So grün kann Kuba sein
Zigarren und Kuba sind untrennbar miteinander verbunden. Die besten der Welt sollen es sein, das sagen nicht nur die Kubaner. Der Tabakanbau gehört noch heute zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des karibischen Inselstaates.
Der beste Tabak für Zigarren soll aus Pinar del Rio kommen. Hunderte Trockenhäuser mit ihren charakteristischen Spitzdächern prägen das Bild der hügeligen Landschaft. 80 Prozent der Gesamtproduktion des Landes stammen aus der Provinz im Westen Kubas.
UNESCO-Auszeichnung
Aber die Region hat mehr zu bieten als nur den Tabakanbau und die Verarbeitung zu Zigarren. Touristen haben die Naturschönheiten längst entdeckt. Das Valle de Viñales, ein Nationalpark 30 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Pinar del Rio, der von der UNESCO 1999 als "Kulturlandschaft der Menschen" ausgezeichnet wurde, zieht Tausende an.
Privatzimmer
Luxus darf man sich in den rund 200 Casas particulares, so heißen auf Kuba die Privatzimmer, keinen erwarten. Aber ein Bad, ein WC, eine Klimaanlage oder ein Ventilator sind längst Standard. Ein Zimmer kostet pro Tag zwischen 18 und 38 €.
Aber auch einige staatliche und private Restaurants in und um Viñales bieten das landestypische Essen. Reis und Bohnen dürfen zu Rind- und Schweinefleisch, Huhn, Lamm, Meeresfrüchten oder Fisch ebenso nie fehlen wie frittierte Kochbananen. Und danach gibt es extrem süße Nachspeisen. Die Bewohner der Zuckerinsel Kuba sind süchtig nach Zucker.
Die Vegetation im Valle de Viñales ist beeindruckend. Riesige Palmen, Farne und Tabakfelder säumen die engen Straßen, umgeben von einer spektakulären Bergformation, der Sierra de los Órganos ("Orgelpfeifengebirge").
Tropfsteinhöhlen
Dazu locken Karsthöhlen samt Tropfsteinformationen die Besucher. Die Cueva del Indio kann mit einem Boot befahren werden, und die Caverna de Santo Tomás ist mit 46 Kilometern Ausdehnung gar das größte Höhlensystem Kubas.
Das Valle de Viñales ist zudem auch ein Wander- und Kletterparadies. Zu Fuß, mit einem Fahrrad oder auf dem Rücken eines Pferdes kann die Gegend erkundet werden. Touren werden im Touristenzentrum angeboten. Aber auch viele Besitzer der Casas particulares sind gerne behilflich bei der Vermittlung eines ortskundigen Führers.
Ein Land ist in froher Erwartung, jedenfalls jener Teil der Bevölkerung, der sein Geld mit dem Tourismus verdient. Von diesem ist ein so oder so ähnlich formulierter Satz oft zu hören: "Wir hoffen, dass sie bald da sind." Mit "Wir" sind die Kubaner gemeint, mit "Sie" die Touristen aus den USA.
Über 50 Jahre herrschte nach der Revolution von Fidel Castro Eiszeit zwischen dem größten Inselstaat der Karibik und dem nur 150 Kilometer entfernten größten Nachbarn. Mittlerweile ist die Entspannung auf diplomatischer Ebene aber auf Schiene.
Reisen nach Kuba sind für Amerikaner aber noch immer verboten, wenn man nicht eine Ausnahme (so etwa Familienbesuche) erfüllt. Zwar gibt es US-Touristen, die über den Umweg Mexiko oder Bahamas einreisen. Aber eine Massenbewegung ist das natürlich keine.
Schon heute gehört der Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Drei Millionen Besucher waren es vergangenes Jahr – eine ordentliche Steigerung zu den Vorjahren. Die Vorbereitungen auf den US-Massentourismus sind angelaufen.
Hotelprojekte
Auch in den großen Städten wurde einiges getan. In Havanna wurden die Gebäude auf den wichtigsten Plätzen wie Plaza de la Catedral oder Plaza Vieja auch im Hinblick auf die 500-Jahr-Feier der Stadtgründung im Jahr 2019 renoviert. Das Kapitol ist gerade eingerüstet. Auf der Uferpromenade Malecón warten aber noch zahlreiche Prachtbauten auf die Restaurierung.
Mangelwirtschaft
Es herrscht in Kuba aber nicht nur Mangel an Geld für die Renovierung historischer Bauten. Weil das Wirtschaftsembargo der USA aufrecht ist, fehlt es an allen Ecken und Enden. Die Verkehrsinfrastruktur ist schlecht, die legendären US-Oldtimer (Bild unten), aber auch russische Rostbomber prägen das Straßenbild.
Aber gerade der Mangel macht auch den Flair der Karibikinsel aus. Und den wird sich das Land auch noch länger bewahren – zumindest, bis den Touristen aus den USA das Reisen nach Kuba erlaubt sein wird.
Anreise Direktflug mit Condor ab Wien nach Varadero jeden Freitag ab 6. November. Via Frankfurt 3 x pro Woche nach Varadero und 4 x nach Havanna, via München 2 x/Wo. nach Varadero.Tel: 01/ 585 363 145, www.condor.com
Einreise Neben einem noch sechs Monate gültigen Reisepass benötigt man für einen Aufenthalt bis 30 Tage eine Touristenkarte (erhältlich bei der kubanischen Botschaft in Wien, Reisebüros, Fluglinien) und eine für Kuba gültige Krankenversicherung
Währung Pesos convertible (=CUC) sind nur in Kuba legal erhältlich. Die Währung ist an den US-Dollar gebunden. Euros in kleinen Scheinen zum Umtauschen mitnehmen! Bankomatkarten funktionieren nicht, Kreditkarten nicht immer.
Pauschalangebote TUI bietet mehrere Rundreisen (7 Nächte ab 579 € und 12 Nächte ab 1139 €) mit dem Programmpunkt Viñales-Tal. Außerdem gibt es auch Selbstfahrerreisen mit Mietwagen und Übernachtungen u. a. in Casas particulares im Kuba-Programm (7 Nächte ab 349 €). Dazu kann ein Badeurlaub in Varadero gebucht werden, z. B. 1 Wo. im 5*-Paradisus Princesa del Mar Resort & Spa ab 858 € p. P. /all inklusive. www.tui.at
Restaurant-Tipp Restaurant Balcón del Valle, mit herrlichem Ausblick über das Valle de Viñales.
Hotel-Tipp Havanna: 4*-NH Capri La Habana, eine Nacht mit Frühstück im Doppelzimmer pro Person ab 54 €. www.nh-hotels.de
Auskünfte www.cubainfo.de, www.autenticacuba.com, www.casaparticular.com
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