II.-Alleen" oder dem Warsaw Trade Tower. Jüngste Meisterwerke sind das Rondo 1 oder die Goldenen Terrassen.

Populärste Zone ist die historische Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten, nicht wegzudenken aus dem Architektur-Relief sind in Warschau aber neben dem Juden-Viertel auch die "sozirealistischen Bauten" im sowjetischen Zuckerbäckerstil, wie z. B. der Palast der Kultur und Wissenschaft. Warschau hat sich im ehemaligen Ostblock längst als Trendmetropole mit bester Hotellerie und Gastronomie etabliert, gilt nach Moskau aber auch als eines der teuersten Pflaster.

Seen, Meer, Gebirge

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Genug von den großartigen Städten, hinein in das ländlich-idyllische Polen, z. B. in die Masuren: Urig-melancholische Landschaft der 1000 Seen im Nordosten des Landes mit Flüssen, Kanälen, Parks, alten Gebäuden, Höfen, Gasthäusern und revitalisierten Landhäusern. Eine einzigartige Wasserwelt für Bootsausflügler, Segler und Kanuten, umrandet von Nationalparks mit einer Vielfalt an geschützten Pflanzen und Tieren.

Meer gibt’s in Polen auch. Die Ostsee lädt zum Wandern, Radeln, Reiten, Baden. Endlose Weite und erholsame Gelassenheit der Küste machen seit jeher den maritimen Zauber in der Pommerschen Bucht aus. Kilometerlange breite Sandstrände, absolute Ruhe und farbenprächtige Traditionen locken z. B. in das Film-Städtchen Miedzyzdroje auf der Insel Wolin. Gut gebuchtes Hotel ist das 4*-Amber Baltic Spa mit heilsamem Meerwasser und Thalassotherapien.

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Hochinteressant ist der "Wilde Osten" Polens mit dem letzten Urwald Mitteleuropas, wo noch Wisente, Elche, Wölfe und Braunbären in freier Wildbahn leben. Viele Besucher aber zählen die nördliche Ostkarpaten-Gebirgswelt wie die Hohe Tatra mit ihren glitzernden Gebirgsseen zu den reizendsten Regionen. Beliebtes Ziel ist das Wintersportzentrum um Po-lens höchst gelegener Stadt Zakopane mit den typischen Holzhäusern.

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