Das größte Labyrinth der Welt
Nicht laufen, schlendern ist hier angesagt. Und verirren ist erwünscht. Spätestens nach einer Stunde finden wir den Ausgang. Zur Not hätten wir auch einen Plan und eine Telefonnummer mitgehabt, um Hilfe zu rufen.
60.000 Bambusse (25 verschiedene Sorten) ließ der italienische Kunstmäzen auf seinem Grundstück in Masone bei Parma zu einem gigantischen Irrgarten pflanzen. Mit sieben Hektar – zehn Fußballfelder – ist das neu eröffnete Labyrinth das größte der Welt, versichert Franco Maria Ricci, der auch gleich ein Museum für seine fantastische Kunstsammlung in die Mitte des Bambusgartens bauen ließ. Investition: 10 Millionen Euro.
Der 77-jährige bekannte italienische Designer und Verleger erfüllte sich damit einen Kindheitstraum. „Mich haben schon als Kind die Spiegelkabinette der Schausteller auf Jahrmärkten fasziniert.“ Später, als Student der Geologie, habe er dann bei Ausgrabungen unterirdische Labyrinthe entdeckt.
Schließlich war es seine Freundschaft mit dem blinden argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges ( 1986), in dessen Erzählungen oft Labyrinthe vorkamen, die Riccis Leidenschaft wieder entfachte. Zehn Jahre hat die Verwirklichung seines Traums gedauert. Freudig begrüßt der Besitzer, der täglich durch sein Museum und sein Labyrinth schlendert, seine Gäste. Die sollten sich einen Tag für den Ausflug Zeit nehmen. Und die 500 Werke umfassende Kunstsammlung im Museum, das Spitzenrestaurant oder das Café im Innenhof, den Shop mit köstlichen Produkten der Region und die pyramidenförmige Kapelle besuchen. Einige Gästezimmer für Übernachtungen sind noch in Planung. Platz genug ist auf dem großen Areal.
Info: Bambus Labyrinth Die Kunstsammlung von Franco Maria Ricci und das größte Labyrinth der Welt sind sehenswert. Strada Masone 121, 43012 Fontanellato (Parma), www.francomariaricci.com
Kommentare