Kitzsteinhorn: Gletschertrip mit Zugabe

Kitzsteinhorn: Gletschertrip mit Zugabe
Mit ehrgeizigem Vater wird der erste Schneebesuch zum Skidebüt. Valentin nimmt es gelassen.

Erste Schritte im Schnee verlieren nie an Zauber. Man ist dem Kind in sich nahe und jenem an der Hand: Valentin, 21 Monate, neugierig wie ein Welpe und unerschrocken wie eine Pistenraupe, stapft im dicken Overall auf das Alpincenter-Plateau des Skigebietes Kitzsteinhorn. Blick stur auf die eigenen Füße gerichtet, die bei jedem Schritt ein wenig versinken, bei jedem Heben ein wenig Weiß in die Luft wirbeln. Valentin übersieht die Skifahrer-Horde, alle aufgeregt vor den ersten Schwüngen. Der Vater hält den Weg frei, aufgeregt vor dem ersten Schwung seines Sohnes.

Vater will Sohn auf seiner zwölften Reise des Jahres die Basis österreichischen Selbstbewusstseins zeigen. Dass Ski fahren erst mit zweieinhalb funktioniert, wie befragte Skischulen behaupteten, hält Valentins Vater für eine List, die Westösterreichern Vorsprung gegenüber Wienern sichert. Früh übt sich, wer einmal ein übermotivierter Fußball-Papa werden will.

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Für eine brauchbare Schneedecke muss man derzeit hoch hinaus. Kaprun hat das Kitzsteinhorn, das einen Gletscher hat. Der verkauft sich gerne als ganzjähriges Schneeabenteuer. Zwei zusätzliche Gletscherbahnen sind in Bau, die Bergstation wurde zum Gletscher-Erlebnispark ausgebaut, von Nationalpark-Film bis "Top of Salzburg"-Ausblick. Ein neu gestalteter Stollen mit Infos von Kristallen bis Tauerngold führt 360 Meter leicht bergab in den Berg und zu einem Highlight: Als Daunenoverall-Valentin – abstehende Arme, Beine leicht gegrätscht – auf die Aussichtsplattform tritt, öffnet sich der Mund. Der Blick in die Hohen Tauern, auf ungezählte Dreitausender, überwältigt den Abenteurer, auch ohne zu wissen, dass er auf einen gewissen "Großglockner" schaut.

"Schnee ist weiß, wo nicht Menschen sind. Schnee ist weiß für jedes Kind."

Joachim Ringelnatz, dt. Dichter

Ganzjahres-Schneemekka

Vor der Erkundung des Gerätes soll Valentin mit dem Untergrund vertraut werden. Die "Ice Arena" mit Liegestühlen und Eisbar ist mittlerweile Mekka für Touristen, die Schnee nur aus Disneyfilmen kennen. Vor allem arabische Gäste pilgern im Sommer in die Region Zell am See/Kaprun und freuen sich wie kleine Kinder über ersten Schneekontakt. Kleinkind Valentin freut sich erst, findet dann Schnee zu kalt, Fäustlinge aber zu gefühlsunecht. Und will nicht einsehen, dass dem Vater beim Rodelziehen auf über 3000 Meter der Turbo versagt.

Selbst schließt er beim Mittagessen im Gipfelrestaurant trotz Panorama und Pommes außerplanmäßig die Augen. Skidebüt verschoben, zurück ins Quartier. Nach den teils schicken Hotels vergangener Monate notiert der Vater in der Pension Ripper wieder einmal, dass man wirklich öfter im "Zimmer-mit-Frühstück"-Segment urlauben sollte. Zimmergestaltung handmade, Frühstück ohne Schnickschnack, dafür mit Plauderei, bodenständiges Wohlfühlen. Und ein pedalbetriebener Tret-Traktor vor der Haustür.

Am zweiten Tag kein Aufschub mehr. Im Intersport-Shop auf 2800 Meter versteht der freundliche Alex das Ansinnen: Wir probieren Skiherumrutschen. Valentin liebt Schuhanziehen und als die 26er-Klötze an die Füße geschnallt sind, klackert er grinsend herum. Auch die Helmprobe glückt. Der Vater hat gedacht, dass der Sohn an diesem Punkt das Abenteuer abbricht, so aber geht er nun, links Ski, rechts Kind, mittig stolze Brust, raus in den Schnee.

In die Bindung, Valentin grinst. Erster geschobener Meter, Valentin kippt nach hinten, Vater richtet Sohn auf, hysterisches Lachen. Zehn Minuten geht es hin und her, ein bisschen runter und wieder rauf. Rutschen an Vaters Hand, Stehen ganz alleine. Vaters Ekstase ist Valentin peinlich. Erstmals geniert er sich für ihn. Sie werden ja so schnell erwachsen.

Das Resümee aus Valentins Reisejahr erscheint am 4. Jänner in der Reisebeilage des KURIER.

Kitzsteinhorn: Gletschertrip mit Zugabe
Anreise Mit den ÖBB täglich nach Zell am See, nach Kaprun weiter mit dem Bus.www.oebb.at

Unterkunft Das „Schnee Okay LAST MINUTE“-Package für 3 Nächte be- inhaltet Unterkunft, 3-Tage-Skipass für alle Liftanlagen der Region und Ermäßigung beim Skiverleih. Preise: 3 N/HP im 4*-Hotel ab 346€ p.P., im 3*-Hotel ab 277 € p.P.; 3 N/F in der Pension ab 196 € p.P.; Apartment ohne Verpflegung 187 €/P. Gilt zu folgenden Terminen: 9. 1.– 1. 2., 13.–29. 3., 7. 4.–25. 5. 2015.
– Info und Buchung: Zell am SeeKaprun, 06542 / 770, www.zellamsee-kaprun.com

Kitzsteinhorn Neben dem Skigebiet gibt es die Gipfelwelt mit Cinema 3000, Nationalpark Gallery im Stollen, 2 Aussichtsplattformen, Restaurant, die Ice Arena und ab Jänner das Ice Camp presented by Audi quattro. Ticket inkl. Berg- und Talfahrt (nur ohne Ski-Ausrüstung): 35 €/Erw., Kinder ab Jahrgang 2009 gratis. www.kitzsteinhorn.at

Ski & Tauern Spa Die Tageskarte für alle Liftanlagen der Region Zell am SeeKaprun kostet für Erwachsene 47 € (3 Tage 134,50 €). Für Wellness-Fans bietet sich die Therme „Tauern SPA“ an (Tages- karte ab 26 €/Erw., Kinder bis 3 J. gratis). Das Thermenhotel bietet (9. 1.–12. 4.) eine Pauschale: Fr.–So. 2 N/HP im DZ Premium, inkl. Therme, Hotel Panorama SPA für Hotelgäste, Kinderbetr. ab 3 Jahren; ab 692 € für 2 Erw. und 1 Kind.

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