Luxushotel in Angkor

Der Türsteher in der Tracht der Wachen des kambodschanischen Königshofes, mit Mütze und Pluderhose, reicht auf einem Silbertablett gekühlte Handtücher. Der König persönlich erteilte eine Ausnahmegenehmigung für die Uniformen. Im "Raffles Grand Hotel d’Angkor" betritt der Gast eine Welt von gestern – die der kolonialen Vergangenheit Kambodschas.

Nicht, dass dies die gute alte Zeit für das Land gewesen wäre, aber die Kolonialherrscher hinterließen in Asien einige wunderbare Hotels, die heute zu den Top-Häusern der Welt zählen. Eines der zu Unrecht weniger bekannten Grand Hotels ist das Raffles, fünfzehn Fahrminuten von den monumentalen Tempeln von Angkor entfernt.

Die Vergangenheit wird im Hotel stilsicher und aufwendig zelebriert. Das Hauptgebäude und die beiden Seitenflügel in schönstem Art déco mit asiatischem Einfluss beherbergen 119 Zimmer, Suiten und Villas. Die schwarz-weißen Bodenkacheln sind teils noch original, ebenso die Badewannen mit Messingfüßen und die silbernen Kerzenhalter in Elefantenform. Sogar der alte, eiserne Fahrstuhl ist in Betrieb. Die historische Kabine rattert die Etagen zwar so langsam hinauf, dass man zu Fuß schneller wäre. Doch der liebenswürdige Lift-Boy freut sich dermaßen über jeden Fahrgast, dass man ihm den Spaß nicht nehmen will.

Elephant Bar

Der "Afternoon Tea" ist ein Muss. Auch wer nicht im Haus wohnt, sollte sich abends Zeit für einen Drink in der "Elephant Bar" nehmen. Die Bar wurde originalgetreu renoviert und sieht immer noch aus wie damals. Als Charly Chaplin und Charles de Gaulle auf einen "Singapore Sling" hier waren. Der berühmte Cocktail wurde in den 1930er- Jahren im Stammhaus der Raffles-Kette in Singapur kreiert.

Der 35 Meter lange Pool ist der größte im Land, wurde den Wasserbecken der alten Khmer-Könige nachempfunden. Ermattet vom Tempelbesichtigen – in Siem Reap hat es selten weniger als 30 Grad – empfiehlt sich nachmittägliche Entspannung am Pool, inmitten des 15 Hektar großen französischen Gartens.

Die 305 Mitarbeiter sprechen besser Englisch als in den meisten thailändischen Hotels. Sie sind es, die dem Gast dieses luxuriöse Gefühl von Geborgenheit geben, wie es für Grand Hotels typisch ist. Aber keine Sorge, trotz aller Tradition bietet das Haus die Annehmlichkeiten moderner Technik.

Das Anwesen wurde 1932 von den französischen Eigentümern als Luxusherberge für die die ersten finanziell gut situierten Touristen eröffnet. Das Hotel hat, ebenso wie das ständig von Kriegen heimgesuchte Land, eine wechselvolle Vergangenheit.

Nach den glorreichen Anfangsjahren okkupierten die Kader des kommunistischen Mörder-Regimes von Pol Pot das Anwesen. In den 1980er-Jahren besetzte das vietnamesische Militär das Haus. 1997 erstrahlte das Grand Hotel wieder im alten Glanz. Die Raffles-Kette hatte das Haus übernommen und behutsam renoviert. So wurde bei den Sanierungsarbeiten die verloren geglaubte einzigartige Glocke eines alten buddhistischen Klosters ausgegraben, die Mönche vor den Khmer Rouge im Hotelgarten versteckt hatten.

Limousine

Zu den weltberühmten Tempelanlagen des untergegangenen Königreichs von Angkor können Sie sich auch im Tuk-Tuk fahren lassen. Ist aber wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und der Hitze nicht empfehlenswert. Wesentlich komfortabler ist es, Sie buchen im Hotel eine Limousine (mehrere Preisklassen zur Auswahl) samt Fahrer und einem Führer. Sie werden die Annehmlichkeit eines klimatisierten Gefährts und gekühlter Wasserflaschen auf der Fahrt von einem Tempel zum nächsten sehr schätzen.

Höhepunkt einer Reise nach Angkor ist ein Kerzenlicht-Dinner bei den Tempeln. Beim Flackern der Kerzen wirken die steinernen Statuen der Götter und Tänzerinnen noch mystischer als im Sonnenlicht. Der Spiritualität der riesigen Anlage der alten Khmer-Könige können sich auch weniger romantische Gemüter nur schwer entziehen. Ein nächtliches Dinner ist außerdem die einzige Möglichkeit, fast alleine und nicht mit Tausenden Touristen durch die Tempelanlagen zu wandeln. So wie Hauptdarstellerin Angelina Jolie im Hollywood-Film "Tomb Raider". Das Raffles-Team organisiert alles. Vom Dinner zu zweit (Kostenpunkt einige Hundert Dollar) bis zum Firmen-Event für bis zu 1000 Personen.

Info

AnreiseZ. B. ab Wien mit Austrian direkt nach Bangkok.www.austrian.com, Weiterflug mit Bangkok Airways nach Siem Reap (50 Minuten), www.bangkokair.com

Beste Reisezeit November bis März, heißester Monat ist April, Regenzeit April bis Oktober

Währung/Preisniveau Landeswährung ist der Riel, bezahlt wird aber überall mit US-Dollar, 1 USD = 0,92 €. Visum bei Einreise 20 USD, Tageseintritt Angkor 20 USD, 3-Tages-Ticket 40 USD

Raffles Grand Hotel d’Angkor
Luxus-Hotel am Stadtrand von Siem Reap im Art-Déco-Stil mit asiatischem Einfluss, 119 Zimmer, Suiten und Vilas. 15 Fahrminuten vom Flughafen und von den Tempelanlagen von Angkor entfernt. Stadtzentrum mit Märkten und Restaurants in Gehweite. 1932 eröffnet, 1997 von der Hotelkette Raffles übernommen und aufwendig saniert. 15 ha Gartenanlage, 35 Meter langer Pool. Drink in der „Elephant Bar“ und Afternoon Tea sind ein Muss. www.raffles.com

Angebote Z. B. bei Dertour und TUI. Letzterer offeriert im Raffles d’Angkor 7 Tage mit Frühstück und Flughafen-Transfers ab 1814 €. Details im Reisebüro.

Auskünfte
Kambodscha Tourismus, www.tourismcambodia.com/