In Bad Mitterndorf die Seele baumeln lassen
Seine Kindheit in Bad Mitterndorf hat Hubert Neuper vorwiegend im Wald verbracht. "Wir haben Indianer und Robin Hood gespielt, Baumhäuser gebaut." Es gab nur zwei Regeln damals: "Zuerst Schulaufgaben zu machen und abends, wenn es dunkel wurde, zu Hause zu sein."
Baumhäuser bauen kann man in der weitläufigen Gegend im steirischen Salzkammergut immer noch: generell ein idealer Fleck für Familienurlaube. Der ehemalige Skisprungstar sagt: "Die Zeit, in der wir jetzt leben, ist von Hektik und Gasgeben geprägt. Geld zu verdienen, ist scheinbar der einzige Wert. Hier in Bad Mitterndorf haben die Menschen die Chance, dass die Seele nachkommt."
Um bei Schönwetter etwas zu unternehmen, sei keine Fantasie gefragt, betont der 52-jährige Unternehmer. Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen ist die herrliche Tauplitzalm mit ihren sechs Bergseen. Entweder fährt man mit dem Auto die Alpenstraße hoch oder benützt die Bergbahn.
Für härter Gesottene bietet sich der imposante Grimming an. "Er ist der größte Monolith Europas", schildert Neuper. Auch im Toten Gebirge gibt es anspruchsvolle Touren. Wanderurlaube für Singles und Alleinreisende bietet etwa das Hotel Kanzler an.
Mitterndorf steht zudem für Radtouren: In der Ebene geht es sanft durch saftige Wiesen, auf steinigen Wegen hoch in die Alpen. Sogar um den Dachstein herum führt eine Tour – wenn die Kondition super ist.
Kraftplatz
Hupo Neuper hat zum Entspannen einen Lieblingsplatz: Der Ödensee, ein Juwel, "wo die Energie der Natur noch wirkt". Seine Frau Claudia bevorzugt die romantische Seewiese am Altausseer See. "Das ist wirklich ein Kraftplatz."
Regenreich kann das Salzkammergut aber auch sein. "Da geht man Schwammerlsuchen. Regen ist nur im Kopf lästig. Die Luft ist herrlich frisch. Wenn du zurückkommst, bist du einfach zufrieden. Das ist wichtig für die Erdung."
Jederzeit haben Urlauber die Möglichkeit, in die Grimmingtherme beim Hotel Aldiana einzutauchen – oder das alte Heilbad Heilbrunn zu frequentieren.
Der Kern von Mitterndorf selbst ist geprägt von den alten typischen Holzhäusern mit Veranden und reichlich Blumenschmuck. Einen Abstecher sollte man ins exquisite Trachtengeschäft Wohlmuther machen.
Spezialitäten
Kulinarisch sticht die hervorragende Art, Knödel zu machen, hervor: Pikant oder süß. Auch das Krapfenmachen wird zelebriert. Die Spezialität im Seen-reichen Salzkammergut aber sind Forellen und Saiblinge, frisch zubereitet oder geräuchert. Wer’s bodenständig liebt: Ein Erdäpfelkoch mit viel Zwiebeln und Fett, mit Rahmsuppe zum Dazulöffeln. "Das war früher ein Arme-Leut’-Essen", erinnert sich Neuper.
Was er besonders hervorhebt, ist die klein strukturierte Hotellerie. "Du bist schnell aufgenommen, einheimisch im Urlaub."
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