Paradiesische Action auf Bali

Paradiesische Action auf Bali
Auf der "Insel der Götter" setzen Touristiker auf Abenteuer, Aktivitäten und Alltag. Hier entsteht der weltweit teuerste Kaffee.

Ungefähr 20.000 Tempel machen Bali zur "Insel der Götter und Dämonen". Die meisten sakralen Bauten, die auf Felsen entlang der Küste, an Seen, zwischen Reisfeldern, auf Bergspitzen oder an Straßenrändern in den Himmel ragen, sind allerdings keine Relikte früherer Tage, sondern belebte Stätten der Verehrung – ständig geschmückt mit frischen Blumen und geflochtenen Opferfiguren –, weil Balinesen vor allem tief gläubige Hinduisten sind und deren Leben von morgens bis abends von ihrer Religion bestimmt ist. Doch Bali hat nicht nur eine kulturelle und spirituelle, sondern auch noch eine eher unbekannte Seite zu bieten, die insbesondere abenteuerhungrige und sportbegeisterte Urlauber freuen wird.

Hoch oben in den Bergen Zentral-Balis wird man dem Trend zum Action-Urlaub gerecht. Jhoni Harrisandi lässt Adrenalin-Junkies mit sogenannten "Fin-Komodo"-Geländewagen durch den Dschungel flitzen. Auf 1200 Metern Seehöhe betreibt der ehemalige Touristenführer inmitten weitläufiger Reisterrassen und steiler Kaffee- und Kräuter-Plantagen das neu gegründete "Munduk Wilderness Camp", damit der Spaßfaktor im Urlaub nicht zu kurz kommen kann. "Ich hab’ in den vergangenen Jahren festgestellt, dass vor allem die Europäer den Drang zu Abenteuer verspüren. Am beliebtesten sind dabei Ausflüge mit Pferd, Kanu, Fahrrad und Jeeps", erklärt Harrisandi. Obwohl die Anreise zu seinem Abenteuer-Camp etwas beschwerlich und mancher Busfahrer nicht hundertprozentig zielsicher ist, zahlt sich eine Highspeed-Rallye durch das hoch gelegene Bali aus.

Wilder Ritt

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Reisereportage, Bali, Indonesien, Dschungel, Vulkan, Insel
Der wilde Offroad-Ritt (ab 75 €) hat es in sich und bietet viel Nervenkitzel. Die Mini-Jeeps sind für das holprige Gelände gut gefedert, leicht zu bedienen, leistungsstark und sicher, um steile Hänge und steinige Hindernisse zu überwinden. Schon nach wenigen Minuten auf Sandstraßen steht die erste Bergprüfung bevor, die für uns unüberwindbar scheint. Doch unsere balinesischen Tourbegleiter strahlen – vermutlich wie jeden Tag – Zuversicht aus und helfen tatkräftig mit, wenn unsere Geländeautos tatsächlich auf einem großen Stein aufsitzen.

Eine Kombination aus langen Gleitpassagen und anspruchsvollen Hügeln lässt vor allem Männerherzen höher schlagen. Je länger die Tour dauert, umso mutiger werden wir auf dem Weg durch das unwegsame Gelände. Zwischenstopps bei einem idyllischen See, um die Buggys kurzfristig gegen Kanus zu tauschen, bei Reisterrassen, vor einem Wasserfall, in einer Kaffeeplantage und im Urwald runden die mehrstündige Dschungeltour ab.

Luxuskaffee

Am Ende – wieder zurück im Camp – dürfen wir als Draufgabe (sozusagen als kleine Belohnung) den teuersten Kaffee der Welt verkosten, der deswegen so speziell ist, weil er durch die Schleichkatze auf nicht ganz appetitliche Weise hergestellt wird. Sobald der sogenannte "Fleckenmusang" die roten Kaffeekirschen gegessen hat, verdaut er nur das Fruchtfleisch, nicht die Bohnen. Die werden schließlich im Magen fermentiert. Die ausgeschiedenen Bohnen kommen dann als "Kopi Luwak", wie der exklusive "Katzenkaffee" heißt, um mehrere Hundert Euro pro Kilogramm in den Handel.

