Russland: Reisetipps für Fußballfans
Visa-Erleichterung für Ticket-Inhaber, rasche Registrierung vor Ort nötig
Am 14. Juni ist Anpfiff zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Wer sich die Spiele vor Ort anschauen möchte, sollte bezüglich Anreise und Aufenthalt einige Formalitäten beachten. "Während der WM gelten für Fußball-Fans vereinfachte Bestimmungen für Einreise und Aufenthalt – jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen", erklärt ÖAMTC-Touristikerin Kristina Tauer. "So muss mit dem Kauf des Fußballtickets eine sogenannte 'Fan-ID' beantragt werden. In Kombination mit einem gültigen Reisepass kann man sich damit im Zeitraum zwischen 4. Juni und 25. Juli 2018 visumsfrei in Russland aufhalten." Die "Fan-ID" sollte man immer zusammen mit dem Ticket und dem Reisepass griffbereit haben – so ausgestattet kann man auch die Sonderzüge, die zwischen den Spielstätten verkehren, kostenlos nutzen. "Reisende müssen sich außerdem in den Städten der Spielaustragungen binnen 24 Stunden registrieren lassen – entweder durch das Hotel oder die einladende Person bzw. Organisation", sagt die Expertin.
Strenge Vorschriften für Autofahrer – Dokumente und Verkehrsregeln im Überblick.
Wer mit dem eigenen Auto anreist und vor Ort unterwegs ist, sollte den österreichischen Führerschein und Zulassungsschein mit an Bord haben – inklusive einer russischen Übersetzung (diese ist kostenpflichtig an der Grenze erhältlich). Die Mitnahme eines Internationalen Führerscheins, der beispielsweise an den ÖAMTC-Stützpunkten erhältlich ist, wird empfohlen. Außerdem benötigen Reisende die kostenpflichtige große Grüne Versicherungskarte, in der das Länderkürzel "RUS" eingetragen ist. Das Nationalitätenkennzeichen "A" muss auch bei EU-Kennzeichen zusätzlich gut sichtbar am Fahrzeug angebracht werden.
"Die russischen Verkehrsbestimmungen unterscheiden sich teils stark von den österreichischen und sollten daher unbedingt vorab in Erfahrung gebracht werden", empfiehlt die ÖAMTC-Expertin. So besteht in Russland keine generelle Mautpflicht – einige Straßen sind jedoch streckenweise mautpflichtig (darunter M1, M3, M4 und M11). "Zur verpflichtenden Pkw-Ausstattung gehört auf russischen Straßen neben Warndreieck und Verbandszeug auch ein Feuerlöscher", sagt Tauer. "Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen liegt bei 110 km/h, außerorts 90 km/h und innerorts 60 km/h." Wichtig für Fans, die gern ein Bier zum Spiel trinken: Die Promillegrenze beträgt 0,35. Sowohl Alkoholvergehen als auch Tempoverstöße werden hart bestraft. Das Telefonieren am Steuer ist tabu.
Weitere Infos zur WM-Reise nach Russland sind in der ÖAMTC-Länder-Info unter www.oeamtc.at/laenderinfo zu finden. Da Russland zum Schutzbrief-Geltungsbereich gehört, sind Inhaber im Ernstfall abgesichert. Die Nothilfe kann direkt per App angefordert werden – nähere Infos unter www.oeamtc.at/schutzbrief.
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Vom Flughafen in die Stadt
In Moskau ist der beste Weg vom Flughafen in die Stadt der Aeroexpress: ein Schnellzug mit direkter Verbindung zur Innenstadt. Sehr beliebt sind im ganzen Land aber auch größere Taxis, sogenannte Marschrutki, die man sich mit mehreren Personen teilt. In der Regel fahren sie eine feste Strecke ab, halten aber nach Absprache auch da, wo es den Fahrgästen besser passt.
