Madeira – einmal ganz objektiv betrachtet
Camara de Lobos, ein kleiner Fischerhafen im Süden Madeiras: Die Mittagsonne blinzelt durch einen Vorhang aus Stockfischen, die an einem Boot hängen. Sechs Personen schultern Kameras, Stative und Objektivtaschen auf der Suche nach dem optimalen Winkel zwischen getrockneten Fischen und Sonne für ihr Sonnenstern-Bild. „Blende acht, Sonne lacht“, scherzt Karl Füsselberger, Profifotograf und Reiseleiter. Einige Bicos (Espresso) im Hafencafé später steht die nächste Herausforderung an: die blaue Stunde. Kameras und Stative sind Richtung Hafen postiert für den Moment, in dem die Sonne versinkt und der Himmel dieses magische Blau zeigt.
Die anspruchsvolle Checkliste (Makroobjektiv, Pol-, ND- oder Grauverlaufsfilter etc.), die man beim Buchen der Fotoreise erhält, soll einen nicht irritieren: Nicht die Ausrüstung macht den Meister – Neugier, Offenheit für neue Situationen und die Freude am Experimentieren sind ausschlaggebend.
Levadas und Zauberwald
Wander-Guide Christa Dornfeld-Bretterbauer führt die Fotografen auf den Encumeada-Pass (1007 m) und marschiert mit ihnen die Levada Norte entlang. Dabei erzählt sie viele bunte Geschichten über Land und Leute. Die künstlichen Wasserkanäle aus dem regenreichen Norden versorgen den Süden der Insel mit Wasser für Strom und Landwirtschaft.
Bewegungsunschärfe
Teilnehmer der Gruppe stehen, sitzen, knien, ja liegen sogar auf der Straße. „Es ist reine Übungssache, stell dich an eine Straße und fotografiere die vorbeifahrenden Autos, so gewinnst du Routine für die Bewegungsunschärfe“, rät Foto-Profi Karl Füsselberger.
Am letzten Abend sieht sich die Gruppe die Foto-Ausbeute der vergangenen sechs Tage an. Es wird gelacht und gestaunt, wie unterschiedlich dieselben Motive gesehen werden können.
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