Die teuersten Lebensmittel der Welt

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INDONESIA LUWAK COFFEE
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THAILAND BLACK IVORY COFFEE
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To match feature MOROCCO ARGAN
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JAPAN FUGU GLOBEFISH STRANGE FOOD
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Kobe beef is displayed in a restaurant in Ornago n
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Matsutake mushrooms are displayed on greengrocer's
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An Yanshi, wearing a panda costume, displays a jar
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TO MATCH FEATURE STORY IRAN-CAVIAR
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Rothschild
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Château Lafite 1787, Jefferson
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BRITAIN SCIENCE CULTURED BEEF BURGER

Gleich am nächsten Tag – noch vor Sonnenaufgang – heulen schon wieder die Motoren. Während unsere Langschläfer in ihren strohbedeckten Bungalows in der Hotelanlage "Puri Bagus Lovina" zurückbleiben, lassen wir uns mit traditionellen Bali-Fischerbooten auf das offene Meer hinausbringen, um Delfine in freier Wildbahn beobachten zu können. Was als besonderes Naturschauspiel angepriesen wird, entpuppt sich aber als touristisches Massenspektakel. Mindestens fünfzig Boote aus verschiedenen Richtungen steuern den gleichen Meeresabschnitt an, in dem die Delfine vermutet werden.

Paradiesische Action auf Bali
Reisereportage, Bali, Indonesien, Dschungel, Vulkan, Insel
Als mehrere Tiere auftauchen, um gleich wieder im Meer zu verschwinden, beginnen alle Kapitäne die Jagd nach dem besten Blick auf die Delfine. Was vielleicht für Tiere störend wirkt, sehen die Bootsführer locker: "Die Delfine amüsieren sich, sonst würden sie am nächsten Morgen nicht wiederkommen", behauptet ein Kapitän.

Religion

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Nicht nur Natur, sondern auch Kultur kann man auf Bali erleben. Auf der 5600 Quadratkilometer großen Insel gibt es vermutlich mehr Tempelanlagen als Wohnhäuser. Der "Pura Besakih" am Südwesthang des noch aktiven Vulkans Gunung Agung gilt als der Muttertempel und ist die bedeutendste hinduistische Anlage in Südostasien, die im achten Jahrhundert gegründet wurde und auf zirka 950 Metern Seehöhe liegt. Die gesamte Anlage besteht aus 30 Einzelkomplexen mit mehr als 200 Gebäuden, zu denen mehrstufige Tempeltürme, Schreine, offene Pavillons und andere geschlossene Bauten gehören.
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Aus kultureller Sicht sehenswert ist auch Ubud Village, das nach dem dort gedrehten Hollywood-Film "Eat, Pray, Love", mit den Oscar-Preisträgern Julia Roberts und Javier Bardem in den Hauptrollen, einen Hype erlebte. Trotzdem hat es nichts von seinem beschaulichen Bali-Flair verloren. Die bekannte Künstlerstadt hat nicht nur viele Läden mit regionaler Handwerkskunst, sondern auch gute Restaurants, Kaffeehäuser und Märkte zu bieten.
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Gleich am Stadtrand liegt ein schmaler Urwald-Streifen, in dem unschuldig dreinschauende, balinesische Makaken leben. Die grauhaarigen Miniaffen wirken niedlich. Bei ihrem Anblick könnte man fast Mitleid bekommen. Doch sie sind hinterlistig und gierig. Sie lauern, um Erdnüsse, Bananen oder andere Früchte zu ergattern. Nicht einmal Fotoapparate sind vor den kleinen Biestern sicher.

Natur- und Kulturinteressierte kommen auf Bali genauso wie sportbegeisterte Urlauber auf ihre Kosten. Sowohl für Läufer als auch Surfer entpuppt sich die Insel als ideales Freizeit-Paradies. Einerseits, weil endlos lange Strände viel Auslauf bieten. Andererseits, weil der nicht ganz ungefährliche Ozean optimale Voraussetzungen für das Wellenreiten bereit hält.

Dorfleben

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Reisereportage, Bali, Indonesien, Dschungel, Vulkan, Insel
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Wer Sport meidet, aber nicht untätig in der Sonne liegen will, macht einen Abstecher nach Tunjuk. In dem kleinen Dorf inmitten der Insel leben Dutzende Reisbauern, die nach wie vor ihre jahrhundertealte, balinesische Tradition pflegen. Gäste können gegen Geld bei Einheimischen wohnen, beim Reisanbau mithelfen, die raffinierte Flechtkunst für die Herstellung von Opfergaben erlernen oder auf Kokospalmen klettern. "Taman Sari Buwana Farm" ist nicht nur ein touristisches Angebot, sondern auch ein Sozialprojekt, mit dem die Dorfgemeinschaft ihren Kindern eine bessere Ausbildung finanzieren will.

