Barfuß-Urlaub de Luxe

Die Fahrbahn ist eng, zweispurig mit Gegenverkehr, als plötzlich ein Auto frontal entgegenkommt. Meine 16-jährige Tochter greift nach meiner Hand und rückt näher. Diese Geste hatten wir das letzte Mal an ihrem ersten Schultag. Wir halten den Atem an. Unser Taxifahrer bremst und der entgegenkommende Fahrer besinnt sich wieder rechtzeitig auf den Linksverkehr – ein Überbleibsel der britischen Kolonialzeit (1810 bis 1968). Der Fahrer lächelt und raunt kopfschüttelnd "Touristen".

Wir sind auf dem Weg vom Flughafen nach Belle Mare, an der Ostküste von Mauritius. Herr Lal, der Taxifahrer, erzählt uns vom respektvollen Umgang der Menschen indischer, chinesischer, kreolischer und europäischer Abstammung. Hindi, Muslime und Christen leben hier friedlich nebeneinander. Er erzählt von seinem Job, seinen drei Kindern und strahlt in seinem blütenweißen Hemd.

Im Paradies

Vor dem Hotel Lux* Belle Mare angekommen, nickt er lächelnd zum Abschied. Der Empfang in unserem Zuhause für zehn Tage ist nicht minder herzlich. Die Rezeption befindet sich im Freien und in der Ferne kann man bereits das Türkis des indischen Ozeans erspähen. Mit zurückhaltender Freundlichkeit werden wir in unsere Suite geleitet. Und die ist großzügig und hell. Das exquisite Interieur trägt die Handschrift der Star-Designerin Kelly Hoppen.

Wir laufen auf Sandwegen zum Strand. Palmen wiegen sich im Wind, der Puderzuckerstrand ist kilometerlang. Die erste Berührung mit dem warmen Meer lässt meine Tochter wieder zum Kind werden. Quietschen, lachen, planschen – wir sind im Paradies gelandet. Zurück am Strand, steht die erste schwere Entscheidung bevor. Wo machen wir es uns bequem? Auf den Liegen unter der Palme, auf den XXL-Sitzsäcken oder in der Hängematte?

Das 5*-Strandhotel Lux* Belle Mare mit seinem Prinzip Luxus-Light trifft genau unseren Geschmack: Statt mit Großspurigkeit werden wir mit lässigem Schick verwöhnt. Mit viel Liebe fürs Detail kann hier kaum Monotonie aufkommen. Von der Retro-Telefonzelle für kostenlose Gespräche nach Hause über den Retro-Eissalon mit hausgemachtem Eis aus Inselfrüchten, über die hauseigene Kaffeerösterei bis hin zum Rolls-Royce-Food-Truck entdecken wir im Laufe der Woche immer wieder liebevoll inszenierte Details. Kino unterm Sternenhimmel kennen wir von Wien, aber direkt am Indischen Ozean im Sand mit Popcorn in der Hand? Das hat schon was.

Kulinarisch top

Die Restaurantauswahl ist vielfältig. Neben dem Buffet-Restaurant gibt’s das indische Gourmet-Restaurant "Amari by Vineet", das chinesische "Duck Laudry" oder das "Beach Rouge" am Strand. Es verwundert nicht, dass das "Beach Rouge" mit Meerblick, schickem Shabby-Look und französischem Club-Sound unser Favorit wird. Je nach Tageszeit wird das Restaurant in die Farben Hellblau (tagsüber) und Rot (abends) getaucht. Steak und Fisch vom Grill sind von ausnehmend guter Qualität, köstliche Salate, dazu ein Glas gekühlter Rose.

Dank meiner Überredungskünste schaffen wir doch noch einen Abend im "Duck Laundry". Hier begeben wir uns auf eine kulinarische Reise durch China. Jedes Gericht wird uns von der freundlichen Kellnerin erklärt und serviert. Der Abend wird lang und köstlich.

Die Dame am Guest-Service-Desk widmet sich geduldig unserem Wünsche-Wirrwarr. Mutter will Land & Leute kennenlernen, Tochter Sport und Spaß. Unser Programm schaut dann letztendlich so aus: frühmorgendliches Reiten am Strand & Segelturn zur Insel Île aux Cerfs für die junge Dame, Nachmittagsausflug in die Hauptstadt Port Louis, Trip in den Black River Gorges National Park, Spa-Nachmittag für beide.

Jede Aktivität für sich ist wundervoll. Nur der "Segelturn" auf die Insel Île aux Cerfs dämpft die Stimmung. Wir fühlen uns wie auf einem "Ballermann-Ausflug". 20 Menschen auf einem Katamaran mit lauter Musik & Alkohol aus Plastikbechern. Besser wäre, sich eine eigene Gruppe für einen Segelturn auszusuchen. Oder die Insel als leidenschaftlicher Golfer zu besuchen.

Nach zehn Tagen im Paradies sind wir auf derselben engen Straße auf dem Weg zum Flughafen. Meine Tochter ergreift wieder meine Hand – diesmal ohne Angst. Wunderschöne Momente und traumhafte Bilder nehmen wir mit nach Hause.

Anreise Austrian fliegt ab 29. Oktober donnerstags direkt Wien–Mauritius, freitags retour. Vom 19.12. 2015 bis 27. 2. 2016 gibt es zusätzlich samstags hin, sonntags retour einen Direktflug. Economy Class-Ticket ab 899 €, Business-Class-Ticket ab 2499 €, jeweils hin und retour und allen Steuern. Flugdauer 10:40 Stunden.Tagesaktuelle Tarife

Klima/Beste Reisezeit Wassertemperaturen das ganze Jahr 25–28 Grad. Der Winter von Mai bis ca. November ist relativ trocken, 25-28 Grad, der Sommer von Dezember bis April ist in der Regel sehr heiß und niederschlagsreicher. Optimale Reisezeit September bis Jänner. November bis April wird der Indische Ozean von Zyklonen heimgesucht. Kontrast von Ost- und Westküste: Im Westen ist es wärmer und es regnet weniger als im Osten.

Gesundheit Keine Impfungen notwendig.

Sicherheit Vor Taschendieben wird vor allem auf den Märkten in Port Louis, Grand Baie und Flic en Flac gewarnt.

Währung 1 Euro = 39,96 Mauritius-Rupien

Ausflüge In Port Louis, der Hauptstadt des Inselstaates, kann man im Blue Penny Museum die Briefmarken Blaue und Rote Mauritius bewundern. Highlights sind etwa eine Bootsfahrt im Black River Gorges National Park, der Besuch im Botanischer Garten. Per Katamaran geht’s zum Baden, Schnorcheln oder Parasailing auf die Île aux Cerfs.

Hoteltipp Das 5-Sterne-Hideaway LUX* Belle Mare an der Ostküste von Mauritius besteht aus 174 Suiten und 12 privaten Villen. Die Villen befinden sich etwas abgelegen an einer ruhigen Bucht mit Blick auf die Lagune. Preis für eine All-inclusive-Woche in einer Classic Junior Suite ab 2275 Euro pro Person (ohne Flug).

Hinweis Die Nebenkosten im Hotel sind sehr hoch, daher ist man mit All-inclusive gut beraten.

Info & Buchung reservations@luxresorts.com

Pauschalangebote für Mauritius haben etwa TUI, Dertour, Jahn Reisen und Ruefa Reisen im Programm. Details im Reisebüro oder hier.