Natürlich können Russland-Besucher auch mit einem regulären Bus fahren, um in die Stadt zu kommen. Ein Taxi bringt Reisende ebenfalls ans Ziel, allerdings empfiehlt es sich, eines per App zu rufen (z.B. Uber, Rutaxi or Yandex Taxi), da dies wesentlich günstiger ist. Nicht wundern: Uber und Yandex Taxi gehören zu demselben Unternehmen und so kann es durchaus vorkommen, dass trotz Uber-Buchung ein Yandex-Fahrzeug zur Abholung vorfährt. Die Dienste der Taxifahrer am Ausgang des Flughafens sollten Reisende hingegen keinesfalls in Anspruch nehmen, da diese in der Regel extrem teuer sind.
Mobil in Russland
Bus und U-Bahn sind bequeme öffentliche Transportmittel, mit denen Fußballfans in Russland alles gut erreichen können. Einen Zug zu nehmen ist vor allem dann eine gute Idee, wenn weite Strecken zurückgelegt werden müssen. Reisende können aber auch Fahrgemeinschaften bilden. Bei BlaBlaCar werden zum Beispiel schnelle und günstige Möglichkeiten offeriert. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass manche Leute, mit denen man eine Fahrgemeinschaft bildet, kein Englisch sprechen. Daher ist es ratsam, ein paar Brocken Russisch zu können, wenn man mit den Einheimischen ins Gespräch kommen will. “Vielen Dank” wird zum Beispiel “SpasEEbo” ausgesprochen und “Tor” bedeutet auf Russisch “Gol”.
Übernachten
Auf Seiten wie booking.com finden WM-Begeisterte eine Auswahl an Hostels, die sie im Voraus buchen können. Es empfiehlt sich, gerade zur WM-Zeit frühzeitig eine Unterkunft zu buchen, da viele Fans anreisen und die Unterkunftsmöglichkeiten schnell rar werden. Wer hier etwas sparen möchte, kann nach einer Unterkunft in einer benachbarten Stadt der jeweiligen Austragungsstätte Ausschau halten.
Roaming und Internet
Da Russland nicht zur EU gehört, können beim Telefonieren oder dem Schreiben von Nachrichten nicht unerhebliche Roamingkosten anfallen. Daher ist es sinnvoll, sich eine lokale SIM Karte zu besorgen, um bedenkenlos mit Freunden und Familie den Kontakt zu halten. Auch zum Surfen im Internet lohnt sich die russische Karte. Das gilt vor allem, wenn Reisende während ihres Aufenthalts Karten- und Übersetzerdienste nutzen wollen. Ein Tipp: mit der 2gis App, die Stadtkarten offline anbietet, können Reisende sich auch ohne Internet in der Stadt zurechtfinden. Die Moskauer Metro bietet Fahrgästen übrigens eine kostenlose WLAN-Nutzung.
Ganz wichtig: den Reisepass immer dabeihaben
Ihren Pass sollten Reisende zu jeder Zeit bei sich tragen und nicht im Hotel liegen lassen. Dieser wird in allerlei Situationen benötigt und das wesentlich öfter, als man es aus Deutschland gewohnt ist. So benötigt man den Pass zum Beispiel, wenn man in einer Bank Geld abheben möchte.
Was Fußball-Fans sonst noch wissen sollten
Wer plant, live bei einem WM-Spiel dabei zu sein, sollte wissen, dass im Stadion eine Fan-ID benötigt wird. Diese kann unter https://www.fan-id.ru/ heruntergeladen werden. Es empfiehlt sich, die Eintrittskarten auszudrucken, um mögliche Komplikationen zu vermeiden, denn nicht immer werden elektronische Tickets akzeptiert. Beim Geldwechseln sollte darauf geachtet werden, dass man dies immer nur an offiziellen Stellen und in Banken tut. Privatpersonen, die Touristen anbieten, Geld zu wechseln, sollten gemieden werden.
Längere Wartezeiten am Flughafen unbedingt einplanen
Wenn es dann wieder zurück nach Deutschland geht, sollten Reisende mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen eintreffen, da es in Russland eine doppelte Sicherheitskontrolle gibt: einmal direkt am Eingang des Flughafens und ein weiteres Mal beim Check-In. Gerade zur WM-Zeit sind erhöhte Sicherheitsmaßnahmen natürlich notwendig, nehmen aber viel Zeit in Anspruch, die Flugreisende unbedingt einplanen sollten. Die Flugtickets sollten Reisende zusätzlich zum elektronischen Billet auch in Papierform vorweisen können.
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