Egal ob uneingeschränkter Meerblick oder Panoramaaussicht auf grüne Reisfelder, ruhige Atmosphäre oder Lounge- Clubs für Nachtschwärmer, tropische Relaxingzonen oder exklusive Ausstattung – Bali hat für jeden Geschmack und Geldbeutel das passende Hotel im Repertoire. Während im Norden günstigere, familienfreundliche Hotelanlagen entlang der Küste angesiedelt sind, ragen im Süden moderne und luxuriöse Hotelkomplexe samt Privatstrand in den Himmel, die im Hochpreissegment zu finden sind. Wer die Ruhe sucht, kann gegen Aufpreis auch in den abgegrenzten Villen im eigenen Whirlpool entspannen und sich vom persönlichen Butler bedienen lassen.

Entspannung

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Fünf-Stern-Hotel "The Mulia", exklusiv, erst wenige Monate offen, riesige Hotelanlage mit allen Extras, die man sich wünscht.
Wer riesengroße Hotelanlagen, die auf gehobenen Massentourismus abzielen, mag, wird sich im Fünf-Stern-Resort „The Mulia“ in Nusa Dua durchaus wohlfühlen. Das Jüngste unter den balinesischen Luxushotels besitzt einen überdimensionalen Außenbereich, der so groß ist, dass man ohne Beschilderung die Orientierung verlieren kann.

Was weniger gefällt, sind mehrere, meterhohe Betonwände in den umliegenden Gärten, die zwischen Palmen, Wiesenflächen und Sträuchern hellbeige hervorstechen. Das Meer, sieben Swimmingpools und zahlreiche Bars liefern die nötige Abkühlung. Luxuriös sind nicht nur die 100 Suiten und mehr als 100 Villen, sondern auch die über 500 Standardzimmer ausgestattet. Insgesamt 20 Behandlungsräume stehen im noblen Spa-Bereich zur Verfügung. „Deluxe Room Mulia Grandeur“ kostet ab 122 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer.

Paradiesische Action auf Bali
Hotel "W Retreat & Spa Bali".
Schick, hipp und stylisch ist dagegen das „W Retreat & Spa“ in Seminyak. Wer „W“ bucht – egal ob in London, Paris, New York oder Bogota –, weiß, was ihn erwartet. Im Fünf-Stern-Resort dominieren großflächige Bilder, knallige Farben und loungige Ruhezonen. Vor allem junges Publikum (24 bis 45 Jahre) fühlt sich hier zu Hause. Immerhin verfügt das „W“ über den „Woo-Bar“-Club, der zu den fünf angesagtesten Locations auf Bali zählt. In der Nähe sind weitere Bars und Clubs zu finden. „Wonderful Gardenview Retreat“ kostet ab 200 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer.
Paradiesische Action auf Bali
Anreise Die taiwanesische Fluglinie „China Airlines“ bietet ab Wien die kürzeste Anreisemöglichkeit an. Bis Ende Oktober drei Mal pro Woche von Wien über Taipeh (Taiwan) nach Bali, im Winter zwei Mal wöchentlich. Hin und retour ab 830 € (inklusive aller Taxen),www.china-airlines.at

Beste Reisezeit von Mai bis Oktober. Von November bis März/April ist Regenzeit. Da muss man auch mit heftigem Monsunregen rechnen. Ganzjährig tropisches Klima bei mehr als 30 Grad Celsius. Nachts kühlt es auf ungefähr 20 Grad ab.

Gesundheit Empfohlene Impfungen sind Hepatitis A und Hepatitis B, Typhus sowie Masern, Mumps & Röteln (MMR).

Preisniveau/Währung Indonesische Rupien (IDR), ein Euro sind 12.600 IDR. Ein Bier kostet ab 20.000 Rupien.

Highlights Munduk Wilderness Camp, www.mundukwilderness.com
– Taman Sari Buwana Farm, www.balivillagelife.com

Pauschalangebote von FTI. Private Rundreise „Bali – Insel der Götter“, Variante sechs Tage/fünf Nächte ab 508 € pro Person/Tour im Doppelzimmer. Der genaue Reiseverlauf ist unter www.fti.at zu finden.

Auskünfte Indonesisches Tourismusbüro (Bali) Frankfurt, +49/69 17 53 71-048, www.tourismus-indonesien.de

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